Die Spielesammlung beinhaltet gleich vier bekannte Spiele für Stichspielefans: Mü (Frank Nestel), Njet (Stefan Dorra), Was sticht? (Karl-Heinz Schmiel) und das als Willi bekannte Meinz (Günter Burkhardt). Die Gestaltung der Spielkarten hat Doris Matthäus übernommen, sodass alle vier Kartenspiele im Mü-Design erscheinen. Der beliebte Igel ziert dabei übrigens wieder die gelben Spielkarten.
Allen Spielen liegen die typischen Stichspielregeln zu Grunde: Die ausgespielte Farbe muss bedient werden. Wer nicht bedienen kann, darf entweder mit Trumpf stechen oder eine beliebige Farbe abwerfen. Der Spieler, der die höchste Karte legt, gewinnt den Stich und darf die erste Karte des nächsten Stichs auslegen.
Mü ist 1:1 von seinem bisherigen Layout und den Spielregeln in diese Spielesammlung eingegangen. Als einzige Änderung fällt die empfohlene Spielerzahl ins Auge, die im Vergleich zur ursprünglichen Ausgabe von drei bis sechs auf vier bis sechs eingeschränkt wurde. Es wird wie bisher in zwei Mannschaften gespielt (Chef und Vize), die sich zu Beginn jeder Partie neu zusammenfinden. Ausschlaggebend dafür ist eine Auktion, die jeweils als erste Phase durchgeführt wird und in der die Spieler Karten bieten. Der Spieler mit den meistgebotenen Karten führt das Chefteam an und wählt seinen Mitspieler aus, der mit den zweitmeisten Karten führt das Vizeteam und spielt mit den verbleibenden Spielern zusammen. Vize nennt den zweithöchsten und Chef den höchsten Trumpf (Farbe oder Zahl). Gemeinsam muss das Chefteam mit seinen erzielten Stichen ein Teamziel erreichen, dessen Höhe abhängig von der Anzahl der anfangs gebotenen Karten (Auktion) ist. Erreichen die Spieler des Chefteams ihr Ziel, gibt es Bonuspunkt für sie, verfehlen sie das Ziel, gibt es Bonuspunkte für das Vizeteam. Außerdem erhält jeder Spieler die Punkte, die er mit seinen Stichen erzielt hat.
Nach wie vor ist Mü ein absolutes Muss für echte Stichspielfans. Die Auktion, die Trumpf- und Partnerwahl und der Spielablauf als solches tragen stark zum Suchtpotenzial Müs bei.
Njet hat sein sozialistisches Design, welches sich in den Trumpffarben mit Hammer, Zirkel, Sichel und Stern und den Charakterkarten widerspiegelte, zugunsten des Mü-Designs eingebüßt. Die Spielerzahl wurde von drei bis vier auf zwei bis fünf erweitert, wobei das Spiel zu zweit nicht wirklich Spaß bringt. Wie bisher bestimmen die Spieler durch ein Ausschlussverfahren in der Njet-Phase die Spielbedingungen. Startspieler, Trumpffarbe und Supertrumpffarbe (in der neuen Variante ist dies die 0 statt bisher 1) sowie Kartenablagemöglichkeiten und Punkte pro Stich werden ausgewählt, in dem die Spieler nacheinander ihr Plättchen auf den Spielplan legen. Hierbei wurden die Kartenablagemöglichkeiten und die Punkte pro Stich erweitert, was ein facettenreicheres Spiel ermöglicht. Nachdem der Startspieler einen Partner gewählt hat, beginnt das Stichspiel nach den klassischen Regeln (siehe oben), erweitert um den Supertrumpf 0. Am Ende zählen die Teams ihre gewonnenen Stiche und Beutekarten (Karten mit der Zahl 0) und multiplizieren diese mit den Punkten je Stich, wie in der Njet-Phase bestimmt. Der Spieler mit den meisten Punkten nach einigen Runden (je nach Spielerzahl) gewinnt Njet.
Während die Njet-Spielregeln interessante Erweiterungen erfahren haben, musste das Material gegenüber der Originalausgabe deutliche Abstriche hinnehmen: Die Spielchips sind aus Kunststoff (statt früher Holz) und statt eines Wertungsblocks gibt es nun lediglich eine Kopiervorlage.
Was sticht hat neben dem Aussehen kaum Änderungen erfahren. Statt Aufgabenplättchen gibt es nun Aufgabenkärtchen und die Spieler wählen nicht mehr fünf, sondern nur noch vier davon aus. Im Vergleich zu Mü oder Njet werden keine Teams gebildet, sondern jeder spielt auf eigene Rechnung.
Meinz hieß in der Originalausgabe Willi. Anders als bei den oben beschriebenen Spielen, erhält der Spieler den Stich, der die niedrigste Karte gelegt hat. Die Spieler dürfen jedoch durch den Ausruf von „Meinz“ die Regeln außer Kraft setzen und den Stich einsacken und sogar aus dem jeweils erbeuteten Stich eine Karte gegen eine der eigenen Handkarten austauschen. Jeder Spieler macht genau zwei Stiche in diesem Spiel, mit denen er möglichst viele Punkte machen sollte, denn am Ende jeder Partie erhält der Spieler mit der höchsten Summe an Kartenwerten drei, der mit der zweithöchsten Summe zwei Punkte und so weiter. Der letzte geht leer aus. Nach zwei Runden gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Meinz verfügt über einfache Spielregeln, die auch von Einsteigern gut erlernbar sind: Auf eine Trumpffarbe wird zum Beispiel verzichtet.
Hinweis
Den Spielablauf von Was sticht haben wir in unserer Rezension zur Originalauflage beschrieben.
Infos zu 4 in 1 – Die besten Stichspiele
- Verlag: Amigo Spiele
- Autor: Günter Burkhardt, Frank Nestel, Stefan Dorra, Karl-Heinz Schmiel, Doris Matthäus
- Spieleranzahl (von bis): 3 - 6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 30
- Jahrgang: 2007
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