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Spielgefühl: Die unüblichen Verdächtigen

Verdächtige aus Die unüblichen Verdächtigen, Foto: Hendrik Breuer

Verbrecher, Visagen, Verbrechervisagen

Dass es auf den Internationalen Spieltagen keine Überraschungen mehr gebe, wird ständig behauptet. Vielleicht habe ich mich ja einfach nicht ausreichend genug auf die Spiel ’15 vorbereitet, aber von Die unüblichen Verdächtigen von Paolo Mori (Heidelberger Spieleverlag) hatte ich noch nichts gehört.

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Also ausgepackt und losgespielt. Kann das überhaupt funktionieren? Eine schuldige Person anhand von einfachen Fragen aus einer Reihe von zwölf Verdächtigen herauszupicken?

Gesucht: Rauchende, zeitungslesende Steuerhinterzieher

Raucht der Täter bzw. die Täterin? Weiß ich doch nicht. Zahlt er/sie pünktlich Steuern? Woher soll ich das wissen? Liest er/sie die Zeitung? Liest überhaupt noch jemand die Zeitung? Und überhaupt: Ich verstehe schon, worum es hier geht. Ja, ja, Vorurteile und so. Da stehe ich aber drüber.

Doch dann das: Irgendwie sieht der Täter (ich bin Zeuge und weiß wer’s ist) wirklich nicht aus wie ein Zeitungsleser, dazu ist er einfach zu sonnengebräunt. Raucher könnte er aber sein und die Steuern? Ich bitte euch, der doch nicht.

Was erstaunlich ist: Die anderen am Tisch denken genauso und haben ihn irgendwann am Schlafittchen. Kollege Sonnenbank fährt jetzt erstmal ein. Auch in der nächsten Runde haben wir die Verbrecher meist identifiziert, auch wenn viel diskutiert wird und nicht immer alle auf einer Wellenlänge liegen. Der Musiker in unserer Gruppe hat doch tatsächlich eine höhere Meinung vom Rocker als der Rest von uns. Der soll viel Zeit im Badezimmer vor dem Spiegel verbringen? Na, wenn du meinst.

Wie gut ist das Partyspiel Die unüblichen Verdächtigen?

Ob das jetzt für lang anhaltenden Spielspaß aureicht? Wird das Spiel ein paar Partys aufmischen? Vermutlich nicht. Ganz witzig ist Die unüblichen Verdächtigen aber allemal. Die Gesichter auf den Multi-Kulti-Verdächtigenkarten sind gut gelungen, kommen ganz ohne allzu flache Klischees aus. Ersteindruck: Dauert nur 15 Minuten, tut nicht weh, wird also demnächst nochmal gespielt. Ich habe allerdings so eine Ahnung: Das Spiel ist auf Dauer zu harmlos, nicht Fisch, nicht Fleisch, im Großen einfach zu wenig shocking. Richtig fiese Fragenkarten hätten diesem Spiel vielleicht gut getan.

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1 Kommentar

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Hendrik Breuer 16. November 2015 at 03:36

Das Spiel ist doch besser, als sich mein Spielgefühl liest. Das Spiel hat tatsächlich eine Party so richtig aufgemischt. Am besten allerdings, wenn man sich ziemlich gut kennt, aber das ist ja bei fast jedem Partyspiel so.

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