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Kunstmarkt

Kunstmarkt von Anita Borchers

„Wahre Kunst huldigt dem Schönen, über Geld spricht man nicht. Muss jedoch der Lebensunterhalt mit einer Galerie bestritten werden, dann geht es eher um die Ware Kunst. In besinnlichen Momenten mag sich zwar auch ein Kunsthändler an den schönen Bildern in seinem Bestand erfreuen. Aber im geschäftlichen Alltag gelten für ihn die gleichen Prinzipien wie in anderen Branchen auch: Pokern, Investieren, Gewinnen …“ Mit dieser Erkenntnis beginnt die Spielanleitung des von Kunstmarkt.

Die Regeln sind schnell erklärt und dann betritt man auch schon die Welt des Kunstmarktes. Ausgerüstet mit 25.000 Startkapital, drei Gemälden und zwei Kundenkarten schlüpft jeder der drei bis fünf Spieler in die Rolle eines professionellen Kunsthändlers. Er eröffnet eine eigene Galerie, in der er bis zu vier Werke ausstellen und natürlich auch verkaufen kann. Auf den 48 Bildkarten des Spieles sind Werke unterschiedlicher Künstler (unter anderem Dürer, Rembrandt, Spitzweg) abgebildet, die in den Jahren 1450 bis 2003 geschaffen wurden.

Auf dem Kunstmarkt hat ein Händler die Möglichkeit, weitere Werke zu erwerben. Zu einem Zeitpunkt werden dort immer fünf Gemälde zu unterschiedlichen Preisen angeboten. Während ganz frisch hereingekommene Bilder mit 15.000 fast unbezahlbar sind, erhält man dagegen Bilder, die schon längere Zeit angeboten werden, für weniger Geld (10.000, 8.000 oder 5.000). Besonders der Ladenhüter ist mit seinen 2.000 ein echtes Schnäppchen.

Aber was wünschen die Kunden? Die Mitspieler können jeweils bis zu drei Kundenkarten auf der Hand haben, die darüber informieren, was zur Zeit nachgefragt wird. Einige Kunden entscheiden hier nach recht wagen Kriterien wie „möglichst neu!“ oder „möglichst bekannt!“, andere dagegen haben durchaus konkretere Vorstellungen wie „Landschaft – möglichst groß“ oder „Niederlande – möglichst alt“. So hält jede Bildkarte neben Gemälde- und Künstlernamen auch eben diese Informationen über Herkunftsland des Künstlers, Entstehungsjahr des Bildes, Kategorie (zum Beispiel Porträt, Modern, Biblisch), Bekanntheitsgrad in Prozent und Größe des Bildes in Quadratmeter bereit.

Es lohnt sich also, einen Blick auf die Kundenkarten zu werfen, bevor man sich auf dem Kunstmarkt von den schönen Werken verführen lässt, denn schließlich ist das Spielziel Gewinnmaximierung. Nur was sich verkaufen lässt, ist eine lohnende Investition. Die Kunden zahlen zwischen 12.000 und 25.000 pro Bild. Also nicht zu lange warten, sonst schnappt ein Mitspieler die besten Werke einem vor der Nase weg.

In jeder Runde entscheidet sich ein Mitspieler, ob er weitere Werke für seine Galerie auf dem Kunstmarkt erwirbt, ob er sich nach aktuellen Kundenwünschen erkundigt (eine Kundenkarte zieht) oder einen Kunden einkaufen lässt (Kundenkarte spielt). Doch Vorsicht: Wer eine Kundenkarte spielt, kann sich nicht immer sicher sein, dass der Kunde auch in seiner Galerie kauft. Kunden haben bestimmte Vorstellungen davon, welche Kriterien das gewünschte Bild aufweisen soll und kaufen dort, wo diese am besten erfüllt werden. Das kann auch die Galerie eines Mitspielers sein.

Da die Mitspieler keinen Einblick in das Angebot fremder Galerien haben, empfiehlt es sich nicht nur besonders gut aufzupassen, wer welches Gemälde auf dem Kunstmarkt erwirbt, sondern sich auch die „technischen Daten“ zu merken (wie groß, alt, bekannt und so weiter). Denn schließlich möchte man doch gerne seine eigenen Bilder gewinnbringend an die Kunden verkaufen.

Auch dieses Spiel des Herstellers hält im Begleitmaterial weitere Informationen zu den Gemälden bereit, die jedoch nicht so ausführlich sind wie in einigen früheren Spielen. In diesem Fall sind die 48 Gemäldekarten noch einmal in chronologischer Reihenfolge abgebildet, jedes Bild ist um die Angabe des derzeitigen Aufenthaltsort ergänzt.Ein schönes Spiel nicht nur für Kunstliebhaber, Gedächtnistraining inklusive.

Infos zu Kunstmarkt

  • Verlag: Prestel
  • Autor: Franz-Benno Delonge
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2006

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