Manchmal setzt man Spiele auf die Rezensionsliste, von deren Inhalt man aufgrund des Titels keine genaue Vorstellung hat. Wenn das Spiel dann eintrifft, denkt man zunächst: „Hm, ja. Typische Packung eines Adlung-Kartenspiels mit abstrakten Motiven drauf. Ob das zu Begeisterungsstürmen in meinen Spielerunden hinreißen wird?“ Und dann überrascht einen das Spiel direkt beim ersten Test. Die Rede ist hier von Col-Or-Form des Autorentrios Kramer, Raggan und Grunau.
So wird Col-Or-Form gespielt
Als Spielmaterial haben wir 36 Symbol- und 30 Aufgabenkarten. Die Symbolkarten zeigen verschiedenfarbige Symbole (wer hätte das gedacht), z. B. Dreiecke, Halbmonde, Sterne etc. in sechs verschiedenen Farben. Diese Symbolkarten werden nun zu einer 3 x 3 Auslage in der Tischmitte gelegt, jeder Spieler erhält vier zusätzliche Karten die offen ausgelegt werden, und der Rest bildet den verdeckten Nachziehstapel.
Die Aufgabenkarten zeigen ebenfalls ein 3 x 3-Raster, allerdings sind dort nur bestimmte Felder mit den farbigen Symbolen belegt. Das können einfache (2 Symbole), oder schwere (5 Symbole) Aufgabenkarten sein. Jeder Spieler erhält zwei davon, die er zunächst verdeckt vor sich ablegt.
Auf das Startkommando dreht jeder Spieler seine Aufgaben um, und alle müssen nun gleichzeitig versuchen, eine der ausliegenden Aufgaben zu lösen. Das muss nicht zwingend eine der eigenen Aufgaben sein, aber die Erfahrung zeigt, dass man sich natürlich zunächst mal auf diese naheliegenden Karten stürzt.
Die Schwierigkeit dabei ist, die Aufgaben erstmal nur in Gedanken lösen zu müssen. D. h., man überlegt sich, ob man es schafft die Auslage mit Hilfe seiner vier Karten so umzugestalten, dass die Symbole und/oder Farben genauso angeordnet sind, wie auf der Aufgabenkarte angegeben. Da man die Aufgabenkarten nicht berühren darf, ist es echte Gehirnakrobatik, diese im Wettlauf mit den anderen Spielern im Geiste zu drehen, bis man eine Möglichkeit zur Lösung gefunden hat.
Die Lösung bei Col-Or-Form
Erst wenn man sich sicher ist, dass man die Lösung hat, ruft man laut „Stopp“ und jetzt geht es daran, die Aufgabe korrekt zu lösen, indem man die Auslage mit Hilfe der eigenen Karten entweder farblich oder eben über das passende Symbol abändert. Es kann natürlich auch vorkommen, dass eine Aufgabe ohne Einsatz von Karten bereits gelöst werden kann, weil die Farben und/oder Formen bereits passen.
Hat man die Aufgabe korrekt gelöst, dann erhält man die Aufgabenkarte und legt sie verdeckt vor sich auf dem eigenen Siegpunktstapel ab. Hat man einen Fehler gemacht, legt man die Aufgabenkarte offen auf dem gleichen Stapel ab. Am Spielende zählen die offenen Karten als Minus- und die verdeckten Karten als Pluspunkte, wobei immer so viele Punkte zu zählen sind, wie Symbole auf den Karten vorhanden sind.
Im Anschluss wird sofort weitergespielt bis alle restlichen ausliegenden Aufgaben erfüllt sind bzw. eben nicht mehr erfüllt werden können. Bereits eingesetzte Symbolkarten bleiben dabei in der Auslage liegen. Wenn das der Fall ist, endet die Runde und jeder Spieler füllt seine Karten wieder auf vier auf; nicht gelöste Aufgaben verschwinden unter dem Nachziehstapel. Dann gibt es für jeden wieder zwei neue Aufgaben und die die neue Runde beginnt.
Das Spiel endet nach der Runde, in der die letzte Aufgabenkarte verteilt wird.
Wie gut ist das Kartenspiel Col-Or-Form?
Der Hauptspaß bei dem Kartenspiel ist die Schnelligkeit, in der gespielt wird und die Schadenfreude, wenn ein vermeintlich triumphierender Mitspieler mal wieder einsehen musste, dass ihm sein räumliches Vorstellungsvermögen wieder einen üblen Streich gespielt hat und die Lösung dann eben doch an der ein oder anderen Stelle nicht passt.
Gewöhnen muss man sich erst daran, dass man nicht zwingend das farblich passende Symbol legen muss, sondern eben entweder ein gleichartiges Symbol oder die gleiche Farbe ausreicht. Insofern trifft es der Name Col-Or-Form schon sehr gut. Für jüngere Mitspieler wird empfohlen, die Aufgaben mit den fünf Symbolen aus dem Spiel zu nehmen, weil diese doch schwer zu erreichen sind. Auch sollte in solchen Runden nicht gleichzeitig, sondern nacheinander gespielt werden.
Infos zu Col-Or-Form
- Titel: Col-Or-Form
- Verlag: Adlung Spiele
- Autor: Wolfgang Kramer, Hans Raggan, Jürgen P.K. Grunau
- Spieleranzahl (von bis): 2-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 15-25
- Jahrgang: 2014
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