„Ein Wirbelsturm fürs Denkvermögen“ verspricht die Schachtelangabe von Spin & Trap. Und tatsächlich ist schon beim Auspacken des Spielmaterials Denk- und Tüftelvermögen gefragt, denn die Kugeln werden im Inneren des Spieltellers bewahrt. Das Gute daran: Sie fallen nicht so leicht ‚raus. Das Schlechte: auch mit voller Absicht sind sie nur schwer aus dem "Teller" herauszuholen. Das weckt Erinnerungen an die Affen im Zoo, denen man zur Beschäftigung Holzstücke gibt, in denen Rosinen versteckt sind. Da bis auf die Kugeln sämtliches Material aus Kunststoff gefertigt ist, stellt sich zudem die Frage, wann wohl der Hebel abbricht, der die Kugeln am Herausfallen hindert. Bei häufiger Benutzung könnte das ja durchaus mal der Fall sein.
Gespielt wird mit jeweils neun weißen und schwarzen Kugeln um drei grüne Kugeln. Eine Startaufstellung ist festgelegt. Zu Beginn sind drei grüne Kugeln auf dem Teller, dafür fehlt jedem Spieler eine Kugel seiner Farbe. Das Ziel des Spiels ist es, zwei grüne Kugeln zu gewinnen. Dazu muss die grüne Kugel mit Kugeln der eigenen Farbe eingekreist sein. Sie wird dann vom Teller genommen und durch eine Kugel der umzingelnden Farbe ersetzt.
Die Bewegung der Kugeln wird mit zwei Rotatoren vorgenommen. Mit dem kleineren der beiden können drei Kugeln gedreht werden, mit dem größeren immerhin schon sechs, dafür gibt es die Einschränkung, dass eine eigene oder grüne Kugel in dem mittleren Loch liegen muss. Und hier liegt jetzt ein Problem vor: Die Regel schweigt sich darüber aus, um wie viele Positionen denn nun gedreht werden darf: eine, zwei, beliebig viele?
Ich verstand die Anleitung zunächst so, dass nur um eine Position gedreht werden darf. In der Folge verliefen sämtliche Partien ähnlich: Die ersten beiden Kugeln sind nach zwei Zügen entfernt, es herrscht Gleichstand und ein wenig spannender „Kampf“ um die letzte Kugel beginnt. Hindrehen hier, herdrehen woanders … Minutenlanges Warten auf den ersten Fehler des Gegenspielers. Eigentlich alles andere als ein „Wirbelsturm fürs Denkvermögen“.
Aber es gab da ja noch eine Regellücke – und die Hoffnung, dass man um mehrere Positionen drehen kann und das Spiel dadurch interessanter wird. Aber selbst beim Hersteller gab es bei einer Anfrage eine gewisse Unsicherheit bezüglich dieser Lücke.
Im Nachhinein ist das auch egal, denn die Hoffnung wurde durch diverse Probepartien vollends zunichte gemacht. Egal, um wie viele Positionen gedreht wird, das Spiel wird nicht besser, es bleibt langweilig und regt maximal in der ersten Partie das Denkvermögen an. Schade um das eigentlich schöne Material.
Infos zu Spin & Trap
- Verlag: Goldsieber
- Autor: Andrea Mainini
- Spieleranzahl (von bis): 2
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 7
- Dauer in Minuten: 15
- Jahrgang: 2006
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