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PlanQuadrat

PlanQuadrat von Selecta Spielzeug

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Als Inhaber eines Spielwarenladens sollen Sie der nicht mehr ganz so taufrischen Kundschaft Spiele verkaufen. Kein Problem denken Sie jetzt, die älteren Herrschaften kommen in meinem Laden und schon haben die ein Spiel an der Backe. Tja, da geht es schon los. Wann kommen denn die Jahrgänge mit den grauen Schläfen und den großen Geldbörsen in die Läden? Weihnachten und Ostern! Und was kaufen die dann? Richtig – Kinderspiele! Warum Kinderspiele? Rentner haben zwar Zeit und Muße, aber nicht für Spiele, die sie selber spielen sollen. Versuchen wir unser Glück „Ich hätte da ein Spie… äh, ein hochwertiges Holzprodukt mit Bauelementen. Sie werden ein altes Freizeitvergnügen wiederentdecken.“ „Welches?“ wird der Seniorkunde vielleicht jetzt fragen. „Hüstel, spiel…., nein, eher eine gemeinsame Freizeitgestaltung mit Ihrer Frau.“ Gratulation, gehen wir einfach davon von aus, Sie hätten ein PlanQuadrat für schlappe irgendwas über sagen wir dreißig Euro an den Mann gebracht.

Zu Hause angekommen wird der Karton inspiziert. Inhalt: Drei Holzbretter – ein Spielbrett und zwei Ablagen – und zwei Beutel: Einen mit Holzmauern in drei verschiedenen Längen und einen mit zwölf Holzfiguren. Dazu ein Gratulationsschreiben des Herstellers in vier verschiedenen Sprachen. Ach ja, fehlt noch die Spielbeschreibung in etwas größerer Schrift.

Auf einem acht mal acht Felder großen Spielbrett sollen die Spieler jeweils eine Mauer einsetzen und danach optional eine Mauer verschieben. Sollte dadurch ein abgeschlossener Platz entstehen, darf er mit einem der sechs eigenen Figuren in Besitz genommen werden. Die umschlossenen Felder sind gleichzeitig Siegpunkte. Sechs umrandete Felder entsprechen also sechs Siegpunkte. Das Spiel endet, wenn ein Spieler entweder seine Figuren – die eigentlich Denkmäler genannt werden -, seine Mauern – die eigentlich Häuser genannt werden – gesetzt hat oder keine Möglichkeit mehr hat, eines von den beiden zu platzieren. Super einfach, bekommen sogar Kinder hin.

Und die Zielgruppe? Die waren von diesem Spiel nicht gerade begeistert. Vor allem wenn Pärchen dieses Zwei-Personenspiel zusammen gespielt haben, waren die Damen überwiegend auf der Verliererseite. Das drückte natürlich die Stimmung. Gewinnen ist für Männer immer okay, aber wenn die Frau dann moppert, ist das nicht so gut. Von daher kamen die Bewertungen über ein freundliches „Na ja“ nicht hinaus. Die Spieler im Großelternalter hatten bei PlanQuadrat allerdings auch nicht das Gefühl, das dieses Spiel sie für die Zukunft von der üblichen Abendgestaltung mit der Fernbedienung abhalten könnte.

Es ist schwierig, bei Spielen für Senioren den Mittelweg zu finden. Was den einen überfordert, lockt dem anderen ein Gähnen hervor. Auch die Grundsätzliche Einstellung zu Spielen spielt eine Rolle. Bei den meisten der heutigen Rentnern um die siebzig Jahre haben Spiele im Leben nie ein große Rolle gespielt. Weswegen sollen die sich ausgerechnet jetzt damit beschäftigen. Wer dagegen immer schon gerne gespielt hat, wird mit seinen Enkeln die Neuheiten des aktuellen Spielejahrgangs spielen wollen und sich keinesfalls Holzspiele für Opas und Omas zulegen. Aber frei nach unserem Kaiser Franz: „Schaun mer mal, wie sich die Spiele für die Best-Ager entwickeln werden“.

Infos zu PlanQuadrat

  • Verlag: Selecta Spielzeug
  • Autor: Ulrike Gattermeyer-Kapp
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2005

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2 Kommentare

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Gast 5. Juni 2014 at 11:08

Das Spiel klingt von der Beschreibung her sehr nach Käsekästchen, also nicht wirklich neu. 

Wer es mit Karopapier kennt, wird kein großes Geld dafür ausgeben!!

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Frank Riemenschneider 5. Juni 2014 at 12:24

Ja. Kann man so sagen. Allerdings wollte man damals mit einer hochwertigen Ausstattung punkten. Schließlich sollten die Leute im Best Ager auch was für ihr Geld bekommen. Ein Block Karopapier für 30Euro kauft doch kaum einer 😉

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