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Der Hobbit – Das Kartenspiel

Der Hobbit - Das Kartenspiel von Kosmos

Für die Tolkien-Fans hat erneut die Erntezeit begonnen. Mit der filmischen Umsetzung des Kinderbuchs „Der Kleine Hobbit“ sprießen die Merchandising-Artikel zu Mittelerde wieder wie Pilze aus dem Boden und müssen nur noch gepflückt werden. Natürlich machte der Hype auch vor dem Karten- und Brettspielmarkt nicht halt. Wieso auch? Und so wundert es nicht, dass Kosmos ebenfalls ein Kartenspiel zum Hobbit herausgebracht hat. Ungewöhnlich ist höchstens der Zeitpunkt, geschah dies doch fast ein halbes Jahr bevor der Film in die Kinos kam.

Lizenzspiele. Das heißt häufig halbgare Spielkonzepte, die irgendwie auf das teuer erkaufte Lizenzthema umgebogen werden. Vielleicht etwas für Fans, selten etwas für Leute, die ein nettes Gesellschaftsspiel wollen. Bestätigt sich dies bei Der Hobbit – Das Kartenspiel?

Der Hobbit – Das Kartenspiel ist ein Team-Stichspiel. Die Spieler übernehmen die Rollen von Bilbo, Thorin, Gandalf, Smaug und Bolg. Ziel ist es, als Team die Gegenseite zu besiegen, wobei Bilbo, Thorin und Gandalf die gute Seite verkörpern, Smaug und Bolg natürlich die böse.

Es werden zwei Runden bei Der Hobbit – Das Kartenspiel gespielt, nach dem klassischen Grundprinzip eines jeden Stichspiels: Es gibt 60 Spielkarten in fünf Farben mit den Werten 1-12. Der höhere Zahlenwert schlägt den niedrigeren, die angespielte Farbe muss bedient werden, wobei Lila trumpf ist. Also eigentlich alles bekannt, nichts Neues.

Das Besondere ist allerdings, dass nicht einfach die Menge der Stiche über Sieg oder Niederlage entscheidet. Auf den Karten sind zusätzliche Symbole abgebildet. Weiße Sterne fügen den Bösen Schadenspunkte zu, während sie die Guten heilen, bei den schwarzen Orkhelmen ist es umgekehrt. Hinzu kommen noch Pfeifensymbole, die festlegen ob man zu Beginn der zweiten Runde aus einem größeren Kartenpool seine Handkarten aussuchen kann. Jeder gewonnene Stich muss nun unter den eigene und den gegnerischen Spielern verteilt werden. Dies hört sich einfach an, wird aber dadurch verkompliziert, dass die Verteilung an bestimmte Regeln gebunden ist, die auch noch für jeden Charakter unterschiedlich sind. So muss Thorin beispielsweise seinen Stich mischen und blind an jeden Charakter eine Karte verteilen.

Die Stiche werden bei Der Hobbit – Das Kartenspiel nacheinander gespielt und die Karten verteilt, bis alle Handkarten aufgebraucht sind. Hat ein Charakter zwei oder mehr Schadenspunkte, so scheidet dieser aus. Auf Grund der Symbole muss daher bei jedem Stich genau überlegt werden, ob man diesen machen will und wie man die Karten dann verteilt, um dem Gegner zu Schaden und dem Team zu helfen.

Spielen weniger als fünf Spieler mit, so werden bestimmte Charakterkarten weggelassen. Beim Spiel zu Zweit erhält der Spieler der guten Seite zwei Charakterkarten, aber nur einen Satz Karten. Außerdem ändern sich die Verteilregeln der Stiche. So lässt sich das Spiel auch gut mit weniger als fünf Spielern spielen, wobei in der Zwei-Spieler-Variante das Zufallselement recht groß wird. Bei Spielen mit fünf Spielern hingegen lässt sich gut taktieren und die klassischen Mechanismen, wie man sie aus Stich-Spielen kennt, wie Trümpfe ziehen usw., greifen auch bei Der Hobbit – Das Kartenspiel.

Der Hobbit – Das Kartenspiel ist ein kurzweiliges, schnelles Stichspiel für zwischendurch, dass trotzdem ein nicht zu unterschätzendes taktisches Element enthält und damit nicht nur für Tolkien-Fans geeignet ist. Die Befürchtung einem halbgaren Spielprinzip zu begegnen, bestätigte sich also nicht. Was das Spiel nun mit dem „Hobbit“ zu tun hat, erschließt sich mir hingegen nicht, abgesehen von den schönen Illustrationen auf den Spielkarten, die dankenswerterweise nichts mit dem Film zu tun haben. Ein Spielhintergrund, der mit Hühnern, Autos oder auch Gänseblümchen zu tun hätte, wäre ebenso machbar, würde sich zugegebenermaßen aber auch nicht ganz so gut verkaufen.

Infos zu Der Hobbit – Das Kartenspiel

  • Titel: Der Hobbit
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Martin Wallace
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2012

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