Archäologie zieht immer! Dachte sich wohl auch Autor Wolfgang Kramer, grub sein Spiel Der Schatz des Pharaos aus dem Jahre 1997 wieder aus und schüttelte den Wüstensand ab. Am Ende blieben gerade mal 66 Karten übrig, und damit war das Werk prädestiniert für eine Veröffentlichung bei Adlung Spiele.
Bis zu fünf Forscher machen sich auf den Weg, die Geheimnisse der titelgebenden Pyramide zu ergründen. Dazu müssen sie verschiedene Räume der Reihe nach durchqueren und dabei Abenteuer bestehen. Das klingt wilder, als es in Wirklichkeit ist: Wer am Zug ist, legt eine Karte vor sich ab, die einen von vier möglichen Ausrüstungs-Gegenständen zeigt. Allerdings ist immer nur eine einzige bestimmte Ausrüstung verlangt, und selbstredend hat man genau die zum passenden Zeitpunkt nicht auf der Hand. In diesem Fall hilft entweder Gottvertrauen (Nachziehen von Karten oder wahlweise Tausch beliebig vieler Handkarten mit dem Nachziehstapel, jeweils unterstützt durch intensives Beten) oder das Ausspielen einer Sonderkarte, die es dem Forscher erlaubt, den benötigten Gegenstand zu ändern. Aber auch diese muss man natürlich erst einmal erhalten haben.
Im Idealfall hat der Spieler irgendwann eine stattliche Anzahl an Ausrüstungskarten vor sich liegen. Nun vergleicht er deren Gesamtwert (jeder Karte ist nämlich ein Wert zugeordnet) mit dem, den der augenblickliche Raum verlangt. Kann er ihn am Ende des Zuges übertreffen, betritt er die nächste Kammer und stellt sich einem weiteren Abenteuer. Wird der Wert des Abenteuers genau erreicht, so erhält der Forscher sogar einen Extrazug.
Dann gibt es noch die Mumie, welche ob der Störung ihrer Totenruhe entsprechend mies gelaunt ist und in Form einer Sonderkarte zwischen den Spielern herumgereicht. Wird. Wer sie gerade in seiner Auslage hat, braucht mehr Gegenstände zur Durchquerung eines Raumes – eine vortreffliche Möglichkeit, allzu forsche Forscher ein wenig auszubremsen. Hat der erste Spieler, allen Widrigkeiten zum Trotz, die Grabkammer erreicht und das dortige finale Abenteuer bestanden, endet das Spiel.
Im Bann der Pyramide entpuppt sich wieder einmal als vollwertiges Familienspiel in kleiner Schachtel. Autor und Verlag ist es gelungen, ohne Abstriche im Ablauf den Vorgänger rein auf Karten zu reduzieren, und fügen dabei sogar noch einige neue Sonderkarten hinzu. Dass es nicht zu allerhöchsten Weihen reicht, liegt dabei am etwas simplen Ablauf, der nur durch die Extra-Aktionen aufgebrochen wird, sowie dem eminent hohen Glücksanteil. Selten hat man die passenden Karten auf der Hand, und meist wechselt genau dann der Spieler vor einem den Ausrüstungsgegenstand, sodass man schon mal in die Tischkante beißen möchte. Aber für die kurze Spieldauer geht das vollkommen in Ordnung, da der Spannungsbogen stimmt, ebenso wie die durchaus stimmungsvolle Grafik, die nur bei den Sonderkarten ein weniger eindeutiger sein könnte. Insgesamt ein gelungenes Werk für Zwischendurch, wenn man auf weitere Mitstreiter wartet, und mit jeder Spielzahl goutierbar.
Infos zu Im Bann der Pyramide
- Titel: Im Bann der Pyramide
- Verlag: Adlung Spiele
- Autor: Wolfgang Kramer
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 30
- Jahrgang: 2006
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