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Spielgefühl: Kolossus – Die Zitadelle der Zeit

Jürgen Strobel von Jürgen Strobel

Ein erster Blick auf den Prototyp

Tua`Tha stützte sich auf sein Schwert und kniff die Augen zusammen als er in die weite Ferne blickte! Die Luft vor ihm flimmerte in der Hitze unter den Zwillingssonnen. Auch wenn er Sie nicht sah, so wusste er, dass auch sie schon gelandet sein müssen. Schließlich sind Sphärenschiffe nicht zu übersehen. Bedingt durch Ihre unwahrscheinleiche Masse und die unglaublichen Sphärenmagie, die sie bei der Landung verursachen, kommt es zu gewaltigen Beben, die eine Landschaft für immer und ewig zeichnen. Doch er wusste auch, warum sie hier waren: Um die Zitadelle der Zeit zu erobern und so die kostbaren zwölf Kristalle zu erlangen. Er hob sein Schwert und seine Krieger formierten sich in der ersten Schlachtreihe, flankiert von seinen beiden Wächtern, die stumm und ausdruckslos auf sein Zeichen warteten. Er war Ihr Anführer! Er war fast unsterblich! Ein Halbgott, der auf Erden wandelte! Er wahr ihr Kolossus! Es gibt keine Gnade! Es gibt kein Erbarmen! Es gibt kein Zurück! Hier und jetzt wird über das Schicksal von Millionen Planeten und Sterne entschieden. Er war entschlossen! Und dann mit einem markerschütternden Schrei gab er das Signal zum Angriff und viele Tausende Stimmen erwiderten seinen Ruf …

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Mhm …  Ja, das ist so eine Sache. Denn das Spiel steckt ja noch mitten in der Finanzierungsphase, ein endgültiges Muster existiert nicht. Gerade die Materialausstattung lässt sich mit dem Prototypen überhaupt nicht nachvollziehen. Also ist weder gesichert, dass Kolossus überhaupt erscheint, noch für uns klar, wie es in der finalen Fassung aussehen wird.  Also, wenn ich hier etwas darüber schreibe, dann nur über den Mechanismus, das Spielgefühl und den „Flow“. Ja, der Flow ist wichtig bei einem Spiel.  Flow (engl.: „Fließen, Rinnen, Strömen“) bezeichnet das Gefühl der völligen Vertiefung und des Aufgehens in einer Tätigkeit. Also sprich: „Kann man sich in diesem Spiel verlieren“? Kann es einen mitreißen? Kann es einen fesseln! Kann es auf längere Zeit bestehen? Das sind fragen, die es zu beantworten gilt.

Kolossus führt den Spieler behutsam immer tiefer in die taktischen Möglichkeiten ein, die das Spiel bietet. Zunächst im Kapitel Eins „Die Ankunft“ lernt der Spieler, wie sich die Landschaft in jedem Spiel neu formt und wie man seine Figuren (Krieger, Wächter, Kolossus) bewegt. Schon hier erkennt man schnell, dass etwas Vorausplannung und den Blick für den Mitspieler sehr wichtig sind. Zuerst wird ermittelt, wie viele Aktivierungspunkte man in dieser Runde zur Verfügung hat. Je nach Ergebniss des Wurfes kann man dann seine Spielfiguren bewegen. Wobei jede Spielfigur unterschiedlich viele Aktivierungspunkte kostet und auch über eine unterschiedliche Bewegungsreichweite verfügt. Die Figuren „Wächter“ und „Kolossus“ verfügen zudem noch über besondere Bewegunsfähigkeiten. Geschlagen wird durch Betreten eines Feldes mit einer gegnerischen Figur.

Im zweiten Kapitel „Die Macht des Mana“  erhält jeder Spieler ein zusätzliches Charaktertableu seines Volkes und zwanzig Manasteine. Diese können nun individuell auf die drei Arten von Figuren verteilt werden. Diese machen Sie entweder effektiver im Angriff oder aber sie erhöhen den Schutz der einzelnen Figurentypen. Man merkt nun, dass die Einführung des Manas eine weitere taktische Kompenente hinzufügt! Man muss mit Bedacht wählen, welche Figuren durch das Mana zu stärken sind. Wählt der Spieler „falsch“, so kann das schwerwiegende Folgen haben. Desweiteren ist es ab jetzt auch nicht mehr so einfach, eine Figur zu schlagen. Außerdem ist der Manafluss jedes Zuges unterschiedlich.

Im dritten Kapitel „Meister des Schicksals“ schließlich kommen nun die Titanenkräfte und Titanenwaffen zum Einsatz. Der erste Unterschied besteht darin, dass das neu gewonne Mana erst in einen sogenannten Manapool wandert, der aber nur fünf Mana aufnehmen kann. Mit diesem Pool kann man nun nicht nur die Werte der einzelnen Figuren verbessern, sondern auch die Titanenwaffen für zwei Mana aktivieren. Die Titanenkräfte wirken ähnlich. Auch sie kosten unterschiedlich Mana und haben Außwirkungen wie z. B. auf den Schickslaswurf oder das Spielfeld.

Es wird derzeit noch die Einführung sogenannter Zaubersprüche diskutiert. Jedes Volk besitzt drei individuelle Sprüche. Diese Kosten natürlich auch wieder unterschiedlich Mana und haben je nach Volk andere Auswirkungen. Auch Artefakte soll es geben, die von den Spielern gefunden werden können, die die Fähigkeiten seines Trägers verbessern!

Man sieht: An Individualität und Komplexität ist genug Spielraum vorhanden. Durch die Schritt-für-Schritt-Hinzunahme von einem neuen Spielelement ist für jede Spieler-Erfahrungsstufe ein passendes Level gegeben. Ob einem das Fantasysetting gefällt, ist natürlich Geschmackssache! Man muss nun abwarten, ob das Brettspiel die angesetzte 25.000-Euro-Hürde nimmt oder nicht, um überhaupt produziert werden zu können. Es ist noch ein langer Weg und der Finanzierungszeitraum ist auch nicht mehr all zu lang.

Was ist aber mit dem besagten Flow? Meiner Meinung nach kommt dieser mit jeder Hinzunahme eines Spielelements stärker zum Tragen und man merkt unwillkürlich, wie einen das Spiel immer mehr in seinen Bann schlägt. Das Manasystem ist nichts neues. Aber es trägt sehr gut zur Tiefe des Spiels bei und gibt ihm eine sehr gute taktische Note. Ob Kolossus und wenn, in welcher Materialqualität, dann auf den Markt schafft ist eine Frage, die noch zu beantworten ist. Aber allein der Prototyp macht von der spielerischen Seite schon mal mächtig Spaß! Man kann nur hoffen, dass es einen Weg auf unseren Spieltisch finden wird! Wir alle haben es in der Hand! Und nicht vergessen, der Flow muss fließen! Und bei Kolossus fließt er.

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