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Kang-A-Roo

Gesellschaftsspiel Kang-A-Roo - Foto von Piatnik

Eigentlich ist es schon immer wieder erstaunlich, für wie anspruchslos (um hier keinen anderen, tendenziell eher noch ungefreuteren Begriff zu verwenden) einen die Spielverlage manchmal halten oder aber wie anspruchslos (vgl. oben) gewisse Leute zu sein scheinen, die solche Gesellschaftsspiele spielen sollen oder aus Sicht der Verlage angeblich spielen wollen. Mit Kang-a-Roo (das Ding heißt wirklich so …) wird uns von Piatnik jedenfalls tatsächlich ein Spiel vorgesetzt, bei dem es einzig darum geht, ob jemand gerade genügend Spielkarten der im Moment benötigten Farbe auf der Hand hat oder eben nicht. Vorherseh- oder gar steuerbar ist dabei gar nichts. Das Ganze ähnelt so dem früher gerne gespielten Bauernkrieg, das/der jedoch mit seinem speziellen Ablauf zur Auflösung von Gleichständen wesentlich spannender und erst noch mit einem gewöhnlichen Set Jasskarten spielbar war und ist. Aber das nur ganz so nebenbei.

So wird Kang-A-Roo gespielt

Immerhin enthält Kang-a-Roo zusätzlich elf Känguruhfiguren, die das Ganze etwas aufpeppen, insgesamt allerdings reichlich lieblos gestaltet wirken und in die Tischmitte gestellt werden. Das eigentliche Spiel besteht aus je fünf Karten in jeder der elf Känguruhfarben. Die Karten werden gemischt, worauf an alle Mitspieler je fünf Karten ausgeteilt werden. Weitere fünf kommen verdeckt aus dem Spiel, um das Mitzählen der ausgespielten Karten und damit jeden Rest einer minimalen Planbarkeit des Geschehens zum vornherein auszuschliessen. Dann wird losgelegt.

Wer am Zug ist, spielt eine Handkarte aus, hat gemäß Anleitung die darauf abgebildete Farbe zu nennen (wozu auch immer) und darf dann das gleichfarbige Känguruh zu sich nehmen. Steht es noch in der Tischmitte, endet der Zug und der Nachbar kommt ans Ausspielen. Ist das Känguruh dagegen bereits im Besitz eines Gegners, kann dieser mit einer eigenen Karte derselben Farbe den Angriff abwehren, was vom aktiven Spieler in derselben Weise gekontert werden kann, bis jemand keine der benötigten Karten mehr hat und der Gegner das Känguruh tatsächlich wegnehmen oder eben behalten darf. Hat jemand so seine letzte Karte ausgespielt, endet das Ganze sofort, worauf der Spieler mit den meisten Figuren vor sich gewinnt.

Wie gut ist das Gesellschaftsspiel Kang-A-Roo?

Kang-a-Roo ist fürwahr nichts für gehobene Ansprüche. Die Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Geschehen tendieren gegen null. Entscheidend ist, welche Karten aufgenommen werden und ob diese zu den übrigen Handkarten passen. In einem solchen Fall können erfolgreiche Angriffe auf bestimmte Känguruhs unternommen oder aber Abwehrversuche gekontert werden. Bei einer gemischten Hand können dagegen entsprechend mehr Figuren ins Visier genommen werden, wobei dann gehofft werden muss, dass ihr Besitzer gerade keine Abwehrkarten zur Verfügung hat. Wer dagegen nur Karten von eigenen Figuren hat, kann überhaupt nichts Sinnvolles tun. Unschön ist außerdem, dass die Spielfarben teilweise nur schwer voneinander zu unterscheiden sind.

Das bereitet kaum Spaß, auch nicht Kindern, für die das Spiel offensichtlich gedacht war. Daran vermag selbst der ausgefallene Titel wenig zu ändern, zumal gerade er der Kinderfreundlichkeit eher wieder nicht sehr zuträglich erscheint. Kang-a-Roo ist so zumindest bei uns bereits wieder mehr oder weniger direkt ins sprichwörtliche Offside gehüpft. Und das gleich im ganzen Rudel …

Infos zu Kang-A-Roo

  • Titel: Kang-a-Roo
  • Verlag: Piatnik
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 3-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2013

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