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Ratten im Gemäuer

Würfelspiel Ratten im Gemäuer - Foto von Sphinx Spieleverlag

„Die Ratten im Gemäuer“ ist wohl eine der besten und einflussreichsten Kurzgeschichten des amerikanischen Horror-Autors H. P. Lovecraft. Doch kann man aus dieser Kurzgeschichte, in der der Protagonist nach und nach den Verstand verliert, weil er Ratten im massiven Mauerwerk eines alten Gebäudes zu hören glaubt, in ein Würfelspiel umsetzen? „Man kann!“ würde jetzt bestimmt der Spieleautor einwerfen, und auch ich kann nach mehrmaligem Spielen sagen, dass man diese beklemmende Geschichte tatsächlich in ein Würfelspiel packen kann.

Wie wird Die Ratten im Gemäuer gespielt?

Die Ratten im Gemäuer von Henning Poehl (Sphinx Spieleverlag) ist ein simples Bluff-Spiel, bei dem es für den Spieler darum geht, den Verstand zu behalten, symbolisiert durch eine Anzahl kleiner Plastikgehirne, die vor jedem Spieler ausliegen. Das Gemäuer bildet ein ovaler Würfelbecher. Der am verrücktesten dreinblickende Spieler beginnt und würfelt mit einem Würfel, der vier Blankoseiten, eine Seite mit einer Ratte und eine mit zwei Ratten hat. Mit einem verdeckten Blick unter den Würfelbecher schaut er nach, wie viele Ratten sich im „Gemäuer“ befinden, nennt eine bestimmt Anzahl und gibt den Becher an den nächsten Spieler weiter. Glaubt der den Becher empfangende Spieler die Aussage, so wird ein weiterer Würfel ins „Gemäuer“ gelegt und es wird wieder gewürfelt. Kontrolliert der Empfänger hingegen die Anzahl der Ratten, so bekommt der Würfler bei einem erfolgreichen Bluff ein Gehirn zurück und der Empfänger verliert bis zu zwei. Bei einem erfolglosen Bluff ist es umgekehrt. Hat ein Spieler alle Gehirne verloren, verliert er den Verstand und scheidet aus. In bestimmten Sonderfällen kann der verrückt gewordene Spieler noch einen weiteren Spieler aus dem Spiel nehmen, getreu der Buchvorlage, wo der verrückt gewordene Protagonist am Ende noch einen Gefährten umbringt.

Wie gut ist das Würfelspiel Die Ratten im Gemäuer?

Ähnlichkeiten zu einem bekannten Trinkspiel, das sich Meyer oder Mäxchen schimpft, sind unübersehbar, aber durch die anderen Würfel geht das Spiel dann doch in eine etwas andere Richtung. Man kann bei Die Ratten im Gemäuer auch noch ein rollenspielerisches Element mit hinzufügen, indem man versucht, den zunehmenden Wahnsinn, der durch das Verlieren von Gehirnen symbolisiert wird, auch am Spieltisch nachzuspielen. Dadurch wird es ungleich schwerer für die Mitspieler einen Bluff zu durchschauen.

Insgesamt ist Die Ratten im Gemäuer ein kurzes und sehr kurzweiliges Bluff-Spiel, das in allen Spielrunden bisher sehr viel Spaß gemacht hat. Die Regeln sind übersichtlich und schnell zu lernen, und durch ein bisschen schauspielerisches Talent lässt sich damit sogar der Wahnsinn an den Spieltisch holen. Zudem ist es eine überraschend gelungene Umsetzung der Kurzgeschichte in ein Würfelspiel. Man muss zwar kein Lovecraft-Fan sein, um Die Ratten im Gemäuer zu mögen, aber eine gewisse Affinität zum Spielhintergrund sollte schon da sein. Bringt man diese allerdings mit, kann man viele kurzweilige Abende mit diesem Würfelspiel verbringen.

Hier gehts zur Spielregel

Infos zu Ratten im Gemäuer

  • Verlag: Sphinx Spieleverlag
  • Autor: Henning Poehl
  • Spieleranzahl (von bis): 3-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2013

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