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Yak (Pretzel Games)

Gesellschaftsspiel Yak - Ausschnitt - Foto von Pretzel Games

Das Himalaya-Hochgebirgssystem in Asien ist nicht nur das größte Gebirge unseres Planeten, sondern auch für viele Dinge berühmt. Zuerst sei da natürlich der Mount Everest erwähnt, der höchste Berg der Welt. Tibet darf man natürlich auch nicht vergessen, denn wenn man an das Gebirge denkt, ist dies das Land, das man als erstes damit assoziiert. Dabei liegt das Gebirge in Pakistan, Afghanistan, Nepal, Butan, China, Indien und eben Tibet. Die Dimensionen sind fantastisch.blank

Spielhintergrund von Yak

Für das Gesellschaftsspiel Yak von Pretzel Games (Asmodee), spielen die Lage und die Höhe des Gebirges aber eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger sind die im Gebirge Lebenden und die Yaks, mit denen die Handeltreibenden die abgelegenen Dörfer mit Waren des alltäglichen Bedarfs versorgen können. Damit das tatsächlich geschehen kann, kommen wir zum Hauptelement des Spiels. Die Dörfer, geleitet von den Spielenden, müssen hohe Türme bauen, damit die Dörfer im dichten Nebel überhaupt gefunden werden können. Die Waren werden dann wieder genutzt, um den Turm zu erhöhen und ein Kreislauf beginnt, im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Blick in die Box

Gesellschaftsspiel Yak - Material Foto von Pretzel Games

Die Box selbst, für sich optisch durch die tollen Farben bereits eine Augenweide, ist mit ihren mehr als zwei Kilogramm durchaus schwer und deshalb ist es auch kein Wunder, dass der Blick hinein einiges an Ausstattung offenbart.

Der erste Blick fällt natürlich auf die Anleitung und die ist mit nur fünf inhaltlichen Seiten wirklich überschaubar und dank vieler Bilder mit Beispielen auch wirklich verständlich. Danach gilt der Blick den drei verschiedenen Tokens, Milch, Fleisch, Brot, den Nebelmarkern, dem zusammengesteckten Tempelmarker und den großen zusammenzubauenden Fuhrwerken für die Lieferungen inklusive acht Karrentafeln mit Informationen zum möglichen Warentausch und vier großen Yaks als Zugtiere und einem kleinen Yak, der den Startenden der Runde anzeigt.

Dazu gibt es noch den großen Spielplan, vier Leisten für die Spielenden und den Berg für den aufziehenden Nebel und jede Menge farbige Holzsteine in zehn Farben, wobei fünf weiße darunter sind für den Nebel, acht kristalline Steine als Joker und sonst jeweils acht in den acht Farben. Für diese 72 Holzsteine gibt es einen Stoffbeutel. Der letzte Bestandteil der Box sind zwölf Aktionskarten, vier Mal jeweils Bauen, Nachschub und Markt, und nochmal acht Bonuskarten zur optionalen Nutzung, wenn das Spiel irgendwann zu einfach ist. Für die Wertung gibt es noch einen Bogen zum Erfassen.

Nicht schlecht und auf den ersten Blick sieht es nach viel Spaß aus.

Regeln und Spielablauf

Wie bereits erwähnt, besteht das Regelheft aus fünf Seiten mit Regeln. Diese sind dementsprechend auch schnell durchgearbeitet. Ziel des Spiels ist es, einen hohen Turm zu bauen. Dazu müssen die Spielenden das Spiel je nach Anzahl der Spielenden aufbauen.

Hier nur ein kurzer Blick auf den Aufbau. Die Spielenden erhalten jeweils die drei Aktionskarten und jeweils ein Token eines Nahrungsmittels. In die Karren mit den Yaks werden jeweils drei Nahrungsmitteltokens und drei zufällige Steine gelegt. Die Karren fahren im Kreis um den Markt herum und besuchen dabei die Umschlagplätze der Spielenden. Der Markt selbst bietet jeweils zwei der Nahrungsmitteltokens an. Steht alles bereit, wandern die fünf Nebelsteine in den Steinbruchbeutel zu den anderen Steinen und der haarigste Spielende darf beginnen.

Die Phasen des Spiels

Die Partie selbst geht über mehrere Runden mit jeweils drei Phasen, Morgen, Mittag und Abend. Morgens wählen die Spielenden eine Aktionskarte für diese Runde. Mittags werden die Aktionskarten gespielt. Abends ziehen die Fuhrwerke weiter und auch der kleine Yak wandert zum nächsten Spielenden. Morgens und abends müssen hier nicht weiter erklärt werden.

