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Johnny der Geisterpirat

Johnny der Geisterpirat - Ausschnitt - Foto von HUCH

Neulich in einem Supermarkt in der Spielwarenabteilung. Die Einkäufer dieser Abteilung haben wahre Wunder vollbracht und alles, was in einem guten Fachhandel nicht verkauft wird, weil es einfach nur schrecklich ist, lieblos auf wenige Quadratmeter in die engen Regale geschossen. Glückwunsch, diese Menschen haben ihren Job verstanden. Leider auf Kosten von guten Gesellschaftsspielen und Spielwaren.

Johnny, Ausgeburt der Spielehölle

Wenige Tage später kommt Johnny zu Besuch. Johnny ist ein skelettierter Geisterpirat auf einer Nussschale. Der, wenn man ihm ordentliche Batterien zur Verfügung stellt, lautstark seine grünen Visionen von üblen Dingen an dunkle Kinderzimmerwände projeziert. Zum Glück können Kinder, Jugendliche oder betrunkene Erwachsene ab fünf Jahren Johnny in vier „Schwierigkeitsstufen“ therapeutisch helfen. Oder wie sagt Johnny selber auf der Schachtel: „Ich sehe viele Geisterpiraten. Verjagt sie mit eurer Pistole.“ Ja natürlich. Johnny, der Geisterpirat, sieht Geisterpiraten, und ein Spieler, es gibt eben nur eine Pistole, schießt um sich.

Johnny der Geisterpirat - Figur - Foto von HUCH

Spielziel? Eben grüne Geister abschießen. Irgendwann klimpern akustisch Münzen. Damit ist zwar das Spielziel erreicht, es muss aber weiter geschossen werden, bis das Programm stoppt. Johnny der Geisterpirat macht damit einfach schlechte Gefühle. Zum einen das Gefühl, dass mit entsprechender Werbung dieses wirklich lautstarke, nervige Ballerspiel für eine Person in die Kinderzimmer zum Verstauben gelangt. Zum anderen ist es der Preis – und dass diese Auflage (wie beim ähnlichen Spiel Geisterjagd) vermutlich im Discounter bald ausverkauft sein wird. Für so viel Geld gibt es im Fachhandel – bei engagierter Beratung! – richtig gute Spielwaren. Aber die sind im Spielwarenladen um die Ecke, nach der Meinung vieler, ja zu teuer. Und Johnny?

Kritik: Ist Johnny, der Geisterpirat nur ein Geldgrab?

Deswegen dem Verlag Huch! und den Einkäufern von großen Ketten einen Vorwurf machen? Das kann man nicht. Johnny der Geisterpirat verkauft sich mit Ansage. Da muss sich jeder an die eigene Nase packen und drüber nachdenken, was man für sein sauer verdientes Geld eigentlich kauft.

Johnny der Geisterpirat - Schachtel - Foto von HUCH

Kinder finden dieses Geballer und Gejohle aus Plastik selbstverständlich eine Zeit lang gut. Aber wie lange wird es dauern, bis dieses Kinderspiel ab fünf Jahren im elektronischem Plastikmüllzwischenlager (Spieleregal) landen wird? Wenige Wochen. Da ist ein kleiner Stock, der im Freien von den Kindern als Pistole eingesetzt wird, deutlich günstiger und nachhaltiger. Aber diese Pistole macht eben keine elektronische Geräusche. Johnny der Geisterpirat ist Vergnügen auf kurze Zeit. Wer dafür Geld ausgeben will, soll es gerne tun. Alle anderen bitte an dieser Stelle (frei nach Jan Delay) mitsingen: „Oh, Johnny!“blank

Spielanleitung zu Johnny, der Geisterpirat

Infos zu Johnny der Geisterpirat

  • Titel: Johnny der Geisterpirat
  • Verlag: HUCH!
  • Spieleranzahl (von bis): 1
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 5
  • Jahrgang: 2019
  • Video:
    YouTube

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