Reich der Spiele

Dracula

Dracula von Reich der Spiele

Nächtliche Entscheidung für Zwei

In Londons Straßen geht eine schreckliche Gefahr um: Dracula ist in der Stadt und auf der Suche nach unschuldigen Opfern! Zum Glück ist Dr. van Helsing auch schon angekommen und die beiden liefern sich jetzt einen harten Kampf. Jeder der Spieler übernimmt dabei eine der beiden Rollen.

Auf dem Spielplan liegen je sechs der insgesamt 15 Begegnungskarten pro Spieler verdeckt aus. Jeder Spieler weiß zwar, welche Karten von ihm dabei sind, er aber weiß nicht wo diese liegen. In jedem Zug darf man nun auf dem Spielplan wandern und sich Begegnungskarten ansehen. Sind es eigene, darf legt man sie wieder zurück oder tauscht sie gegen eine andere eigene Begegnungskarte aus und läuft anschließend weiter. Ist es eine Karte des Gegners, wird es spannend. Entweder man hat Glück und ergattert eine der „Zielkarten“ (bei Dracula sind es Opfer, bei van Helsing Vampir-Gruften) oder es kommt zum Kampf gegen einen „Mitarbeiter“ aus der gegnerischen Mannschaft (Vampire beziehungsweise Vampirjäger).

Die erst nach der jeweiligen Bewegung und dem Aufdecken der Begegnungskarte auszuspielende Handlungskarte bestimmt mehrere Dinge: Zum Beispiel die erlaubte Zugweite, aber auch die Kampfstärke und damit den Ausgang eines Kampfes. Gewinnt man den Kampf, wird die besiegte Karte aus dem Spiel genommen und man darf sie durch eine eigene ersetzen. Verliert man, kostet das einen der vier Energiesteine. Bei Gleichstand passiert nichts weiter und die Begegnungskarte wird zurückgelegt.

Die Handlungskarte regelt aber noch mehr: Zum einen, welche der Barrieren, die die Bewegungsmöglichkeiten erschweren, man versetzen darf und zum anderen noch Sonderaktionen. Von diesen insgesamt zehn Handlungskarten hat man zunächst immer fünf auf der Hand; erst wenn diese ausgespielt sind, dürfen fünf neue Karten aufgenommen werden. Die Sonderaktionen sind in den beiden Handlungskarten-Sätzen übrigens unterschiedlich, was zusätzlich interessant ist.

Treffen sich die beiden Spielfiguren auf einem Feld, hat der aktive Spieler die Möglichkeit zu bestimmen, dass gegenseitig die noch im Vorrat liegenden Begegnungskarten gezeigt werden. Stellt sich dabei heraus, dass keine „Zielkarte“ mehr auf dem Spielplan liegt, hat derjenige Spieler sofort verloren. Bunkern der eigenen Zielkarten auf der Hand kann also sehr gefährlich sein …

Das Spiel ist auch dann beendet, wenn einer der Spieler alle seine Energiesteine abgeben musste oder wenn alle Zielkarten eines Spielers gefunden wurden.

Dracula ist ein Spiel, das mit zunehmender Erfahrung immer mehr Spaß macht. Der Mechanismus, dass erst nach dem Zug und dem Ergebnis eine Handlungskarte gelegt werden muss, ist ungewöhnlich, gibt dem Spiel aber einen großen Teil seines Reizes. Einerseits kann man zwar so weit ziehen, wie es seine Karte mit dem höchsten Zugwert erlaubt, muss aber gleichzeitig ein Auge darauf haben, dass man mit dieser Karte etwaigen unliebsamen Überraschungen auch gewachsen sein sollte.

Hinzu kommt ein bisschen Memory: Wenn man sich zumindest merken kann, wo Karten des Mitspielers liegen, hilft dies schon bei der Suche nach Zielkarten sehr viel weiter. Noch besser ist es natürlich, sich gleich zu merken, wo starke Karten des Gegners zu finden sind und diese zu meiden, beziehungsweise zu beobachten, ob diese ausgetauscht werden.

Bluffen ist auch sehr gut möglich. Zum Beispiel kann man versuchen, eine Karte mit Barrieren zu schützen, nur um den Mitspieler dorthin zu locken. Durch die unterschiedlichen Handlungskarten-Sätze ist es interessant, die Rollen öfter zu tauschen und zu testen, mit welchem Kartensatz man erfolgreicher ist.

Das Material ist gut und gibt wunderbar die düstere Stimmung einer nebligen Londoner Nacht wieder. Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Spiel für Zwei, das man – wenn es nicht schon zu Beginn Spaß macht – nicht sofort weglegen und ihm auf jeden Fall eine weitere Chance geben sollte.

Dracula ist übrigens nicht in London heimisch, sondern soll aus Transsilvanien kommen. Dort lebte im 15. Jahrhundert der grausame Fürst Vlad Tepes, der seine Feinde pfählen ließ. Sein Beiname war Draculea, was zu Dracula wurde.

Infos zu Dracula

  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Michael Rieneck
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2003

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