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Das Säulenspiel

Das Säulenspiel von

Dorisch? Ionisch? Oder doch korinthisch? Wer schon immer mal etwas über Säulen erfahren wollte, ist mit Das Säulenspiel gut bedient. Hier wird spielerisch eine ganz Menge über die drei griechischen Säulenarten weitergegeben. Deshalb richtet sich das Spiel in erster Linie an Architektur- oder Kunstinteressierte. Dennoch ist auch der Mechanismus einen genaueren Blick auf die 54 quadratischen Kärtchen mit Basen, Schäften und Kapitellen der drei Säulenarten wert.

Dazu sind aber drei Varianten für verschiedene Spielerzahlen zu unterscheiden. Die Solovariante ist eine klassische Patience. „Die Säulen des Prometheus“ heißt sie. Ziel ist es möglichst alle Karten durch aneinanderlegen von Basis, Schaft und Kapitell in der richtigen Säulenart abzuräumen. Wer sich mit Patiencen auskennt, wird hier keine Schwierigkeiten haben.

„Die Säulen des Herakles“ als Zwei-Spieler-Variante ist ein munteres Wettbauspiel. Jeder Spieler hat einen verdeckten Stapel, einen „faulen Haufen“ und einen Ablagestapel. Dazu gibt es in der Mitte sechs Bauplätze. Je zwei für die verschiedenen Säulenarten. Ziel ist es, im eigenen Zug möglichst viele Karten beim Mitspieler oder in der Mitte abzulegen und dabei auf den Bauplätzen möglichst viele Säulen fertig zu stellen, denn diese zählen Pluspunkte. Da man aber immer an die passende Reihenfolge gebunden ist (Auf Basis folgt Schaft folgt Kapitell oder auch rückwärts), ist selbst das einfach Ablegen auf die Stapel des Mitspielers nicht einfach. Können keine Karten mehr aufgedeckt oder angelegt werden, zählen neben den Pluspunkten offenen Karten auf den eigenen Stapeln als Minuspunkte. Wer mehr Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Für drei oder vier Spieler eignet sich „Die Säulen der Artemis“. Jeder Spieler hat je einen Bauplatz pro Säulenart und versucht nun, möglichst viele Säulen zu bauen. Pro Karte zählen diese einen Punkt, während am Spielende Handkarten und unvollendete Säulen je Karte einen Minuspunkt zählen. Im Spielverlauf füllt sich entweder die eigene Kartenhand oder man baut passende teile vor sich oder bei den Mitspielern an. Das Spiel endet, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist oder – was häufiger geschieht – ein Spieler seine letzte Handkarte ablegt. Da dies nur erlaubt ist, wenn keine unvollendeten Säulen vor diesem Spieler liegen, legen ihm die Mitspieler gerne mal ein Säulenteil vor die Nase. Das Spiel ist recht simpel, aber trickreicher als es zunächst erscheint.

Alle drei Varianten kommen mit wenigen Regeln aus und sind schnell gespielt. Dennoch will das Säulenspiel auch das Interesse für die architektonischen Unterschiede der drei Säulenarten wecken. Entsprechend lang sind die Erläuterungen zu den drei Formen. Ein schön aufgemachtes Spiel mit leichtem Zugang und Wissensangebot für ein schnelles und lockeres Spielvergnügen.

Infos zu Das Säulenspiel

  • Verlag: Prestel
  • Autor: Thomas Fackler
  • Spieleranzahl (von bis): 1 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Jahrgang: 2004

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