Auf einem Netz von ineinander verschachtelten Gebirgszügen und Flüssen liegen viele Goldklumpen, die sich die Spieler holen wollen. Der eine darf aber nur im Gebirge, der andere nur in Flüssen das Edelmetall abräumen. Drei Wurfplättchen zeigen nach dem Werfen an, wie viele der Goldklumpen jeweils umgedreht, also entdeckt, werden dürfen. Anfangs sind dies bis zu fünf Steine. Umdrehen dürfen die Spieler aber nur die Steine, die in gerader Linie ohne Lücken aufeinander folgen. Da zugleich Flüsse und Gebirge nicht diesen Linien entsprechen, ein Schürfplatz immer zu beiden gehört und nur umgedrehte Goldklumpen geschürft werden dürfen, entbrennt ein taktisches Spielchen um die beste Schürfposition.
Schafft es ein Spieler bei seiner Aktion, in einem oder mehreren seiner Gebirge beziehungsweise einem seiner Flüsse die letzten Goldklumpen umzudrehen, darf er alle dort liegenden Steine an sich nehmen. Genau hier liegt der Trick. Jeder Spieler versucht den anderen Spieler dazu zu bringen, ihm eine möglichst gute Vorlage zu liefern. Anfangs ist es noch mühsam, doch bald eröffnen sich „Zwickmühlenzüge“, die viel Gold versprechen. Da dies aber beide Kontrahenten probieren, ist ein passender Zug des Gegners irgendwie immer auch ein gefährlicher Ausgangspunkt für eigene Züge. Wer ganz fies ist oder keine sinnvolle Zugmöglichkeit hat, verzichtet auf seine Schürfaktion und verbuddelt einen der Goldklumpen wieder.
Nach und nach werden die Wurfplättchen herausgenommen, sodass das Gold wirklich aller Schürfstellen abgebaut werden kann. Sobald dies passiert, kommt es zur Schlusswertung und es gewinnt der Spieler mit den meisten Goldklumpen.
Das Spiel folgt einem völlig abstrakten Mechanismus, zu dem das Thema dennoch ganz gut passt. Es gibt viele Möglichkeiten, dem Gegenspieler in eine Falle zu locken oder einen guten Zug vorzubereiten. Ein schönes Taktikspiel, trotz des Zufallselements durch die Wurfplättchen. Viel mehr als eine Zwischenmahlzeit ist Chinagold aber nicht, dazu gibt es zu viele abstrakte Spiele, die optisch schöner sind und noch mehr Spieltiefe haben. Das macht Chinagold (Bambus Spieleverlag) noch lange nicht zu einem schlechten Spiel, aber zum Spitzentitel in diesem Bereich reicht es eben auch nicht.
Infos zu Chinagold
- Verlag: Bambus Spieleverlag
- Autor: Günter Cornett
- Spieleranzahl (von bis): 2
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Jahrgang: 2004
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