Der Mittag ist die relevanteste Phase. Drei Aktionen stehen zur Auswahl:

  • Bauen,
  • Nachschub und
  • Markt.

Beim Bauen tauscht der aktive Spielende Nahrungsmittel gegen Steine. Er kann immer nur die Nahrungsmittel gegen Steine tauschen, die auf den Karrentafeln angezeigt werden. Anschließend wird mit den Steinen der Turm gebaut. Leere Fuhrwerke werden mit neuen Steinen aus dem Steinbruchbeutel aufgefüllt. Beim Bau ist darauf zu achten, dass später gleichfarbige zusammenhängende Steine mehr Punkte bringen.

Beim Nachschub nimmt man alle Tokens eines Lebensmittels aus dem Fuhrwerk und einen Stein blind aus dem Steinbruchbeutel. Dieser wird ins Fuhrwerk gelegt.

Die Karte Markt lässt den Spielenden zwei Lebensmitteltokens vom Markt nehmen. Danach werden drei Steine aus dem Beutel gezogen und einer davon auf das Fuhrwerk gelegt.

Nebel zieht auf …

Beim Ziehender Steine kann es auch vorkommen, dass der aktive Spielende einen Nebelstein zieht. Geschieht das passieren mehrere Dinge gleichzeitig. Zuerst wird die Blickrichtung der Yaks um 180 Grad gedreht. Die Yaks ziehen dann in die andere Richtung. Der gezogene Stein wird auf die Nebelleiste gelegt und ein neuer Stein gezogen. Jeder gezogene Nebelstein löst den gleichen Effekt aus. Sind drei Nebelsteine auf der Nebelleiste, wird ein vierter Platz für einen Stein geöffnet und die drei aktuellen Nebelsteine wandern zurück in den Beutel. Diese Richtungswechsel der Yaks können so manchen Plan zunichtemachen und spielentscheidend sein.

Erreicht ein Spielender beim Bauen die vierte Reihe des Turms, wird eine letzte Runde gespielt und nach dem Abend dann die Endwertung durchgeführt. Bei der Endwertung gibt es Punkte für die Größe von Gruppen, für die Anzahl von Gruppen, für Einzelsteine, für Nahrungstokens und der Spielende, der zuerst die vierte Reihe des Turms erreicht hatte, erhält auch noch Punkte.

Spielt man mit den Bonuskarten, wird das Spiel übrigens deutlich taktischer, denn die Karten sorgen durch bestimmte „Missionen“ für mehr Punkte bei der Endwertung.

Spielspaß: Wie gut ist das Brettspiel Yak?

Selbst mit dem knackigen Regelwerk und der tollen Ausstattung war ich anfangs etwas skeptisch, wurde aber schon in den ersten Runden von meiner Fehlannahme überzeugt. Das Spiel macht Spaß, mit mehr Spielenden sogar mehr als mit wenigen und natürlich nochmal mehr mit den Bonuskarten, die das ganze Spiel tatsächlich auf ein noch höheres Level führen.

Gesellschaftsspiel Yak - Schachtel - Foto von Pretzel Games

Der Nebel ist dabei wirklich das entscheidende Element, denn eine Drehung der Yaks können tatsächlich die Planungen von zwei Runden zunichtemachen. Natürlich hat das auch etwas mit Pech und Glück zu tun, aber so ein Element hat man in fast jedem Spiel und bei Würfelspielen noch viel mehr. Hier passt es zum Spielhintergrund, denn im Nebel kann man durchaus die Orientierung verlieren. Das Wertungssystem ist auch wirklich durchdacht und passend.

Fazit: toll und knackig

Ein buntes Spiel mit einem tollen Hintergrund und mit knackigen Regeln. Auf den ersten Blick nicht komplett überzeugend, nach wenigen Runden im Spiel aber schon. Ein unglücklicher Moment und die Planungen von zwei Runden sind dahin. Das kann sich alles auf das Ende und die Wertung auswirken und deshalb sollte man immer Plan B im Hinterkopf haben. Zugreifen, wenn man ein taktisches Spiel mit einem Glückselement mag.

Infos zu Yak (Pretzel Games)

  • Titel: Yak
  • Verlag: Pretzel Games
  • Autor: Michael Luu
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30-60
  • Jahrgang: 2022

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