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Piraten der 7 Weltmeere

Piraten der 7 Weltmeere - Foto von I Games

blankUnd wieder ein Piratenspiel! Das Thema scheint ungebremst beliebt zu bleiben. Diesmal geht’s um die Piraten der sieben Weltmeere. Gleich erwähnt, die sieben Weltmeere kommen im Spiel nicht wirklich vor und sind eher Schmuckwerk im Titel. Wirklich schmuck ist allerdings die Aufmachung und die Verknüpfung bewährter und frischer Ideen. Doch dazu später mehr. Kurzer Einblick ins Spiel gefällig? Bitte schön!

Wie wird Piraten der 7 Weltmeere gespielt?

Die Spieler wählen Runde für Runde verdeckt eine Rollenkarte aus, die eine bestimmte Aktion zulässt, nachdem sie vom Startspieler vorgelesen wurde. Kennen wir schon so ähnlich z. B. aus Ohne Furcht und Adel vom Verlag Hans im Glück. Hauptsächlich wollen die Spieler Waren und Schiffanzahl mehren und erstere bestmöglich verkaufen. Am meisten Spaß macht jedoch das Überfallen von Handelsschiffen. Genau hier versteckt sich schon eine der erwähnten frischen Ideen: Für die Schiffe stehen nämlich die vielen bunten Würfel, mit denen die Überfälle und Ereignisse ausgeführt werden, und das in einer Art und Weise, die neu sein dürfte. Wer den Kapitän als Rolle gewählt hat, zettelt den Überfall an, und wer nicht mitmacht, bekommt schon mal gleich einen der Totenköpfe. Die gilt es, tunlichst zu vermeiden, denn die geben am Spielende jeweils drei Minuspunkte. Dem gegenüber steht der drohende Schiffsverlust bei der Abhandlung des Überfalls. Für den werden einfach alle Schiffe samt der zu überfallenden in den Deckel der Metallspielschachtel geworfen und verglichen. Die roten Würfel/Schiffe stehen für die zu überfallenden Handelsschiffe. Das ist etwas doof für mich, ist doch Rot meine gewohnte, favorisierte Spielerfarbe. Aber das tut nix zur Sache. Weiter im Überfall: Der Kapitän schaut welche Würfel/Schiffe zu den roten am nächsten stehen und vergleicht dessen Würfelwert. Schiffe/Würfel mit dem geringeren Wert fliegen raus. Sie kommen zurück in den Vorrat und müssen durch andere Rollen wiedergeholt werden. Bei gleichem Würfelwert fliegen alle und bei gleicher Entfernung entscheidet der Kapitän. Harrr, Harr, Harr! War jemand so gemein bzw. gewitzt und spielt die  Schamanenrolle aus, gibt es Ereignisse, die nochmals um Schiffe/Würfel bangen lassen. Wer diese Rolle spielt, rettet sich schon mal ein paar eigene. Schließlich hat er ja auch eine Vorahnung, was da kommen mag. Es kommen auf jedenfalls „schöne“ Emotionen auf, wenn die Mitspieler Schiffe und Waren verlieren und man selbst verschont bleibt.

Wie gut ist das Gesellschaftsspiel Piraten der 7 Weltmeere?

Die Piraten der Meere von Alexander Newskiy, Oleg Sidorenko (2Geeks, IGames) ist wirklich ein Juwel unter den Piratenspielen und bringt eindeutig frischen Wind ins Genre. Die Spieler erleben sehr viel Interaktion, und wenig Downtime. Das lässt verzeihen, dass Glück für den Sieg sicherlich auch vonnöten ist. Dem kann man jedoch im Laufe des Spiels durch kleine Aufwertungen etwas auf die Sprünge helfen.

Begeistert hat mich auf jeden Fall das Material. Schachtel und Deckel werden als Punkteleiste und Würfelfeld genutzt. Letzteres ist sehr praktisch, denn dieses sorgt dafür, dass die vielen, vielen kleinen Würfel nicht sonstwo hinfliegen. Eine Einlage in den Deckel verhindert schepperndes Geräusch beim Würfeln und hilft mit einem Raster bei der Abschätzung der Entfernung der  Schiffe/Würfel zueinander. Reicht das Augenmaß nicht aus, kann die Rollenreihenfolgetafel gleichzeitig als Lineal zum genauerem Abmessen hergenommen werden. Die Illustrationen aller Spielkomponenten inklusive der Karten sind auf höchsten Niveau. Designmäßig wurde hier viel Liebe ins Detail gesteckt und gleichzeitig äußerst praktisch umgesetzt.

Die Anleitung weist keine Regellücken auf, könnte aber besser strukturiert und an mancher Stelle klarer formuliert sein. Insbesondere beim Bonus, die jede Rolle mit sich bringt. Schnelles Nachschlagen gelingt nur, wenn man weiß, wo was in der Regel steht. Dürfte aber den etwas erfahreneren Spielern keine Probleme bereiten. Seltsam finde ich, dass die Rolle mit der man überfällt, Kapitän und nicht Pirat heißt. Schließlich heißt das Spiel ja Piraten der 7 Weltmeere. Nun das ist sicherlich Nörgeln auf hohen Nieveau und eine winzige Sperrigkeit bei soviel durchdachtem Detail. Lasst es den Piratenkapitän sein und es passt wieder.

Wichtig sei noch zu erwähnen, dass die erste Partie in einer Runde unter Umständen noch nicht so zündet. Meistens dann, wenn die Mitspieler nicht gleich verstanden haben, dass sie für bestimmte Rollen auch eine passende Aktionskarte ausspielen müssen, damit sie ausgeführt werden können. Das ist einigen so passiert, obwohl ich in der Erklärung deutlich darauf hingewiesen hatte. Daher meine Empfehlung: Erst mal ’ne Proberunde, bis das jedem Spieler klar ist. Dann lässt der Spielspaß nicht lange auf sich warten und der Wunsch nach einer Revanche ist gewiss.

Spielanleitung zu Piraten der 7 Weltmeere

Infos zu Piraten der 7 Weltmeere

  • Titel: Piraten der 7 Weltmeere
  • Verlag: 2Geeks, IGames
  • Autor: Alexander Newskiy, Oleg Sidorenko
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 9-
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2015
  • Video:
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1 Kommentar

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Daniel Wünsche 20. Januar 2016 at 14:51
Fun Fact: Oleksandr Nevskiy und Oleg Sidorenko ist das Duo, was auch Mysterium entwickelt hat.
 
Ich bin gespannt, ob ich das Spiel mal zu Gesicht bekomme. 🙂

 

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