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Pandemie: Die Heilung

Pandemie: Die Heilung - Foto von Z-Man-Games - Heidelberger - Asmodee

Unweigerlich wie die saisonale Grippewelle ziehen erfolgreiche Spielefamilien Ableger nach sich. Mit Pandemie – Die Heilung von Matt Leacock (Z-Man Games) halten die Würfel Einzug in die Welt der Seuchenbekämpfung. Wer nun ein simples kooperatives Kniffel befürchtet, kann aufatmen. Die Würfelvariante von Pandemie reduziert sich zwar auf das Wesentliche, kann aber das Spielgefühl des Brettspiels fast eins zu eins übertragen.

Unterschiede: Pandemie und Pandemie: Die Heilung

Das Würfelspiel ist zwangsläufig abstrakter. Die Spieler reisen nicht auf einer Weltkarte von Stadt zu Stadt, sondern kümmern sich globaler um sechs Kontinente, in denen es zu Infektionen kommen wird. Diese sind kreisförmig um das „Behandlungszentrum“ angelegt, welches die aktuelle Infektionsquote und die Zahl der Ausbrüche anzeigt. Erreichen die Spieler bei einer dieser beiden Skalen das Ende, kommt es zum vorzeitigen spielerischen Exitus.

Durchscheinende sechsseitige Würfel stellen die Seuchen im Spiel dar. Zufällig aus einem Säckchen gezogen, gibt die gewürfelte Zahl vor, in welcher Region es zu Beginn eines Spieles oder am Ende einer Runde zu einer Infektion kommt. Wie gehabt, kommt es ab dem vierten Würfel einer Farbe zu einem Ausbruch und die überzähligen Würfel wandern im Uhrzeigersinn weiter, wodurch sich lästige Kettenreaktionen ergeben können. Würfeln die Spieler ein Kreuzsymbol haben sie Glück. Diese können auf einem Extratableau angespart und für ein nützliches Ereignis eingesetzt werden, um so zum Beispiel erneut zu würfeln.

Bei Pandemie – Die Heilung gibt es, mit Ausnahme von ein paar charakterspezifischen Spezialitäten, keine feste Aktionen. Jeder Spieler hat einen Satz individuell gestalteter Sechseiter, die er während einer Aktion beliebig oft werfen darf. Die Aktionen dienen im Wesentlichen der Fortbewegung (Schiff, Flugzeug) und der Seuchenbekämpfung (Spritze, Glasbehälter). Leider zeigt jeweils eine Seite ein Biohazard-Symbol, das diesen Würfel zum einen für die aktuelle Runde blockiert und zum anderen die Infektionsquote ansteigen lässt, was Epidemien (weitere Infektionen und gegebenenfalls Ausbrüche) zur Folge hat.

Spielziel ist es natürlich, für alle vier Seuchen ein Heilmittel zu entdecken. Dazu gelangen mittels erwürfelter Spritzen und Probenbehältern Infektionswürfel zu den Spielern, indealerweise konzentriert bei einem Spieler. Diese „Proben“ blockieren zwar kurzzeitig einen Aktionswürfel, das heißt, dem betreffenden Spieler stehen weniger Aktionen zur Verfügung, bieten aber auch die Möglichkeit ein Heilmittel zu finden. Dazu werden alle gesammelten Würfel einer Farbe geworfen und ab einem Wert von 13 ist die Seuche erfolgreich besiegt.

Lohnt sich Pandemie: Die Heilung?

Bei jedem spielerischen Familienzuwachs muss die Frage gestattet sein: Brauch ich das Spiel, wenn ich bereits eine andere Version besitze? Gibt es genug Unterschiede? Das alles kann mit einem klaren Ja beantwortet werden! Was bleibt ist das ständige Gefühl einer Bedrohung. Jeder Würfelwurf ist spannend. Kommt es zu einem Ausbruch, kommt es zu einer Epidemie? Auf die Spitze getrieben wird es durch den Regelkniff, der im englischsprachigen Raum treffend als „Push-Your-Luck“ bezeichnet wird. Wie oft sollte ich es wagen zu würfeln, wenn eine benötigte Aktion partout nicht auftaucht, denn jeder Wurf birgt ein Risiko.

Würfel bedeuten zwangsläufig einen erhöhten Glücksanteil. Wenn sie niemals so fallen wie sie sollen und zudem die falschen Farben aus dem Säckchen gezogen werden, ist die Erde schneller untergegangen als die Spieler herzhaft niesen können. Aber eine gewisse Steuerung ist möglich, zum Beispiel indem vermeintlich ungefährlichere Würfel zurückgelegt oder besonders bedrohte Kontinente vorsorglich verarztet werden. Allerdings auch dafür müssen die Würfel richtig fallen. Die Ereignisse, richtig eingesetzt, können über Sieg oder Niederlage entscheiden, vorher erwürfelte Kreuzsymbole natürlich vorausgesetzt. Eine gute Zusammenarbeit ist wichtig, wenig überraschend bei einem kooperativen Spiel, was leichter fällt je mehr Spieler beteiligt sind. Bei zwei Spielern ist das Spiel knackig schwer, da häufig Würfel durch die benötigte Seuchenforschung blockiert sind und somit weniger Aktionenen zur Verfügung stehen. Und wenn dann noch Biohazard-Symbole auftauchen …

Neben dem wirklich tollen Material – was für eine Masse an hochwertigen Würfeln – gefällt mir vor allem der deutlich geringere organisatorische Aufwand. Die Vorbereitung geht schnell von der Hand, und auch während des Spieles kommt es kaum zu Verzögerungen. Das macht es eine Ecke flotter, was sich in der etwas kürzeren Spieldauer niederschlägt. Somit ist Pandemie – Die Heilung jedem Spieler ohne akute Würfelunverträglichkeit ans Herz gelegt. Ein gelungene Alternative zu Pandemie.blank

Infos zu Pandemie: Die Heilung

  • Titel: Pandemie: Die Heilung
  • Verlag: Z-Man Games
  • Autor: Matt Leacock
  • Spieleranzahl (von bis): 1-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2015

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1 Kommentar

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Benz 23. Juli 2020 at 14:54

Laut Hersteller ist das Spiel für 2 – 5 Spielern. Habe es gekauft, weil ich nach dieser Kritik dachte, man könne es auch alleine spielen?!

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