Ein Party-Event für 3-8 Spieler
Ich muss es gestehen: Der erste Teil der Escape-Spiel-Reihe von Thinkfun/HCM Kinzel hat mir gefallen. Das Geheimnis der Sternwarte war atmosphärisch dicht, punktete mit interessanten Rätseln und forderte eine meiner „Familienspielrunde“. Kurz: Es gab anders als offenbar in Expertenrunden gute Unterhaltung. Also freute ich mich auf die zweite Herausforderung: Das Geheimnis des Refugiums von Dr. Gravely. Da die Altersangabe etwas höher ausgefallen ist, sollte eine meiner Expertenrunden mit mir gemeinsam den Fall um einen etwas merkwürdigen Kurort lösen. Am Ende blieb allerdings ein äußerst gemischtes Gefühl.
Escape The Room: Das Geheimnis des Refugiums von Dr. Gravely – das erwartet die Spieler
Das Wesen der Escape-Spiele bedingt, dass ich an dieser Stelle kaum auf Inhalte eingehen kann. Immerhin gilt es, eben diese mit der Spielrunde zu erforschen, Aufgaben zu lösen und am Ende ein kleines Abenteuer zu lösen. Escape heißt in diesem Falle: Die Spieler sind eingesperrt und müssen den Ausgang finden. Hier entdecken Sie dabei ein dunkles Geheimnis des angeblichen Kurortes.
Die Geschichte dieser Ausgabe von Escape The Room ist für mich noch einmal deutlich besser. Die Atmosphäre ist wieder dicht, die Spieler entdecken nach und nach das Geheimnis, indem sie immer und immer wieder Symbolcodes knacken müssen, um Umschläge öffnen zu dürfen, die weitere Storyteile und Aufgaben bieten.
Die Aufgaben sind durch Logik, Tüfteln, Puzzeln und etwas Geschicklichkeit zu lösen. Allerdings wiederholen sich die Logikpuzzle wie ineinander verschobene Knoten teilweise zu häufig. Als Überprüfung dient wieder das Lösungsrad, mit dem die gefundenen Kombinationen einzustellen sind.
Escape The Room: Das Geheimnis des Refugiums von Dr. Gravely
Mir verlief die Geschichte und das Rätselraten deutlich zu gradlinig. Bei Das Geheimnis der Sternwarte gab es mehrere Umschläge, die erst später geöffnet werden konnten, aber wichtige Informationen zu frühen Rätselaufgaben enthielten. Nicht zuletzt gab es auch dadurch ein paralleles Rätselraten, das besonders bei größeren Spielerunden für Beschäftigung sorgte.
Das Geheimnis des Refugiums von Dr. Gravely wiederum ist Schritt für Schritt zu lösen. Bis auf eine echte Ausnahme heißt es: Rätsel, Lösung, durch die Lösung ein neues Rätsel und eine neue Lösung. Das senkt den Spielspaß durch ein reduziertes Spielerlebnisses. Zugleich dürften größere Gruppen das Problem haben, mit zu vielen Spielern zu wenig Rätsel gleichzeitig zu lösen.
Die Rätsel waren schön, durchaus knackig. Andererseits haben sich die Logikpuzzle (manche nenne es Denkspielaufgaben oder Geschicklichkeitsprobleme) auch in der Machart wiederholt. Das senkt den Überraschungseffekt und wirkt gleichatmig.
Insgesamt halte ich die Aufgabe dieser Version von Escape The Room für fordernd, aber relativ leicht lösbar. Unsere inzwischen mit Escape-Spielen vertraute Runde hatte nur an einer Stelle einen kleinen vorübergehenden Hänger, aber sonst keine Mühe, die Rätsel zu lösen. Ob Kinder im Alter von zehn oder zwölf Jahren schon mit dem Spiel klarkommen, wage ich dennoch zu bezweifeln. Von daher: Altersangabe passt. Dennoch gefiel mir trotz der genannten Problempunkte Das Geheimnis der Sternwarte deutlich besser. Das Geheimnis des Refugiums von Dr. Gravely setzt zwar die Anforderungen einen Tick höher und verdichtet noch einmal die Story, bleibt aber spielerisch leider hinter der ersten Aufgabe der Reihe zurück. Das ist schade, ändert aber dennoch nichts daran, dass unsere Spielrunde voller Leidenschaft und mit Spaß das Geheimnis des Refugiums von Dr. Gravely gelöst hat.
Infos zu Escape The Room: Das Geheimnis des Refugiums von Dr. Gravely
- Verlag: Thinkfun, HCM Kinzel
- Spieleranzahl (von bis): 3-8
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 13
- Dauer in Minuten: 90-120
- Jahrgang: 2017
- Video:
Werbung
Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive