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Kuhfstein

Ausschnitt der Schachtelgrafik von Kuhfstein - Foto von Schmidt Spiele

Als Kind bin ich mit der Familie sehr oft in den Sommerferien ins schöne Allgäu gefahren. Seitdem bin ich ein Fan der Berge und des Wanderns. Im Sommer über grüne Almen spazieren, das Gebimmel der Kuhglocken in den Ohren, macht mir auch heute noch großen Spaß. Daher fühle ich mich sofort in die Kindheit zurückversetzt, wenn ich das Cover von Kuhfstein, einem Plättchenlegespiel von Rita Modl, anschaue. Wie der Name schon andeutet, ist das Thema des Titels von Schmidt Spiele sehr kuhbezogen. Auch diesem Aspekt wird das Cover gerecht, denn ein schönes Exemplar schaut den Betrachter vor einer Alpenlandschaft an.blank

Regeln: Wie funktioniert das Brettspiel Kuhfstein?

Wer im echten Leben zuletzt eine Kuh gesehen hat, wird Startspieler und erhält erstaunlicherweise keinen Kuh- sondern einen Fuchsmarker. Vielleicht wollte man nicht alles dem Kuhthema unterordnen. Dann kann es losgehen.

Aus einem Stapel von 55 Landschaftskarten liegen immer vier offen aus. Gleiches gilt für die 71 Landschaftsplättchen, wobei hier aber fünf offen ausliegen. Vorab erhält auch jeder Spieler zwei Wertungsplättchen als geheime Ziele, von denen aber nur eines erfüllt werden darf. Außerdem noch eine Landschaftskarte als Startkapital und vier Holzkühe in den persönlichen Vorrat. Zwei weitere Kühe je Spieler werden auf Bonusfeldern des Wertungstableaus platziert.

Die Aktionen bei Kuhfstein

In jedem Zug kann ich mich für zwei von vier möglichen Aktionen entscheiden, wobei ich auch eine Aktion doppelt ausführen kann. Entweder ich nehme mir eine Karte oder ein Landschaftsplättchen aus der Auslage. Alternativ kann ich auch eine meiner Handkarten ausspielen und meine Landschaft so werten. Oder ich hole meine Kuhherde von der Landschaft in meinen Vorrat zurück. Quasi ein Almabtrieb.

Ich brauche also erstmal Plättchen, um mit diesen meine Landschaft zu bauen. Es gibt sie in fünf verschiedenen Arten (Heu, Wiese, Wald, See und Haus). Damit versuche ich, die Landschaft so zu bauen, dass die Bedingungen auf meinen Handkarten bezüglich der Landschaftsform erfüllt werden. Also zum Beispiel eine gerade Landschaft bestehend aus drei Plättchen, von denen das mittlere ein Waldplättchen sein muss, die beiden äußeren sind egal.

Wertung: Kühe auf Waldplättchen

 

Die Landschaft von Kuhfstein entsteht - Foto von Schmidt Spiele
Die Landschaft von Kuhfstein entsteht – Foto von Schmidt Spiele

Habe ich so ein Konstrukt in meine Landschaft eingebaut, dann kann ich meine Handkarte ausspielen, stelle eine meiner Kühe auf das Waldplättchen und werte damit die Karte. Drei Punkte sind mir damit sicher, um die ich meinen Marker sofort auf dem Wertungstableau vorziehe. Denn Kuhfstein ist neben einem Plättchenlegespiel auch ein Wettrennen. Wer zuerst die magische Punktzahl von 65 überschreitet, läutet das Spielende ein. Da heißt es, jede noch so kleine Landschaft zu werten. Die Karten haben Werte von zwei bis zwölf Punkten, wobei mit steigender Punktzahl Form und Anordnung der Landschaften komplizierter zu erfüllen sind.

Die Herde in den Stall treiben

Da ist aber nicht so einfach, denn meist liegen dummerweise nicht die Plättchen aus, die ich für meine Handkarten benötige. Oder andersherum. Und wenn doch, dann habe ich vielleicht nicht mehr genug Kühe, um sie zu platzieren und die Karte so zu werten. Oder ich kann keine Landschaft werten, weil bereits Kühe aus vorangegangen Aktionen Plättchen blockieren. Daher muss ich in regelmäßigen Abständen die Herde in den heimischen Stall treiben.

