Geizen ist ein Würfelspiel aus der "Roll & Play"-Reihe bei Schmidt Spiele. Allen vier Titeln der Reihe ist gemeinsam, dass ihre Verpackung, ein Kunststoffgehäuse, gleichzeitig Bestandteil des Spielablaufs ist. Die aufgeklappte Box dient als Würfelturm, einem schon in der Antike bekannten Hilfsmittel. Um dem Verdacht des manipulierten Wurfes den Wind aus den Segeln zu nehmen, werden die Würfel in den Turm geworfen, welcher innen mehrere Abstufungen hat, die für ein gerütteltes Maß an Durchmischung sorgen. Soweit, so durchdacht hat die Schmidtsche Variante den kleinen Makel, dass der Wurf oft von der Seite nicht gut einzusehen ist, dafür aber durch die hohen Seiten das lästige Suchen von runtergefallenen Würfeln unter Flugzeugsitzen erspart bleibt.
Jeder Spieler startet bei Geizen mit einer Handvoll Chips. Diese will jeder behalten, bestensfalls mehren, mindestens aber nicht so rasch verlieren. Wer nach seinem Durchgang keine mehr hat, beendet das Spiel, diejenige Spielernatur, die dann noch die meisten Chips hält, gewinnt bei Geizen. Alle setzen gleichermaßen auf einem zentralem Tableau Chips ein, wenn sie am Zug sind. Nach jedem Wurf muss sich jeder mindestens einen Würfel beiseite legen. Der Wert gibt vor, in welcher Reihe ein bis zwei Chips gelegt werden müssen, auf wenigen Feldern springt die Bank ein. Diese Reihen für die Werte eins bis fünf sind unterschiedlich lang. Gelingt es einem Spieler, das letzte Feld einer Reihe zu belegen, sackt er bei Geizen alle Chips der Reihe ein und zwingt die anderen, ein bis drei in die Bank zu geben, je nach Reihe. Eine geworfene Sechs funktioniert wie ein Joker, man muss keinen Chip platzieren oder abgeben.
Geizen ist schnell erklärt, schnell verstanden und auch rasch gespielt. Es ist ein Zockerspiel, bei dem die Schadenfreude dominiert. Man muss nicht hochkonzentriert sein, es ist unterhaltsam, je mehr dabei sind, umso mehr Spaß macht es.
Der Titel Geizen gefällt mir nicht, er suggeriert, dass ich geizig oder großzügig sein kann in diesem Spiel, doch darum geht es nicht. Ich zocke, und das tue ich mehr oder weniger risikofreudig. Bei Poker oder Black Jack wären diese Adjektive ebenso unangebracht, aber das nur am Rande. Geizen erinnert an das gute alte Gambler von FX aus dem Jahre 1998, welches später von Ravensburger unter dem nicht so geglücktem Titel Engel und Bengel 2004 und 2008 nochmals aufgelegt wurde. Der Flair ist ähnlich, doch Geizen ist zügiger gespielt, kleiner, kompakter und preisgünstiger. Wer kurzweiligen Spaß für zwischendurch sucht, kann beherzt zugreifen!
Infos zu Geizen
- Titel: Geizen
- Verlag: Schmidt Spiele
- Autor: Leo Colovini
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 7
- Dauer in Minuten: 20
- Jahrgang: 2011
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