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Kunst-Memo

Kunst Memo von Noris Spiele

Wo andere Verlage das böse Wort mit S umgehen, nennt es dieser Verlag beim Namen: Senioren. Nicht nur das, es wird direkt ein „Senior Premium für Junggebliebene“ daraus. Also doch nicht alt, oder? Bei „Generation 50+“ hört der Spaß mit dem Alter nämlich auf, auch bei der Auswahl von Spielen. Ein ganzes Entwicklerteam hat sich mit Unterstützung vieler Testspieler ein Memo ausgedacht.

Eigentlich kann davon ausgegangen werden, dass jeder die Regel von einem Memo-Spiel beherrscht. Das spielen mit älteren Menschen hat aber gezeigt: Viele kennen zwar das Prinzip eines Memos, können sich aber nicht mehr so richtig daran erinnern, weil das Spielen nicht so eine große Rolle in ihrem bisherigen Leben gespielt hat. Das Kunst Memo macht aber – wieder – neugierig und die Regel wird nebenbei erklärt, wenn sich die Mitspieler die Bilderkärtchen anschauen. Plättchen verdeckt verteilen und das Spiel kann beginnen. Erste Überraschung: Die Kärtchen werden von den Senioren nach dem Umdrehen nicht liegen gelassen, sondern vor sich abgelegt. „Bitte liegen lassen“ wird ab jetzt öfters gesagt. „Nein, auch bitte nicht die Karten zusammenschieben, wenn Lücken zu sehen sind“ und „dem Gegner zeigen wo das passende Kärtchen liegt, geht gar nicht“. Aber irgendwann packt der Ehrgeiz zu und das Spiel läuft so, wie es soll. Übung macht auch hier wieder einen Meister und die Senioren schenken sich ab sofort nichts mehr. Das Spiel entwickelt sich. Später wurden die gesammelten Türme verglichen und die Siegerin freute sich. So soll es sein!

Das Kunst Memo bietet vier Schwierigkeitsgrade an. Einen Einstieg bietet das Spiel mit zehn Bildpaaren. Bei der zweiten Stufe kommen zwanzig Kärtchen ins Spiel. Ab der dritten Schwierigkeitsstufe wird es kniffelig. Zur Erläuterung: Es sind je zwei Werke (Bilderpärchen) von bedeutenden Künstlern im Spiel vertreten. Bilder die man in seinem Leben schon häufiger irgendwie gesehen hat – oder auch nicht. Aber die Künstler, zum Beispiel einen Albrecht Dürer, kennt man. Dazu lernen kann man auch. Der so genannte „Dürer Hase“ heißt eigentlich „Ein Feldhase“. Gut zu wissen. Auf jeden Fall wird in der erwähnten dritten Stufe von den Künstlern zwei Bildkärtchen entfernt, so dass man die beiden – jetzt verschiedenen – Bilder aufdecken muss. Es gibt aber noch eine letzte Steigerung. Hier müssen beide Bildpaare eines Künstlers aufgedeckt werden, bevor man sie zu sich nehmen darf.

Das Kunst Memo wurde von den älteren Spielern (65 – 70 Jahre) angenommen. Die Wünsche der Senioren wurden in diesem Spiel umgesetzt: Einfache Regel und spielend lernen. Mit dem Material, dem Karton in Bücherform und dem Begleitheft, in dem die Bilder, die Künstler und Spielregeln ausführlich erläutert werden, konnten sie sich identifizieren. Dazu trägt wohl auch bei, dass die Meinung der älteren Spieler beim Verlag gefragt ist und Verbesserungsvorschläge ausdrücklich erwünscht sind. Das ist meiner Meinung nach der richtige Weg und deswegen eine klare Empfehlung für dieses Seniorenspiel.

Infos zu Kunst-Memo

  • Verlag: Noris Spiele
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2008

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