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Pandemie: Auf Messers Schneide

Pandemie - Auf Messers Schneide von Pegasus Spiele

1. Erweiterung: Fangen Sie den Bioterroristen!

Jaja, so ein virenbekämpfender Wissenschaftler hat es nicht leicht. Gerade sind Schwinegrippe, Vogelpest, BSE und Co. besiegt, taucht ein neues, ultragefährliches Virus auf, das die Menscheit bedroht. Heuschreckenschnupfen zum Beispiel. Oder die Nilpferdpocken. Und dann machen auch noch die altbekannten Seuchen Mucken und müssen von bedrohlich zu sehr bedrohlich oder extra-bedrohlich hochgestuft werden. Und wenn dann noch ein nicht ganz so netter Mensch – eventuell mit einer schweren Kindheit – absichtlich eine neue Seuche entstehen lässt, ist jeder gewillt, das Handtuch zu schmeißen und neue Kollegen an die Rettung der Welt teilhaben zu lassen.

Klar, dass zu einem erfolgreichen Spiel, das besonders in der Spielerszene gut ankommt, eine Erweiterung folgen muss – das ist altbekannt. Dass diese dann in verschiedene Module aufgeteilt ist, die sich beliebig zum Grundspiel hinzufügen lassen – das wird immer mehr zum Trend. Auch Pandemie – Auf Messers Schneide schließt sich dort an und enthält neben einigen neuen Spezialkarten drei neuen Bedrohungen für die Menschheit. Als erstes fallen jedoch die neuen Charaktere und Ereigniskarten auf, die einige neue Facetten einbringen, ohne das Spiel zu verkomplizieren oder ein sonderlich neues Spielgefühl hervorzurufen. Die Archivarin kann sich Karten aus dem Ablagestapel zurückholen, die Epedemiologin kann von anderen Spielern beliebige Stadtkarten erhalten und der Alleskönner hat schlicht einen Aktionspunkt mehr zur Verfügung – damit lassen sich selbst Sonderfunktionsmuffel hinterm (Viren-)herd hervorlocken. Auch die neuen Ereigniskarten sind sehr gelungen und bringen Abwechslung ins Spiel, zumal sie auch schon problemlos von Anfängern benutzt werden können.

Etwas größere Variationen bieten die drei neuen Herausforderungen. Nummer 1, der „virulente Stamm“ lässt eine Seuche zur Ultra-Vogelgrippe, zur Schweinepest 2.0 oder zum BSE plus werden, indem auf den Epedemiekarten nun durchaus fiese Ereignisse auftauchen, die den Forschern zusätzlich zu schaffen machen – oder manchmal auch kaum Auswirkungen auf den Spielverlauf haben. Eine sinnvolle Ergänzung, die mehr Pfeffer einbringt.

Herausforderung Nummer zwei bringt dann mit zusätzlichen violetten Würfeln den Heuschreckenschnupfen mit ein – durch Karten in Spieler- und Infektionsstapel werden diese zufällig ins Spiel gebracht, verhalten sich daraufhin wie die anderen Seuchen und müssen zum Spielgewinn ebenfalls vernichtet werden. Der Grundgedanke dieses Moduls ist sehr spannend und funktioniert in den meisten Partien auch hervorragend. Liegen die drei Karten im Spieler-Stapel jedoch dicht beieinander kommt es jedoch zu einem sicherlich unerwünschten Effekt. Entweder hat dann die Seuche kaum Einfluss auf das Spielgeschehen (wenn die Karten weit unten liegen), oder sie schlägt zu Anfang so hart zu, dass die Parte sehr schnell verloren ist. Das wirkt ein wenig unausgereift und kann einfach dadurch behoben werden, dass die Karten bei der Spielvorbereitung halbwegs regelmäßig verteilt werden. Ansonsten gilt auch hier: Eine tolle und Spaß bringende Erweiterung, die den Spieler vor neue Herausforderungen stellt, ohne das Grundgefühl zu stören.

Anders sieht es da schon bei dem dritten Modul aus, das einen Spieler zum Bioterroristen macht und in Scotland-Yard Manier die violetten Steinchen der Nilpferdpocken auf dem Plan verteilen lässt. Auch hier muss zum Spielgewinn der Virenbekämpfer die violette Seuche zusätzlich ausgelöscht werden. Während diese weiterhin ihre normalen Spielzüge machen, gelten für den Bioterroristen andere Regeln, an die sich die Runde erst einmal gewöhnen muss. Das ist schon ein gewaltiger Eingriff, der da ins Spielgefüge eingreift, zwar ein interessanter, aber nicht jedermanns Sache. Die einen freuen sich zwar, den Mitspielern mal ordentlich in die Suppe spucken zu können (und das mit einer hohen Virenlast), andere haben aber schon mit der Bekämpfung von vier Seuchen alle Hände voll zu tun.

Die verschiedenen Zugaben zum Spiel sind also sehr sinnvoll und bringen zusätzlichen Spaß, dank der steigenden Komplexität ist auch sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene gesorgt. Um den Schachtelinhalt nicht so leer wirken zu lassen Um das Spielerherz mit einer schicken Aufbewahrungsmöglichkeit für Seuchenwürfel und sonstigen Schnickschnack zu erfreuen, wurden noch Petrischalen hinzugefügt, Figuren und Würfel sind wieder in ordentlicher Qualität, die Karten des Grundspiels liegen wegen Abnutzunggefahr sinnvollerweise ein zweites Mal bei, der Block für den Bioterroristen ist genügend dick. Ziemlich gelungen also.

Infos zu Pandemie: Auf Messers Schneide

  • Titel: Pandemie - Auf Messers Schneide
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Matt Leacock
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2009

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