Infos zu Funkenschlag
- Verlag: 2F-Spiele
- Autor: Friedemann Friese
- Spieleranzahl (von bis): 3 - 6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
- Dauer in Minuten: 120
- Jahrgang: 2004
In die große Welt der Energiekonzerne entführt die Spieler Autor Friedemann Friese mit seinem Spiel Funkenschlag (2F-Spiele). Ziel ist es, mit dem knappen Geld sinnvoll in Kraftwerke zu investieren, günstige Rohstoffe zu kaufen, dann möglichst viele Städte anzuschließen und mit den Kraftwerken mit Strom zu versorgen, um wiederum Geld zu verdienen. Je nach Spielerzahl dauert das Spiel um die zwei Stunden und am Ende hat der Spieler die Nase vorne, der die meisten Städte versorgen kann.
Wie wird Funkenschlag gespielt?
Es gibt viele Entscheidungen während des Spiels zu treffen. Da ist zum einen der Kraftwerksmark, der im Laufe des Spiels immer effizientere Kraftwerke enthält. Meist startet man mit einem Kohle- oder Ölkraftwerk, das viele Rohstoffe frisst und nur ein bis zwei Städte versorgen kann. Müll, Atom oder Windkraftanlagen sind teurer und kommen in der Regel erst später ins Spiel. Da jede Runde vier Kraftwerke versteigert werden, man aber nur eins kaufen und drei besitzen darf, ist Weitsicht gefragt. So verbietet es sich meist, aus finanziellen gründen in Kampfversteigerungen einzusteigen oder auf Kraftwerke zu setzen, die Rohstoffe benötigen, die bereits von anderen Spielern in Mengen nachgefragt werden. Zudem sind die Kraftwerke, die fünf bis sieben Städte versorgen können, gegen Spielende notwendig. Deshalb lohnt es nicht, ein schlechtes durch ein nur wenig besseres auszutauschen, sondern man sollte sich durch den Kauf eines Kraftwerks möglichst spürbar in der Energieversorgung verbessern. Natürlich werden auf dem Markt Ladenhüter nach und nach verschrottet.
Eng mit den Kraftwerken hängt der Rohstoffmarkt zusammen. Dieser ist so konzipiert, dass bei großer Nachfrage die Rohstoffpreise im Laufe einer Runde stetig steigen. Wer zuerst Rohstoffe kauft – und das ist der in der aktuellen Rangfolge hinten liegende Spieler – hat einen kleinen Vorteil. Wenn dieser die Möglichkeit wahrnimmt, Rohstoffe für eine weitere Runde auf Vorrat einzulagern und somit vom Markt zu nehmen, wird es für die nachfolgenden Spieler schnell teuer. Da nutzen die besten Kraftwerke nichts, wenn die Rohstoffpreise in die Höhe schnellen, denn nur mit kostenlosen Energien wie Wind kommt man leider im Spiel nicht weit.
Die Entscheidungen für Kraftwerkstypen und die Menge der gekauften Rohstoffe liefern die Grundlage für die Versorgung der Städte. Diese müssen kostenträchtig an das eigene Stromnetz angeschlossen werden. Eine Verbindung von einer Stadt in die nächste kostet schnell so viel, dass man pro Runde meist nur zwei bis vier Städte bauen kann. Zudem werden zusätzliche Versorger erst im Laufe des Spiels in der Stadt akzeptiert, sodass auch logistisch das Netz gut geplant sein will. Und nur wenn die Städte von den eigenen Kraftwerken beliefert werden können, bringen sie Geld. Die Anzahl der insgesamt angeschlossenen Städte ist Grundlage für die Reihenfolge der Spieler in der kommenden Runde.
Wie gut ist das Strategiespiel Funkenschlag?
Diese drei Komponenten des Spiels greifen sehr gut ineinander. Dazu kommt die Reihenfolge der Spieler. Während bei den Kraftwerken zuerst der Führende zuschlagen oder passen muss, darf beim Rohstoffkauf und Städtebau der letzte als erster ans Brett. Dadurch wird verhindert, dass ein Spieler uneinholbar vorne liegt, Funkenschlag bleibt bis zur letzten Runde spannend. Allerdings ist nicht zu vernachlässigen, dass falsche Entscheidungen für Kraftwerke und beim Städtebau dafür sorgen können, dass mit dem sauer verdienten Geld für die Stromlieferung in die eigenen Städte keine großen Sprünge zu machen sind. Funkenschlag ist ein Brettspiel, das Fehler oder zu wenig optimierte Geldausgaben nur schwer verzeiht.
Die sehr gut miteinander verzahnten Mechanismen sorgen für ein faszinierendes Wirtschaftsspiel. Allerdings empfiehlt sich eine Spielerzahl von vier bis fünf. Mehr Spieler bedeuten einen tendenziellen Rohstoffmangel und damit eine extreme Benachteiligung der Führenden, weniger Spieler bedeuten trotz kleineren Plans eine spannungsärmere Partie. Auch wenn nach mehreren Spielen das Gefühl der Faszination abnimmt, würde ich immer wieder eine Partie spielen. Denn für mich ist es eins der Spiele, dass die Balance zwischen relativ einfachen Regeln und folgenschweren Entscheidungen am besten auf das Brett bringt. Einfach gut.
Unser Tipp: Erweiterungen zu Funkenschlag
Zum Spiel sind mehrere Erweiterungen erschienen.
Die Erweiterung Benelux/Zentraleuropa besteht aus einem doppelseitigem Spielplan. Die Seite mit den Regelanpassungen für Benelux beschleunigt das Spiel durch geringe Verbindungskosten, die Förderung von Windkraft und eine schnellere Kraftwerksverschrottung. Die Seite für Zentraleuropa sorgt mit Regelanpassungen dafür, dass Kernkraft in einigen Bereichen verboten ist, was im Spiel meistens aber nur – wenn überhaupt – in der Anfangsphase zum Tragen kommt. Interessant ist der Vorteil für Spieler, die Wien angeschlossen haben. Für sie lohnt sich ein Müllkraftwerk, da der Rohstoff für sie günstiger zu haben ist.
Die Erweiterung Die neuen Kraftwerkskarten bietet einen neuen Satz Kraftwerke, unter denen einige sehr effektiv sind und deren aufgedruckte Zahl nun bis 60 reicht. Die neuen Karten können entweder allein gespielt werden, mit den alten kombiniert oder mit den alten ergänzt. Zudem ermöglichen sie individuelle Kraftwerkskartendecks, die vor allem für die verschiedenen Spielpläne interessant werden können. Am Spielfluss oder -erlebnis ändert sich durch diese Erweiterung praktisch nichts, lediglich bei der mit zwei Decks gebildeten Version wird das Spiel verlängert, was besonders Funkenschlag-Fans erfreuen wird.
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