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Verräter

Verräter von Adlung Spiele

"Keiner liebt den Verräter, doch alle lieben den Verrat" – Von dieser Weisheit leben nicht nur politische Parteien, Medien und Geheimdienste, sondern neuerdings auch Spieleautoren. Verräter von Marcel-André Casasola Merkle ist ein hinterhältiges Spiel. Thema ist die Fehde zweier konkurrierender Fürstenfamilien (Adler und Rose).

Zwölf Landschaftskarten liegen im Kreis auf dem Spieltisch aus. Jede dieser Landschaften gehört einem der Fürstenhäuser und besitzt eine Grundstärke zwischen null und fünfzehn. Konflikte werden immer zwischen zwei benachbarten Landschaften verschiedener Familien ausgetragen: Der Reihe nach legt jeder Spieler Karten vor sich ab und addiert deren Stärke zum Grundwert der von ihm unterstützten Landschaft.

Das Ergebnis wäre gut berechenbar, gäbe es da nicht noch sechs Aktionskarten, die das Kräftegleichgewicht ganz schön durcheinander wirbeln können. Manche dieser Karten bringen zusätzliche geheime Stärkepunkte für die aktuelle Runde, andere bringen Vorteile für spätere Runden. Gravierend ist der Einsatz der Verräterkarte. Mit ihr wechselt ein Spieler mitten im Kampf die Seite.

Für die Mitspieler kommt diese Aktion meist nicht völlig überraschend. Denn die Auswahl der Aktionskarten erfolgt vor dem Ausspielen der Kampfkarten: Der jeweilige Startspieler einer Runde mischt die sechs Aktionskarten, legt eine verdeckt zur Seite und wählt sich aus den verbliebenen eine Karte aus. Aus den restlichen vier Karten wählt sich nun sein Nachbar eine Aktion aus und gibt drei Karten weiter. Der letzte Spieler kann nur zwischen zwei Karten wählen. Dafür hat er beim Ausspielen der Kampfkarten den Vorteil, die Stärke der vor ihm agierenden Mitspieler besser einschätzen zu können.

Nach dem Ausspielen der Kampfkarten werden die Aktionen offenbart und das siegreiche Fürstenhaus ermittelt. Für dessen Unterstützung erhalten die Spieler Siegpunkte. Da reiche Landschaften (mit hohem Grundwert) schwerer zu erobern sind, gibt es für sie entsprechend mehr Punkte. Sieger ist, wer nach festgelegter Rundenzahl die meisten Punkte hat.

Verräter ist kein Spiel für zwischendurch sondern bietet drei oder vier Spielern ab zwölf Jahren eine volle Stunde anspruchsvolles Spielvergnügen. Die Grafik ist unaufdringlich aber stimmungsvoll. Die Spielanleitung ist ein bisschen zu ausführlich geraten. Doch sollte man sich davon keinesfalls abschrecken lassen.

Als kleines kompaktes Kartenspiel ist Verräter eine günstige Anschaffung, für die man ein Klassespiel erhält.

Infos zu Verräter

  • Verlag: Adlung Spiele
  • Autor: Marcel-Andre Casasola Merkle
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 1998

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