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Die Pyramide des Krimsutep

Die Pyramide des Krimsutep von

Unglaublich, was für tolle Geschichten in Form eines bloßen Kartenspiels erzählt und erlebt werden können! Bei der eigenständig spielbaren Fortsetzung von Der Baumeister des Krimsutep geht es darum, die Pyramide des sagenumwobenen Pharaos zu erkunden und eine der darin versteckten Kanopen (Gefäß mit den Eingeweiden des mumifizierten Toten) sowie den dazugehörenden Grabschatz zu bergen. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, da die anderen Grabräuber und die Mumie des Pharaos selber dem erfolgreichen Forscher die entdeckten Schätze sogleich wieder abzujagen trachten.

Das Spiel besteht aus total 110 Karten. Selbst die Forscherfiguren sind mehr oder weniger mühsam aus einzelnen Karten zusammen zu kleben (und finden anschließend nur noch schwer in der kleinen Spielschachtel Platz, aber das nur so nebenbei). Ist dies geschafft, wird die Pyramide mit einer Grundfläche von sechs mal sechs verdeckten Gangkarten ausgelegt, wobei für jeden der Spieler eine Kanopenkarte dazugemischt wird. In eine der Ecken kommt die Grabkammer zu liegen, vor der diagonal gegenüberliegenden das Basislager mit dem Eingang zur Pyramide.

Für die Suche nach den Kanopen stehen dem jeweiligen Spieler beziehungsweise seinem Forscher pro Zug fünf Bewegungspunkte zur Verfügung. Das Betreten einer offenen Gangkarte kostet einen, jenes einer noch verdeckten dagegen zwei Punkte. Gangkarten dürfen jederzeit aufgedeckt werden, wobei von da an die auf der Vorderseite eingezeichneten Wege und Wände maßgebend werden. Gangkarten können dabei von jeder Seite betreten, jedoch nur durch die vermerkten Ausgänge wieder verlassen werden. Zum Erreichen eines bestimmten Zielfeldes ist zudem eine entsprechende Handkarte auszuspielen, was das Herumstreifen in der Pyramide je nach Auswahl der Ausgrabungskarten zusätzlich erschwert.

Stößt der Forscher beim Aufdecken von Gangkarten auf eine Kanope, darf er diese an sich nehmen. Schafft er seinen Fund anschließend ins Basislager zurück, wird der zur Kanope gehörende Schatz verdeckt in der Pyramide ausgelegt als neues Ziel für den Schatzsucher. Die Entdeckung der ersten Kanope weckt allerdings automatisch die in der Grabkammer weilende Mumie, die nun den Frevler in der Pyramide zu jagen beginnt. Dabei darf jeder Spieler, dessen Forscherfigur die diagonale Verlängerung des aktuellen Standorts der Mumie kreuzt, diese nach eigenem Belieben um ein oder zwei Felder versetzen. Trifft sie dort auf einen Forscher, schlägt sie diesen in die Flucht, wobei eine allfällige mitgetragene Fundsache abgeworfen und wieder in der Pyramide versteckt wird. Einige Ausgrabungskarten tragen zudem die Abbildung eines Revolvers, mit dessen Hilfe ein anderer Forscher überfallen werden kann, um ihm ein zuvor ausgegrabenes Fundstück abzujagen.

Wer also als erster eine Kanope gefunden hat, hat normalerweise in Kürze die ganze Konkurrenz inklusive Mumie im Nacken, wobei besondere Gangelemente wie Fallgruben, Rampen oder verschüttete Gänge die Flucht erschweren oder gar aussichtslos machen. Kümmern sich damit alle Forscher um die eigenen Ausgrabungsprojekte, geht das Ganze einigermaßen flott, aber ohne große Interaktion vonstatten. Meistens wird indessen mindestens einer der Forscher vor dem Basiscamp auf das Eintreffen der fleißigen Kollegen warten, um ihnen deren Fund zu rauben.

Klar, dass sich unter diesen Umständen niemand vordrängt, um als erster ins Lager zurückzukehren, was zu gewissen Längen im Spiel führt und das Ende in weite Ferne rücken lässt. Sieger wird schließlich, wer in ausreichender Menge Handkarten nachzieht, um die Kämpfe vor dem Basiscamp zu überstehen. Die ganze Graberei zuvor fällt dagegen kaum ins Gewicht und erscheint entbehrlich. Und so teilt Die Pyramide des Krimsutep das Schicksal anderer Spiele, die durchaus interessant, stimmungsvoll und/oder herausfordernd wären, letztendlich aber trotzdem kaum oder meist nur mit mäßiger Begeisterung gespielt werden.

 

Infos zu Die Pyramide des Krimsutep

  • Verlag: Krimsus Krimskramskiste
  • Autor: Ralf Sandfuchs
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 75
  • Jahrgang: 2005

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