Infos zu Monster my Neighbour
- Titel: Monster my Neighbour
- Verlag: Korea Boardgames
- Autor: Pesu Nabeno
- Spieleranzahl (von bis): 3-8
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 30-45
- Jahrgang: 2015
Auf der Suche nach einem klassischen Spruch zur Einführung dieser Rezension habe ich leider kein passendes historisches Zitat gefunden, das meinem einleitenden Gedanken Ausdruck verliehen hätte. So muss ich denn selber kreativ sein in der Hoffnung, dass man mich in 100 Jahren zitieren wird mit den Worten: Ich hätte es ja geliebt, wenn ich es nicht hätte hassen müssen.
Ich hoffe, das reicht. Habe ich damit schon zu viel vorweggenommen?
Monster my Neighbour von Pesu Nabeno war eines der Spiele, das mich im Vorfeld der Spiel ’15 neugierig gemacht hat. Zugegebenermaßen nicht ganz unbedarft, da ich im Jahr zuvor auf den koreanischen Neuling unter den Verlagen – Korea Boardgames – aufmerksam geworden war (Abraca…. What?).
Wie wird Monster my Neighbour gespielt?
In einem Kartenstapel ist, neben ein paar vorgegebenen Startkarten, unter anderem eine Monsterkarte eingemischt. Alle Karten werden unter den Mitspielern verteilt, sodass jeder vier Karten hat und einer von ihnen – das Monster. Nun soll man herausfinden, wer es hat, und den Spieler dazu bringen, es abwerfen zu müssen. Kann sich der Spieler aber über vier Kartenrunden verbergen und damit seine Monsterkarte in der letzten Runde ausspielen, hat er die Runde gewonnen. Das Ganze geht fünf Runden lang so. Wer dann die meisten Punkte hat, hat gewonnen.
Das klingt erst mal simpel, barg nach meiner Auffassung aber ein gewisses Witzigkeitspotenzial.
Wie gut ist Monster my Neighbour? Such das Monsterchen!
Simpel ist es auch. Nur mit dem Witzigsein hapert es. Leider hapert es so ziemlich an allem. Die Spielregel ist auf Englisch und macht noch den besten Eindruck von allem. Man soll also jede Runde eine Karte ausspielen und dadurch Erkenntnisse über den Verbleib des Monsters erhalten. Nur leider sind viel zu wenige der Karten überhaupt dazu geeignet, den Mitspielern gesicherte Informationen zu entlocken, die diese gerne für sich behalten würden. Erstmal gibt es Karten, die gar keine Funktion haben. Gut, muss es geben. Dann gibt’s Karten, mit denen man von einem seiner Nachbarn eine Karten fordern darf – nach dessen Wahl! Manchmal gibt man ihm dafür eine Karte zurück, manchmal tauscht man Karten auch im Kreis. Hätte man einen so genannten Jäger, dürfte man einen Mitspieler dazu zwingen, das Monster abzuwerfen. Nur: Welcher Mitspieler hat denn das Monster? Und selbst wenn man es durch Zufall erfahren hat, muss man warten, bis man wieder dran ist. Und ob er das Monster dann immer noch oder zwischenzeitlich mit einem der Mitspieler getauscht hat, weiß man doch dann nicht mehr. Ganz bestimmt jedenfalls nicht bei fünf oder mehr Spielern.
Darüber hinaus kann der Monsterbesitzer – je nach Art des Monsters – sogar einen Jäger ignorieren. Und zwar in der Art, dass er lügt. Die Information, die man erhält ist also u. U. nicht die Atemluft wert, die der Mitspieler aus dem Raum gesaugt hat.
Der Deduktion entronnen
Zu dritt hat man noch annährend die besten Chancen, ab der vorletzten Kartenrunde so etwas wie eine Erkenntnis zu haben. Da hilft sogar logisches Kombinieren. Zu mehr Spielern, insbesondere zu sechst bis acht, braucht man das Spiel eigentlich gar nicht auszupacken. Es werden so viele und so oft Karten ausgetauscht und hin- und hergeschoben, dass man den klischeehaften Nadel-Heuhaufen-Vergleich bemühen müsste. (Tue ich aber zur Vermeidung von Klischees nicht.)
Dass die Symbole auf den Karten, die einem beim Ausspielen behilflich sein sollen, teilweise fehlen und nicht durchgängig logisch sind, stört da schon gar nicht mehr. Dass ein Monster quasi unschlagbar, weil nicht auffindbar ist, schon eher. Dann entzieht sich das Monster den Folgen der deduktiven Bemühungen dadurch, dass der Detektiv gar nicht wissen kann, ob seine erhaltene Information falsch oder richtig ist. Und es auch niemals erfahren wird.
Das ist schade, denn nach wie vor finde ich die Idee lustig, wenn auch nicht neu. Aber so konnte ich leider keinen Spieler meiner diversen Spielrunden ohne Androhung persönlicher Konsequenzen zu einer zweiten Partie bewegen. Manche Spielrunden mussten wir sogar abbrechen. Man muss konstatieren, dass das schon Aussage genug ist, welche Qualität ein solches Deduktionsspiel hat. Da helfen auch die an sich netten manga-anmutenden Zeichnungen und die ordentliche Qualität der Karten nicht wirklich. Von meinem designiert historischen Zitat sollte man trotzdem das Wort „hassen“ nicht allzu wörtlich nehmen.
Ressourcen zum Spiel Monster my Neighbour
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