Wie Spielt man Monopoly ohne Geldscheine? Im Gegensatz zu früheren Kartenspielen, gibt es bei Monopoly Deal Shuffle auch das Geld in Kartenform. Es ist also ein reines Kartenspiel mit Geld-, Straßen- und Ereigniskarten, die alle gut durchgemischt werden.
So wird Monopoly Deal Shuffle gespielt
Jeder Spieler bekommt fünf Karten, der Rest wird als verdeckter Stapel bereitgelegt und schon kann es losgehen. Der aktive Spieler zieht zwei Karten vom Stapel und kann anschließend die folgenden drei Aktionen in einer beliebigen Reihenfolge durchführen: Straßenkarte ablegen, Aktionskarte ausspielen, Geld in die Bank einzahlen. Ziel des Spiels ist es, als erster drei komplette Grundstücke auszulegen. Die Straßen dafür erhält man entweder durch Glück beim Nachziehen, Joker oder aber durch Tausch oder Raub mit Hilfe der Aktionskarten. Ereigniskarten ermöglichen einem nicht nur, Mitspieler zum Tausch von Straßen zu zwingen oder ihnen gleich ganze Grundstücke zu klauen. Mit ihnen kann man auch Miete kassieren. Bei Monopoly Deal Shuffle hat jeder Spieler seine eigene kleine Privatbank in Form eines Ablagestapel vor sich liegen. Man kann Geld oder Ereigniskarten einzahlen. Einmal eingezahlte Aktionskarten stehen allerdings für den Rest des Spiels nur noch als Zahlungsmittel zu Verfügung. Auch ausgelegte Straßenkarten besitzen einen Wert. Im Fall einer Flaute in der Bank muss man mit ihnen seine Schulden begleichen, was besonders schmerzhaft ist, da diese direkt in die Auslage des Geldeintreibers wandern. Man sollte also möglichst immer flüssig sein. Neu ist auch, dass es kein Wechselgeld gibt. Hat man beispielsweise nur eine 10.000 Karte auf dem Konto und muss 2.000 Geburtstagsgeld zahlen, ist alles futsch. Dafür freut sich das Geburtstagskind umso mehr. Wer weder Geld noch Straßenkarten ausgespielt hat, bleibt unbehelligt, denn die Handkarten zählen nicht. Hier gilt, wer nichts hat, muss auch nichts zahlen. Im Gegensatz zum Brettspiel kann man also nicht bankrott gehen.
Welches Spielgefühl vermittelt Monopoly Deal Shuffle?
Vom Spielgefühl her teilt sich Monopoly Deal Shuffle in zwei Phasen. In der ersten haben die Spieler noch recht wenig Geld. Nur Selten können Beträge passend herausgegeben werden, sodass man hier des öfteren deutlich mehr bekommt oder auch bezahlt, als man müsste. Durch die mangelnde Liquidität verliert man in dieser Phase zudem recht schnell Straßen. Im Laufe des Spiels füllen sich dann die Banken. Es muss nicht mehr mit Straßen gezahlt werden, und auch die Geldbeträge bekommt man meist passend oder nur mit kleinem Überschuss. Dafür kann man durch geschickten Einsatz der Ereigniskarten seine Grundstücke schnell vervollständigen, was mitunter recht plötzlich und unerwartet zum Spielende führt.
Wieviel Monopoly steckt im kleinen Bruder des großen Klassikers?
Veränderungen sind nicht jedermanns Sache, und bei Monopoly Deal Shuffle hat sich ziemlich viel verändert. Im Grunde ist es vom Spielverlauf her ein ganz anderes Spiel. Ziel ist nicht mehr, sämtliche Mitspieler in den Ruin zu treiben, sondern lediglich der schnelle Erwerb von drei Grundstücken. Man würfelt nicht mehr in der Hoffnung, endlich auf dem richtigen Feld zu landen, um es kaufen zu können. Statt dessen werden Karten gezogen und die Straßen einfach ausgespielt und das auch noch, ohne etwas dafür zu bezahlen. Die Bank ist eher eine Art Privatkonto und dient nur dazu, um Geldforderungen der Mitspieler zu begleichen und bereits ausgespielte Straßen zu schützen. Und selbst mit genügend Guthaben sind die nicht ganz sicher.
Durch all‘ diese Neuerungen bekommt das Spiel eine ganz eigene Dynamik. Die Spielzeit ist deutlich verkürzt. Jetzt kann man Monopoly mal eben zwischendurch gespielen, ohne gleich einen ganzen Spieleabend dafür zu veranschlagen. Das Ende kommt mitunter recht überraschend, auch weil man bis zum Schluss nicht sagen kann, wer gewinnt. Kein stundenlanges Im-Kreis-Gerenne, bis das Offensichtliche endlich eintritt. Monopoly Deal Shuffle ist auch nicht ganz so zufallsgeneriert wie das Original, bei dem man dem Würfelglück völlig ausgeliefert ist. Zwar braucht man auch beim Kartenziehen Glück, aber dank der Aktionskarten hat man mehr Einfluss auf den Spielverlauf. Das flotte Kartenspiel kommt in einem praktischen, sehr stabilen kleinen Koffer. Zum Spielen selbst braucht man allerdings fast genausoviel Platz wie beim Brettspiel.
Monopoly Deal ist ein tolles Spiel für wenig Geld und für mich persönlich das beste Monopoly auf dem Markt. Aber das werden hartgesottene Monopoly-Fans vermutlich gaaaaaanz anders sehen …
Was taugt die App zum Spiel?
Wie bei allen Shuffle-Spielen, gibt es auch zu Monopoly Deal Shuffle eine kostenlose App, die aus einer anschaulichen Spielanleitung und dem Add-On zum Spiel besteht. Der Spielablauf ändert sich durch die App nicht. Nachdem man die zwei üblichen Karten gezogen hat, wird lediglich eine weitere Karte in der App aufgedeckt und laut vorgelesen. Meist haben diese Karten keine große Wirkung. Man soll während seines Zuges wie eine Katze miauen, auf einem Bein hüpfen oder den Mitspielern sagen, warum sie verlieren werden. Es gibt aber auch Karten, die eine Speed-Runde auslösen, bestimmte Aktion in diesem Zug verbieten, einem erlauben zusätzliche Karten vom Ablagestapel zu nehmen oder mit einem Spieler sämtliche Karten zu tauschen.
Die App wirkt ein wenig, als wollte man unbedingt auf den Multi-Media-Zug mit aufzuspringen. Sie stört den Spielfluss mehr, als dass sie irgendeinen Mehrwert bieten würde. Circa 10 Sekunden nach dem Aufdecken einer Karte, fängt diese an rumzubimmeln. Und auch die Hintergrundmusik nervt nach kürzester Zeit extrem.
Infos zu Monopoly Deal (Shuffle)
- Titel: Monopoly Deal (Shuffle)
- Verlag: ASS
- Spieleranzahl (von bis): 2-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 20
- Jahrgang: 2014
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