Reich der Spiele
Reich der Spiele >> News >> Gesucht und gefunden: Die schönsten, schrägsten und schrulligsten Geschichten von Catan-Fans

Gesucht und gefunden: Die schönsten, schrägsten und schrulligsten Geschichten von Catan-Fans

von

15 Jahre Die Siedler von Catan – Ein Klassiker feiert Geburtstag

Ob bei Pizza oder Glasnudeln, bei Borretsch oder Smörrebröd – in Italien, Korea, Dänemark und Russland wird seit Jahren mit ungebrochenem Enthusiasmus die fiktive Insel Catan besiedelt. 1995 stapelte sich das heutige Kultspiel zum ersten Mal in deutschen Verkaufsregalen. Zehn Millionen Mal ging Catan seitdem im deutschsprachigen Raum über die Ladentheke. Das sind rund 1.800 Spiele pro Tag. Grund genug zum Feiern!
 
„Wo leidenschaftlich Catan besiedelt wird, gibt es auch viel zu erzählen“, dachte sich der Stuttgarter Verlag Kosmos und suchte im Catan-Jubiläumsjahr 2010 unter anderem auch über Reich der Spiele nach Fan-Geschichten, die auf ihre Art und Weise ganz besonders sind. Prompt gingen Zusendungen über Catan-Hochzeitstorten, verschollene Freunde und andere Catan-Anekdoten beim Verlag ein. Die Catan-Jury, bestehend aus Klaus Teuber und der Catan-Redaktion, hat es sich nicht leicht gemacht bei der Auswahl Ihrer Favoriten. Die Einsender der 15 originellsten Geschichten dürfen sich über ein signiertes Catanspiel freuen. Die drei Besten reisen außerdem im Herbst 2010 als Zuschauer zur Catan-WM auf Burg Wildenstein und haben dort die Gelegenheit, Klaus Teuber persönlich kennen zu lernen.

Lassen Sie sich von nachfolgenden Gewinner-Geschichten auf Ihre nächste Catan-Partie einstimmen …

Verschollen im World Wide Web
"Ja. Hans-Dieter Pries am Apparat", meldete sich eine männliche Stimme.
"Ja hallo, hier ist Laudine."
Schweigen.
Ich hatte mir meinen Text genau zurecht gelegt. Warum ich mich jetzt mit meinem Nick aus der Catan-Online-Welt meldete, statt mit meinem richtigen Namen, war mir selbst rätselhaft. Ich räusperte mich jedoch tapfer und fuhr fort: "Na, ich bin’s, die Königin von Altdorf."
Das Schweigen wurde lauter.
Was hatte mich nur in diese peinliche Situation gebracht?

Vor der COW hätte ich es nie für möglich gehalten, aber es funktioniert tatsächlich. Aus Begegnungen, die zunächst nur virtuell stattfinden und erst später auch im "richtigen Leben", können echte Freundschaften entstehen. Und einer dieser neu gewonnenen Freunde war mir abhanden gekommen. Über ein Jahr lang war er sehr aktiv im Forum. Und plötzlich war er weg. Einfach so. Wir hatten keine Telefonnummern ausgetauscht und Skype war noch nicht wirklich verbreitet. Uns blieb nur sein Nickname "Hadespri", von dem wir wussten, dass er sich aus den Initialen eines doppelten Vornamens, dem Kürzel des Nachnamens und des Wohnorts zusammensetzte. Nachdem unsere Sorge immer größer wurde, schnappte ich mir kurzerhand das Hamburger Telefonbuch und fing an, jeden anzurufen, der zu diesen Vorgaben passte. Mein erster Versuch dieser Art ist oben nachzulesen. Es folgten noch viele Hans-Detlevs, Hans-Daniels, Priesses, Springers, Spriesses und andere …
Unseren verschollenen Freund allerdings haben wir durch diese Aktion leider nicht wiederfinden können.
Und dennoch endet die Geschichte gleich mit zwei Happy Ends!
Der vom "königlichen Auftritt" beglückte erste Herr am Telefon war derart interessiert an meiner Erzählung, dass er sich die Catan-Online-Welt direkt einmal selbst anschauen wollte.
Happy End Nummer Zwei: unser vermisstes Community-Mitglied hat nach zwei Jahren zur Erleichterung aller von selbst wieder zurück "nach Hause" gefunden.
Sandra Fischer, Eutin

