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Stonehenge

Stonehenge von Reich der Spiele

Fünf Jungs sitzen zusammen auf dem Spielplatz und beschäftigen sich mit dem was der Sandkasten hergibt. Ein paar Steine, Holzstöckchen, Knöpfe und Indianerfiguren, die einer mitgebracht hat. Dann geht es los, der eine will ein Bluffspiel spielen. "Nö", sagt ein Junge, "wir wollen ein Politikspiel spielen!" "Hallo!?", sagt der Dritte im Bunde. "Ist ja voll doof. Ein Rennspiel wird gemacht." "Kann wohl nicht sein", kontert wieder ein anderer. "Richtige Kerle machen Kriegsspiele". Der letzte Junge springt auf und schreit: "Pöh, richtige Kerle spielen Auktion!" Die Fünf hätten sich wohl nie geeinigt, wenn nicht ein weiser Spielevater auf den Plan getreten wäre und gesagt hätte: "Dann macht doch jeder sein eigenes Spiel und nervt nicht hier rum!" Die Kinder zogen daraufhin in die weite Welt und schworen sich: Eines Tages, wenn wir berühmte Spieleautoren sind, treffen wir uns wieder und werden zusammen unsere Ideen in einen Karton packen. Gesagt getan, das Projekt Stonehenge war geboren.

Der hochwertige Spielplan hat was von Roulette mit Zahlen von eins bis 30 und einer farbig wechselnden Umrandung. In der Mitte sind die Bauten von Stonehenge zu erkennen. Im Innenkreis sind 60 kleine Felder mit sogenannten Tag- und Nachtbereichen. Dazu Spielfiguren, Karten und die Stonehenge-Steinformationen aus Kunststoff zum Zusammensetzen. Die Spielregel gibt fünf Spiele vor und mittlerweile gibt es etliche andere Spielvorschläge im Internet. Im Fachmagazin Spielbox erscheinen ebenfalls regelmäßig Vorschläge zum Nachspielen. Die Vorberichterstattung zu dieser Brettspiel-Anthologie klang super interessant und deswegen habe ich zugegriffen, als mein Chefredakteur einen Rezensenten suchte.

Was dann passierte und deswegen kann und will ich auch nicht mehr eine Besprechung über diese Spielesammlung schreiben, hat mich ehrlich gesagt gelähmt. Im stillen Kämmerlein war ich noch guter Dinge. Wunderschönes Spielmaterial und Spielvorschläge von sehr bekannten Autoren. Was kann da schon schief gehen. Gut, das Regelheft ist für meinen Geschmack dröge geschrieben, aber es geht ja um die Spiele an sich – dachte ich.

Erste Ernüchterung war die Reaktion im Spielekreis. Es wollte keiner die Spiele ausprobieren. "Auf der Spiel ’07 beim Ausprobieren glatt durchgefallen" war die Antwort. Okay, nichts für versierte Spieler – dachte ich. Aber auch sonst konnte keiner dazu bewegt werden mitzuspielen. Ein Blick auf die Schachtel und das Innenleben, das war es. Selbst Wochen später, als sich zufällig Leute „freiwillig“ gemeldet haben, ist es nur beim "Der Hohepriester" von Bruno Faidutti geblieben – mit mäßiger Begeisterung übrigens. Danach ging gar nichts mehr. Monatelang, immer wieder den Karton zum Spielekreis mitgenommen, im Auto gehabt (man weiß ja nie wann sich eine Gelegenheit ergibt) und auf Spieler gehofft. Selbst, als ich aus Verzweiflung Stonhenge einem Mitrezensenten zur Weitergabe angeboten habe, bin ich es nicht losgeworden. "Ich bin froh, dass du es hast und nicht ich." Der letzte Spielversuch scheiterte schon beim Erklären. "Och, lass uns lieber Siedler spielen."

Andere Schreiberlinge haben es sich in meinen Augen leichter gemacht und haben entweder ausführlich und voll des Lobes über das Projekt geschrieben, während dem Spielen eigentlich nur eine Randbemerkung zuteil wurde, oder sie haben eine Grobbeschreibung der Spiele abgeliefert – ein Schelm, wer dabei böses denkt. Ich war ehrlich gesagt auch versucht, werde dem aber nicht nachgeben und muss nun zerknirscht gestehen: Aufgrund mangelnder Bereitschaft von Mitspielern, mit mir oder mit anderen, die Spiele der Spielesammlung Stonehenge auszuprobieren, kann ich mir kein Urteil erlauben.

Mehr zu Stonehenge inkl. Varianten

Infos zu Stonehenge

  • Verlag: Spielzeit
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2007

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