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Piazza Rabazza

Piazza Rabazza - Ausschnitt - Foto von Zoch Verlag

Piazza Rabazza (Zoch Verlag) – ein Spiel, bei dem sämtliche italienische Klischees erfüllt werden. Bei dem Titel von Guido Hoffman und Jens-Peter Schliemann sind Nervenstärke und Geschicklichkeit gefragt, wenn man in die Rolle des Pizzalieferanten Luigi schlüpft.blank

Worum geht es bei Piazza Rabazza?

Die Rahmenhandlung spielt sich in der italienischen Stadt „Rabazza“ ab. Dort lebt der Pizzabäcker Pino, der die gesamte Stadt erschüttern lässt, wenn er seinen Pizzateig knetet. Die flinken Pizzaboten müssen dennoch die frischen Pizzen ausliefern, was sehr herausfordernd ist, denn häufig kommen ihnen manche Türen und Fenster viel zu nahe, was dazu führt, dass sich gelegentlich andere Einwohner die Pizzen schnappen.

Pizzabacken lässt die Stadt wackeln

Konkret läuft dies so ab, dass die Stadt Rabazza ein Konstrukt aus Pappe ist, mit vielen Winkeln und Gassen. Die Stadt ist in vier Stadtviertel in verschiedenen Farben aufgeteilt: Gelbagiallo, Blaumazzuro usw.

Die Stadt wird vor der ersten Partie zusammengebaut und bleibt dann zusammengebaut. In der Mitte der Stadt ist eine Vertiefung, dort kann der Pizzabäcker Pino hineingesteckt werden. Dieser kann mit einer kleinen Kurbel „aufgedreht“ werden, lässt man diese los, wackelt die ganze Stadt. Das sieht ganz lustig aus, wer aber seinen ersten Versuch unternommen hat, Pizzen auszuliefern, weiß wie anspruchsvoll die wackelnde Stadt ist. Und dann findet man es auch schon gar nicht mehr so lustig, sondern schwierig.

Die maximal vier Spieler platzieren sich vor die vier Seiten der Stadt und jeder benutzt nur die Stadtzufahrt, die sich unmittelbar vor ihnen befindet. Es gibt zwei Spielvarianten, die zweite ist etwas komplizierter und ist gut geeignet, nachdem die erste Variante bereits gespielt wurde und alle Spieler mit dem Spiel etwas vertraut sind.

Luigi und die Vespa

Grob zusammengefasst geht es darum, dass die spielende Person mithilfe der Spielfigur „Luigi“ mit viel Geschicklichkeit durch die verschiedenen Stadtviertel manövriert und die Pizza ausliefert. Dies ist alles andere als einfach, vor allem um so näher man an den Teig knetenden Pino vorbeifährt, denn überall an den Fenstern warten hungrige Stadtbewohner und schnappen sich, was sie kriegen können. Und wenn sich kein Bewohner die Pizza wegschnappt, stößt Luigi an eine Hauswand und lässt daraufhin die Pizza fallen. Letzteres ermöglicht aber noch die Chance, die Pizza wieder aus der Stadt herauszuholen und es neu zu probieren. Eine falsch ausgelieferte Pizza ist verloren.

Piazza Rabazza - die 3D-Stadt - Foto von Zoch Verlag

Wann endet das Spiel?

Bei der einfacheren Variante endet das Spiel, sobald die erste spielende Person vier Einwohnerkarten unterschiedlicher Farbe vor sich liegen hat. Bei der schwierigeren Variante wird noch bis zum rechten Nachbarn des Startspieler gespielt, sobald die erste spielende Person keine Einwohnerkarte mehr hat. Dann wird geschaut, wer alles keine Einwohnerkarten mehr habt, all die haben dann gewonnen.

Piazza Rabazza als Kinderspiel: Was wird gefördert gefördert?

  • Regelverständnis und Einhaltung von Regeln
  • Geschicklichkeit/ Feinmotorik
  • Hand-Augen-Koordination
  • Geduld und Präzision
  • Konzentration und Ausdauer
  • Frustrationstoleranz
  • Räumliches Denken/ Vorstellungsvermögen
  • Merkfähigkeit
  • strategisches Denken

Für wen ist Piazza Rabazza geeignet?

Das Geschicklichkeitsspiel kann ich mir gut als Familienspiel vorstellen. Jüngere Kinder hätten die Möglichkeit, den Pizzabäcker entweder nicht aufzudrehen oder ihn im Spielkarton wackeln zu lassen, damit die zur Verfügung stehende Zeit gleich bleibt, aber die Stadt nicht wackelt. Des Weiteren funktioniert Piazza Rabazza auch gut in Betreuungseinrichtungen oder im therapeutischen Kontext. Allerdings ist der Ablauf weniger geeignet für Kinder/Menschen mit einer geringen Frustrationstoleranz, denn bei Piazza Rabazza sind Frust und Niederlagen vorprogrammiert.

So finde ich Piazza Rabazza

Insgesamt finde ich, dass Piazza Rabazza ein recht gelungenes und anspruchsvolles KInderspiel ist. Die Rahmengeschichte und die ansprechende Gestaltung des Spiels machen es rund. Auch wenn das Spiel sicherlich den einen oder anderen Lacher hervorrufen kann, sollte es mit sehr großem Bedacht eingesetzt werden. Spielt ein Kind mit, dass sich schlecht konzentrieren und/oder schlecht verlieren kann oder recht ungeschickt ist, dann ist es vielleicht nicht die richtige Wahl – es sei denn das Spiel wird als therapeutisches Mittel eingesetzt.

Piazza Rabazza - Schachtel - Foto von Zoch Verlag

Die Kurbel vom Pizzabäcker lässt sich relativ schwer drehen, vor allem Kinderhände haben große Schwierigkeiten damit. Es gelingt ihnen kaum, die Kurbel bis zum hörbaren Knackgeräusch zu drehen. Die Spielzeit der einzelnen Runde ist meiner Meinung nach zu kurz, was vor allem bei Kindern negative Gefühle auslöst und die entspannte Spielsituation eskalieren lassen kann.

Es gibt viele Kinderspiele, deren Altersangabe problemlos nach unten gesetzt werden könnte. Davon würde ich bei Piazza Rabazza Abstand nehmen, die Kinder sollten wirklich mindestens sechs Jahre alt sein.

Infos zu Piazza Rabazza

  • Titel: Piazza Rabazza
  • Verlag: Zoch Verlag
  • Autor: Guido Hoffman, Jens-Peter Schliemann
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
  • Jahrgang: 2022

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