Catan als Heiratsvermittler
Catan war schon immer „mein“ Spiel. Aber oft mangelte es an Spielpartnern. Frisch getrennt und einsam in der neuen Wohnung suchte ich per Kleinanzeige nach neuen Spielpartnern für regelmäßige Treffen. Beim abendlichen Surfen im Internet landete ich durch Zufall auch auf einer dieser Kontaktbörsen. Dort habe ich jemanden angeschrieben, der genauso verrückt nach Catan war wie ich.  Schon bald flogen die Mails nur so hin und her, Telefonate folgten. Irgendwann meinte er, er würde gerne mal mit mir zusammen eine Runde siedeln. Dafür würde er locker die Entfernung von über 60 Kilometern zurücklegen. Und kennen lernen würde er mich natürlich auch gern, gab er zu. Zwei Monate später trafen wir uns zum ersten Mal. Es war Liebe auf den ersten Blick. Drei Tage später wurde dann tatsächlich zusammen in großer Runde gesiedelt. Im gleichen Jahr fanden wir über die Spielemesse auch den Weg in die COW und haben dort viele nette Bekanntschaften gemacht, unter anderem ein Paar aus Österreich. Wir verabredeten bald darauf ein „Offlinetreffen“ im kleinen Kreis, bei dem ich zugleich die größte Überraschung meines Lebens erlebte: Ganz romantisch habe ich dort einen Heiratsantrag bekommen. Von den Vorbereitungen hatte ich rein gar nichts mitbekommen. Alles wurde heimlich abgesprochen, mit unseren österreichischen Freunden als Verbündeten. An einem Freitag, den 13. im Juni 2008 haben wir dann geheiratet. Da Catan an allem irgendwie Schuld war, durfte es natürlich auch an diesem schönsten Tag unseres Lebens nicht fehlen. In Form einer Hochzeitstorte.
Annette Günster, Voerde

Der skeptische Bruder
Mein Bruder Florian hat am 5. November Geburtstag und leider hatten wir eine Woche davor noch immer keine Ahnung, was wir ihm schenken sollten. Wir hatten schon an irgendein Brettspiel gedacht – aber leider ist Flo ein ziemlicher Verweigerer neuer Spiele. Zu kompliziert. Auf der anderen Seite war da ich. Vor Jahren lernte ich bei einem Freund Catan kennen und kaufte daraufhin sofort alle Erweiterungen, die ich seitdem zuhause horte, voller Stolz, aber immer auch etwas traurig, da ich nie so recht Mitspieler auftreiben kann! Ende Oktober war ein Großteil meiner Verwandtschaft bei meinen Eltern zum Essen eingeladen. Perfekte Gelegenheit, dachte ich mir. Nach dem Mittagessen habe ich sofort angefangen, Catan schmackhaft zu machen, leider mit nur mittelmäßigem Erfolg: mein Bruder war einfach nicht zum Spielen zu bewegen. "Naaa, geh, nix Neiches, des check i wieder net! Spiel‘ ma lieber Romme!", so seine ernüchternden Worte. Nach weiterem Drängen konnten wir ihn schließlich doch überzeugen. Die Regeln waren schnell erklärt und wir befanden uns mitten im Spiel. Plötzlich ging eine eigenartige Verwandlung mit meinem Bruder vor sich – der gerade noch muffige Florian blühte zusehends auf, baute Siedlungen, Städte, Straßen, und war urplötzlich voll in seinem Element. Wir haben ihn beim Spielen wirklich noch nie so erlebt! Nachdem wir die erste Runde beendet hatten, wollte er gar nicht mehr aufhören (und das, obwohl er verloren hatte und dann normalerweise sowieso keine Lust mehr hat!) So wurden es an diesem Abend insgesamt vier Runden. Und das Geburtstagsgeschenkproblem war damit natürlich auch gelöst. Mittlerweile sind wir alle totale Siedlerfans geworden. Mindestens einmal im Monat veranstalten wir einen Spielabend. Florian liebt Catan über alles und ist der größte Fan, den ich kenne, hat es allerdings noch kein einziges mal geschafft, zu gewinnen!
Doris Fingerlos, Linz
 

Werbung
kaufen Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Kommentieren