Aber eine Herde ist es nur dann, wenn die Kühe auf der Landschaft orthogonal angrenzend liegen. Vertrackte Sache, aber ich kann versprengte Herden durch geschicktes Ausspielen von Karten auch zusammenführen. Ansonsten kann ich halt manchmal auch nur eine Einzelkuh nach Hause bringen. Gut, dass auf der Wertungsleiste an zwei Stellen Bonuskühe ins Spiel kommen, mit denen ich meinen Vorrat aufstocke. Und zwei weitere Felder bringen mir sofort eine weitere Aktion.

Landschaftsplättchen legen und Bäume setzen

Wenn ich gerade nichts passendes in der Auslage finde, um eine Karte auszuspielen, kann ich aber auch noch versuchen, ein Quadrat aus vier gleichen oder unterschiedlichen Landschaftsplättchen zu legen. Dann darf ich nämlich einen kleinen Holzbaum in die Mitte stellen und fünf Punkte kassieren. Leider ist die Anzahl der Bäume begrenzt, also muss ich versuchen, so viele wie möglich aufzustellen und sie den anderen vor der Nase wegzuschnappen. Mit Erreichen der 65 Punkte durch einen Spieler darf jeder bis zum Startspieler noch einen Zug machen und dann wird noch eines der geheimen Ziele erfüllt (sofern man kann). Da kann es passieren, dass danach der Erste doch vielleicht der Letzte ist, weil er im Schlussspurt nochmal punktemäßig überholt wird.

Kritik: Gutes Gesamtpaket macht Spaß

Kuhfstein ist ein eingängiges Familienspiel mit durchaus kniffligen Entscheidungen. Es erfordert Planung, die Reihenfolge der Aktionen möglichst gewinnbringend zu nutzen. Ich habe in meinen Runden schon verzweifelte Spieler gesehen, deren benötigter Landschaftstyp einfach nicht erscheinen wollte. Die verschiedenen Typen sind nämlich auch nicht gleich oft vorhanden. Am häufigsten gibt es Heu, am seltensten das Haus. Netterweise hat die Autorin aber gestattet, dass bei Verstopfen der Auslage durch gleiche Landschaften, der Spieler am Zug die Möglichkeit hat, die Reihe abzuräumen und neue Plättchen oder Karten auszulegen.

Was ist nicht so gut an Kuhfstein?

Ein kleiner Kritikpunkt ist die Grafik der Landschaftsplättchen. Zum einen sind die alle etwas dunkel in der Farbgebung und zum anderen sind Plättchen der gleichen Art teilweise unterschiedlich illustriert. Das bringt natürlich Auflockerung in die Landschaft. Aber gerade in den Erstpartien hatten Mitspieler nicht sofort erkannt, dass es sich um die gleichen Wiesenplättchen handelt, weil auf einem deutlich mehr Blumen blühten.

Auch müssen sich manche Spieler daran gewöhnen, dass man die auf den Karten liegenden Landschaftsformen gedanklich in alle Richtungen drehen, aber nicht spiegeln darf, damit sie gewertet werden können.

Das Spiel zum Urlaub im Allgäu

Brettspiel Kuhfstein - Foto von Schmidt Spiele

Ansonsten bietet das Spiel viel Spaß und dauert dabei nicht lange. Um die 45 Minuten sollte man einplanen, in Vollbesetzung und mit zur Grübelei neigenden Mitspielern auch schonmal eine Stunde. Um Varianz in die Bonusfelder der Wertungsleiste zu bringen, kann man diese vor jeder Partie zufällig in die Aussparungen legen.

Kuhfstein gefällt mir insgesamt sehr gut. Für den nächsten Urlaub im Allgäu werde ich es auf jeden Fall einpacken.

Infos zu Kuhfstein

  • Titel: Kuhfstein
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Autor: Rita Modl
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2023

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