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KakerlaCard

KakerlaCard - Foto von Ravensburger

„Was für ein Gewusel! Dass sich hier keiner die Finger bricht?“ Das waren meine ersten Gedanken, als ich KakerlaCard von dem Spielautorenehepaar Inka und Markus Brand (Ravensburger) das erste Mal in Aktion mit gleich sechs Kindern gesehen habe. Seit dem haben wir dieses kleine Kartenspiel auf allen Familienfeiern mit im Gepäck. Nur das gute Geschirr und alle Arten von Getränken müssen ausreichend weit vom Spielfeld weg geräumt werden. Das Spiel lädt zu hektischen, ausladenden Bewegungen ein.

Wie wird KakerlaCard gespielt?

Alle Karten mit dem Spülbecken auf der Rückseite werden in einem großen Oval ausgelegt. Das darf auch eine andere geometrische Form sein, das ist völlig egal. Wichtig ist dabei nur, dass nicht zu viele Karten auf einem Haufen liegen, sondern gut verteilt sind und alle Spieler möglichst überall dran kommen können.

Jedem Kakerlakenfreund am Tisch ist eine Farbe zugeteilt. Aber Vorsicht, nicht zu sehr darauf einstellen, denn die Farbe wechselt von Runde zu Runde. Das Ziel ist es die vier Kakerlaken der eigenen Farbe zu entdecken, sie zu grabschen und auf seine farbliche Versteck-Karte zu legen. Wer drei Runden gewonnen hat, ist der Kakerlakenkönig. Dabei ist es es bei Strafe verboten beide Hände zu benutzen. Zur Sicherheit und um Diskussionen zu vermeiden, bietet es sich an, dass man sich auf die ungenutzte Hand setzt. Eltern können sich ein kleines Handicap verschaffen, indem sie sich auf ihre „gute Hand“ setzen.

Aber immer langsam mit den jungen Kakerlaken. Der Spielablauf ist nämlich zweigeteilt. In der ersten Phase läuft alles noch ruhig und gesittet ab. Fast schon entspannt. Es handelt sich dabei jedoch um die Ruhe vor dem Sturm. Reihum wird gemütlich eine Karte nach der anderen aufgedeckt. Egal welche Farbe sie trägt. Sie wird auch nicht eingesammelt. Man kann sich die Position aber sehr wohl schon mal einprägen. Wird ein Bild von einem Koch aufgedeckt, so haben wir uns angewöhnt, dass wir alle laut „EINS“ rufen. Wird irgendwann der zweite Koch aufgedeckt, rufen wir laut „ZWEI“. Am besten so laut, dass auch Opa am Ende des Tisches es deutlich hört. Und sobald der dritte Koch aufgedeckt wird, schreien alle „DREI“. Es beginnt die Phase Zwei. Und jetzt bricht das Chaos aus!

Ab jetzt gilt es so schnell wie möglich seine vier Kakerlaken im gesamten Kartenhaufen zu finden und ins sichere Kakerlakenloch zu bringen. Hierzu dürfen ab jetzt beliebig viele Karten umgedreht werden. Egal wo und egal von wem. Wichtig ist es aufmerksam zu sein. Auch andere könnten ja zufällig eine der eigenen Karten aufdecken. Das ist sogar recht wahrscheinlich. Sobald man alle vier Kakerlaken gefunden hat und sie auch auf der eigenen Versteck-Karte liegen, ruft man so laut es geht „KakerlaCard“. Erfahrungsgemäß ist das für Kinder eher ein Zungenbrecher. Meistens hörte ich eher das Wort „Kakerlakack“. Auf was für Ideen die Kinder heutzutage kommen …

Wie gut ist das Kartenspiel KakerlaCard?

Das Geräusch, welches ein Stapel mit 91 Karten macht, welcher von vielen hektischen Kinderhänden (und auch Erwachsenen) ständig hin- und hergeschoben, umgedreht und aufgedeckt wird, ist absolut bemerkenswert. Es klingt tatsächlich wie das Schaben und Surren eines Kakerlaken Schwarms. Beängstigend. Und das alles passiert in einer Geschwindigkeit, die mich als Elternteil an meiner Hand-Augen-Koordination zweifeln lässt. Kindern scheint das weniger aus zu machen. Und hierbei spielt das Alter so gut wie keine Rolle. Die Fünfjährige hält mit der Neunjährigen gut mit und auch die Zwölfjährige hat einen riesen Spaß, nicht zu vergessen die Eltern. KakerlaCard bringt sie alle zusammen an einen Spieltisch. Natürlich ist die Erfahrung mit sechs Spielern nochmal intensiver, als zu zweit. Deswegen sind eher größere Runden ab vier Spielern zu empfehlen, weil mehr los ist auf dem Spieltisch und das wimmelige Gewusel gehört zum wahren Spielerlebnis einfach dazu.

Die Kartenqualität ist dieser starken Beanspruchung leider nicht dauerhaft gewachsen. So sind Knicke, Eselsohren, Kerben und auch schon Abrisse bereits vorhanden und weitere vorprogrammiert. Bei dem Preis des Spiels ist das nicht ganz so tragisch, aber dennoch schade. Insbesondere dann, wenn ausgerechnet Kakerlaken-Karten hierdurch markiert sind. 

Die Kinder haben Spaß am Chaos. Die Aufmerksamkeit wird zudem gefordert. Nach einem kurzen Spiel von ca. 10 – 20 Minuten, wird meist das nächste Spiel gewünscht. Meine ersten Gedanken zu dem Spiel haben sich somit nur zum Teil bewahrheitet. Bis heute hat sich noch kein Kind die Finger beim Karten verdrehen gebrochen. Das Gewusel ist jedoch geblieben. Und das Kartenspiel KakerlaCard ebenfalls.blank

Die Spielanleitung zum Herunterladen (PDF)

Infos zu KakerlaCard

  • Titel: KakerlaCard
  • Verlag: Ravensburger
  • Autor: Inka Brand, Markus Brand
  • Spieleranzahl (von bis): 2-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 5
  • Dauer in Minuten: 10-15
  • Jahrgang: 2018

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