Rom. Die ewige Stadt. Sieben Hügel, die Tibermündung und das Marsfeld bilden neun Präfekturen, die mit Bauwerken bestückt werden sollen. Wer die besten Lagen geschickt nutzt, um möglichst hohe Häuser zu bauen, darf sich am Ende über viele Punkte freuen. Und viele Punkte – ja, die helfen, das Spiel zu gewinnen.
Reihum werden Häuser neben dem Spielbrett aufgebaut und erhöht, bis irgend wann das Dach (rund oder eckig) aufgesetzt wird und die Zeit reif ist, das Haus auf den Spielplan zu setzen. Doch dafür ist eine Baugenehmigung erforderlich. Baugenehmigungen gibt es in drei Farben, die jeweils drei der Präfekturen abdecken. Doch eine Baugenehmigung alleine reicht nicht. Es gibt auch Bauvorschriften, die genau eingehalten werden müssen. So müssen alle in eine Präfektur eingesetzten Häuser die gleiche Dachform haben, doch in den drei Präfekturen einer Farbe müssen beide Dachformen vorkommen. Das erste eingesetzte Haus jeder Präfektur ist ein Stockwerk hoch, jedes weitere muss entweder genauso hoch sein oder um ein Stockwerk höher. Nach und nach füllen sich nun die Präfekturen, bevor am Rundenende noch Brunnen, Amphitheater oder Tempel versteigert werden, die den Wert der Präfekturen und damit den dortigen möglichen Punktgewinn steigern.
Jetzt kommt es zu Wertungen. Das höchste Haus bringt dem Erbauer zwei Punkte ein zuzüglich die eben erwähnten Boni von neutralen Bauwerken. Dieses Bonuspunkte bekommt auch der Spieler, der das zweithöchste Haus gebaut hat – mehr aber nicht: Gibt es keine neutralen Bauwerke, gibt es keine Punkte. Nach vier Wertungen endet das Spiel.
Gesteuert wird Capitol komplett mit Karten. Dachkarten erlauben das Setzen von Dächern auf die erbauten Häuser am Spielbrettrand, für deren Erhöhung jeweils eine Bausteinkarte benötigt wird. Die bereits angesprochenen Baugenehmigungen sind notwendig, um überhaupt auf das Brett und damit in die Wertungen zu kommen. Die Versteigerungen des Rechts, die neutralen Gebäude zu setzen, wird ebenfalls mit den Karten abgewickelt. Jede Karte hat einen Zahlenwert, der für die Gebote herangezogen wird.
Capitol spielen heißt wachsam sein. Ohne ein Augenmerk auf die Handlungen der Mitspieler ist es schwer möglich, die passende Hausgröße mit der passenden Dachform in die gewünschte Präfektur zu setzen. Schnell ist die gerade am Rand mit dem passenden Dach abgeschlossene Höhe bereits zu niedrig, um in die lukrativste und angedachte Präfektur gesetzt werden zu dürfen. Nachrüsten gilt nicht, denn wenn ein Dach drauf sitzt, ist das Haus fertig. Basta!
Feine Mechanismen sind in Capitol enthalten. Die mehr oder weniger vom Glück abhängende Kartensteuerung trifft auf durchdachte Bauvorschriften und einfache, aber sehr effektive Wertungsmechanismen. Ein schneller Einstieg ist dank der zugänglichen und gut formulierten Spielregel möglich, doch wie in vielen Spielen steckt der Teufel im Detail: Wann soll welches Haus wo eingesetzt werden, soll ich weiter erhöhen oder ein Dach setzen, wie viel biete ich für die Punkte bringenden neutralen Bauwerke? Keine leichte Aufgabe, zumal die Mitspieler nicht schlafen und nach einer Runde schon alles ganz anders aussehen kann. Ein Spiel für Taktiker, Spieler mit Weitsicht und Leute, die ohne zu jammern verlieren können …
Infos zu Capitol
- Verlag: Schmidt Spiele
- Autor: Alan R. Moon, Aaron Weissblum
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 60
- Jahrgang: 2001
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