Infos zum Spiel Traumpaar gesucht
- Titel: Traumpaar gesucht
- Verlag: MDR
- Autor: Pawel Loroch
- Spieleranzahl (von bis): 2-8
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 18
- Dauer in Minuten: 45-60
- Jahrgang: 2018
Was ist ein Traumpaar? Eine gute Frage, oder? Geht es nach Meinung von Pawel Loroch und den Verlag MDR (nicht mit dem Sender identisch), dann zählen Übereinstimmungen, Kennen und Verstehen zu den wichtigsten Merkmalen. Zumindest wird das beim Brettspiel Traumpaar gewinnt deutlich.
Worum geht es bei Traumpaar gesucht?
Der Titel klingt fast wie eine Dating-Show, ist aber ein typisches Paarspiel. Die mitspielenden Pärchen – und nur mit solchen funktioniert es – sind gefordert, Aufgaben einer Mischung aus Activity, Tabu und Einschätzen erfolgreich zu bewältigen. Wer das schafft, bekommt Amorchips. Und wer am Spielende als Paar die meisten davon einsammeln konnte, gewinnt das Spiel und darf sich zurecht als Traumpaar bezeichnen. So die Theorie.
Wie funktioniert das Brettspiel Traumpaar gesucht?
In der Praxis gehört dazu vor allem, sich mit dem Partner gut zu verstehen und gemeinsam Aufgaben zu bewältigen. Das gelingt gut aufeinander eingestellten Paaren natürlich besser als frisch Liebenden. Daher haben langjährige Beziehungen hier einen kleinen Vorteil. Aber einen, der im Spiel zu einer Blamage führen kann. Denn das Gelächter ist groß, wenn der eigene Ehemann nach 20 Jahren nicht einmal die Körbchengröße seiner Dame kennt oder sie seine Lieblingsjahreszeit nicht nennen kann. Aber das ist nur ein Teil der Aufgaben.
Spannend wird es beispielsweise bei Assoziationen. Zu einem Bild müssen die Paare sechs Begriffe aufschreiben. Stimmen wenigstens zwei überein, gibt es einen Chip. Gar nicht so einfach. Denn zum einen muss den Spielern ja etwas zum Bild einfallen und dann noch möglichst das, was auch der Partner aufschreibt.
Ebenso interessant wird es bei „Bilderrätsel“, denn da wird gemalt. Hier löst sich das Spiel etwas vom Paargeplenkel. Allerdings gibt es anders als bei ähnlichen Spielen nur einen Ratenden: den eigenen Partner. Interessant ist hier, dass zum Teil Filme und Liebesstellungen gezeichnet werden sollen. Was bei Filmen noch klappen mag, kommt bei den Liebestellungen heftig zum Tragen: Kennt jeder alles? Wer hat denn schon von „Windhose“ oder „Viertel vor Drei“ gehört? Ähnlich nach bekanntem Muster funktioniert die vierte der möglichen Aufgaben: Erklärungen von Begriffen mit Tabuwörtern. Die sind mal neutral, mal zu einer Beziehung passend, mal etwas schlüpfriger, ohne aber die Grenze des guten Anstands zu verletzen.
Der Mechanismus ist erfrischend einfach
Der Mechanismus ist erfrischend einfach. Jedes Paar muss alle Kategorien jeweils einmal pro Partner durchlaufen. Damit entfällt das lästige Würfeln. Zusätzlich ist auf dem Weg einmal ein Feld vorhanden, bei dem es um Flaschendrehen geht. Ein kleiner Hinweis auf den Klassiker, bei dem Paare Wahrheit oder Pflicht spielen können. Dieses Flaschendrehen bringt eine weitere Aufgabe und kommt auch bei den Kategorien zum Teil zur Anwendung. Sobald jeder Teilnehmer fünfmal am Zug war, ist das Spiel vorbei.
Traumpaar gesucht: Variante zu zweit
Eine Variante zu zweit funktioniert im Prinzip ähnlich. Hier bekommen beide Partner bei den Aufgaben Chips: zwei für den aktiven, einer für den bei der Aufgabe unterstützenden Partner. Am Ende erhält der Sieger noch eine Belohnung fürs echte Leben: Per Flaschendrehen gibt es als Bonus Putzen, Bügeln, Kochen oder Sex (!).
Lohnt sich Traumpaar gesucht?
Das Brettspiel überzeugt durch einen einfachen, aber durchdachten Mechanismus. Dieser bringt zwar spielerisch wenig Neues, ist aber gut aufeinander abgestimmt. Die Integration des Flaschendrehens ist lustig, die Aufgaben dagegen teilweise etwas zu schwer. Aber gut, es soll ja auch eine Herausforderung sein. Alternativ besteht ja die Möglichkeit, sich auf die nächste Karte zu einigen.
Exzellent sind die Grafiken von Andrzej Mleczko. Er hat einen comichaften Retro-Stil, der hervorragend zum Spiel passt und für eine positive Grundstimmung am Spieltisch sorgt. Auch das Material ist umfangreich und mehr als okay. Da gibt es wenig zu meckern.
Schwierig ist hingegen, überhaupt willige Paare zu finden, die sich vor anderen offenbaren, blamieren oder anstacheln möchten. Auch wenn fiese Aufgaben gar nicht erst den Weg in das Spiel gefunden haben, warten Fettnäpfchen ohne Ende. Gerade die profanen Alltagsdinge sind es, die so manchen Streit verursachen können. Bei meinen Spieletests war es zumindest schwer, willige Paare zu finden und diese möglichst wiederholt an den Tisch zu bekommen.
Und sonst? Natürlich lernen sich Paare durch dieses Spiel vielleicht besser kennen. Natürlich ist es ein Wettkampfspaß, der eben nicht in Teams, sondern als Paar ausgetragen wird. Und natürlich machen die Aufgaben Spaß. Lachen, Grinsen und Feixen ist allemal drin. Zumindest bei denen, die ohnehin Partysiele mögen. Der Bogen zwischen Spielen wie Activity und Tabu hin zum – möglicherweise falschen – Einschätzen des eigenen Partners muss aber erst einmal gewünscht sein. Immerhin: Die Variante für zwei Spieler, also ein Paar hat ja auch was. Ob mit oder ohne Bonus.
Zusammenfassung der Rezension zum Brettspiel für Paare: Traumpaar gesucht
Letztlich wird das Brettspiel (s)einen Interessentenkreis finden. Die Schnittmenge aus tendenziell extrovertierten Paaren und Partyspielfans. Wer sich zu dieser zählt, findet in Traumpaar gesucht einen interessanten Ersatz für Flaschendrehen und die Möglichkeit, sich am Spieltisch untereinander besser kennenzulernen und viel zu Lachen. Ärgerpotenzial ist jedoch vorhanden. Kurz: Ein spannendes Paarspiel für Leute, die sich trauen …
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