Infos zum Spiel Evidence
- Titel: Evidence
- Verlag: Edition Spielwiese
- Autor: Orestis Leontaritis
- Spieleranzahl (von bis): 2-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 20
- Jahrgang: 2019
Wer hat schon mal ein Einhorn gesehen? Oder war es vielleicht doch nur ein weißes Pferd mit einem Pömpel auf der Stirn? In Evidence von Orestis Leontaritis, welches bei der Edition Spielwiese erschien, suchen die zwei bis fünf Spieler ab acht Jahren als Journalisten Beweise für die Existenz verschiedener Mysterien, wie zum Beispiel Einhörnern, Kobolden oder Vampiren. Über jeden gefunden Beweis berichten sie in einem Zeitungsartikel. Doch nur, wer der richtigen Spur folgt, wird sich am Ende auf der Titelseite wiederfinden.
Wie wird Evidence gespielt?
Es handelt sich um ein Kartenspiel. Für jedes Mysterium gibt es Hinweiskarten mit Zahlen darauf. Eine dieser Hinweiskarten wird zu Beginn verdeckt unter der Übersichtskarte des Mysteriums versteckt. Die Übersichtskarte zeigt, wie viele Karten welcher Zahl es für dieses Mysterium gibt. Im Spielverlauf spielen die Journalisten eine ihrer Handkarten aus. Dadurch legen sie einen Beweis aus, der den anderen Mitspielern einen Hinweis darauf geben kann, welche Zahl sich unter der Übersichtskarte befindet. Für jeden ausgelegten Hinweis dürfen sich die Spieler eine Recherchekarte eines beliebigen Mysteriums nehmen. Am Ende bestimmt die unter der der Übersichtskarte versteckte Zahl, wie viele Punkte es für Zeitungsartikel (dargestellt auf den Recherchekarten) über dieses Mysterium gibt. Je höher die Zahl, desto wahrscheinlicher ist seine Existenz und desto mehr Punkte erhalten die Journalisten für ihre Zeitungsartikel.
Wie ist das Spielerlebnis?
Da alle Mitspieler jederzeit sehen können, von welchen Mysterien die gegnerischen Spieler Beweise auf der Hand haben (die Zahl ist jedoch unbekannt), kann man häufig schon früh erahnen, wer einen auf die falsche Fährte locken möchte und dann kurz vor Schluss mit seinen Hinweisen offenbart, dass ein Mysterium doch nicht existiert. Das Spiel ist auch im Allgemeinen sehr schnell gespielt und häufig ist schon sehr früh klar, welches Mysterium wahrscheinlich die meisten Punkte bringen wird. Mit mehreren Mitspielern gestaltet sich das Spiel etwas spannender als nur zu zweit, weil es durchaus sein kann, dass jeder eine andere Strategie verfolgt und es unter Umständen etwas dauern kann, diese zu durchblicken. Und mit Strategie sind hier nicht hochkomplexe miteinander verzahnte Elemente gemeint. Es kommt lediglich darauf an, ob man es für sich behält, wenn man mit seinen Hinweisen beweisen kann, dass ein Mysterium existiert oder eben nicht. Das Spiel wird als Familienspiel eingestuft und kann auch durchaus als solches angesehen werden. Kleine Fehler werden verziehen, denn jeder Spieler hat die Möglichkeit, die Spur eines Mysteriums nicht weiter zu verfolgen und seine zugehörigen Zeitungsartikel wieder abzugeben, um sich anschließend auf andere Erscheinungen zu konzentrieren. Wer genug recherchiert hat, kann sich an die Profivariante wagen. Diese ermöglicht es, unter bestimmten Bedingungen zusätzliche Punkte oder andere Vorteile zu erhalten, macht das Spiel aber nicht bedeutend schwieriger.
Fazit: Lohnt sich Evidence?
Evidence besticht für mich durch seine sehr kindgerechten und lustigen Illustrationen von Marek Blaha. Die Story bleibt beim Spielen etwas auf der Strecke. Die Verknüpfung zwischen den einzelnen Spielmechanismen und der Geschichte ergibt durchaus Sinn, allerdings bleibt davon im Spiel selbst nicht mehr viel übrig. Die heiß umkämpfte Titelseite ist am Ende auch nur eine fiktive Titelseite, die dem Spieler mit den meisten Punkten zugeschrieben wird. Kindern hat das Spiel sehr viel Spaß bereitet. In reinen Erwachsenenrunden konnte es allerdings nicht punkten, was auch mit der recht frühen Transparenz zu tun hat. So ist es häufig nur noch ein Karten-Ausspielen und Zeitungsartikel-Sammeln, obwohl man längst weiß, welcher Spur man für möglichst viele Punkte nachgehen muss. Ab diesem Punkt hat derjenige Pech, bei dem die Recherchekarten dieses Mysteriums leer sind und so wirkt das Spiel stellenweise doch etwas unausgewogen.
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