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Relic Runners

Brettspiel für Abenteurer: Relic Runners - Foto von Days Of Wonder

Clyde schob das Blätterwerk zur Seite. Die Luft war drückend Schwül und die Luftfeuchtigkeit machte ihm zu schaffen. Schweißgebadet und mit gefühlt Tausend Mückenstichen schlug er sich schon seit Stunden durch den dicht bewachsenen Dschungel. Sein einziger Anhaltspunkt war eine mottenzerfressene Karte, von der er nicht einmal wusste, ob diese das Geld Wert war, das er für sie ausgegeben hatte. Egal, dachte er sich. Wenn es stimmt, was er gehört hatte, dann erwarten ihn hier Schätze von unvorstellbarem Wert. Plötzlich, wie aus dem Nichts, trat er auf eine Lichtung, die sich mitten im Dschungel befand. Staunend und mit offenem Mund starrte er auf das Bild, das sich vor Ihm abzeichnete. Ein riesiger uralter Tempel ragte vor Ihm auf. Still und friedlich lag er vor ihm. Er lächelte, wusste er doch, dass er es geschafft hatte. Und mit schnellen Schritten ging er auf den Tenpel zu.

Um was geht es beim Abenteuerspiel Relic Runners?

In Relic Runners von Matthew Dunstan (Days Of Wonder) verkörpern die Spieler wagemutige Schatzjäger, die sich durch den Dschungel kämpfen, immer auf der Suche nach alten Reliquen, Artefakten und Heiligtümern. Dabei beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Spieler, der als erstes eine bestimmte Anzahl an Schätze geborgen hat, ist der Sieger von Relic Runners.

So wird Relic Runners gespielt

Vor den Abenteurern breitet sich der Dschungel aus. In der Mitte des Spielplan befindet sich das Basislager, dieses ist für uns am Anfang immens wichtig. Warum? Hier können sich die Spieler Tagesrationen abholen. Diese sind für das Erforschen der Orte im Dschungel notwendig. Die Spieler starten alle mit ihrer Figur im Basislager und drei Tagesrationen. Von hier aus gabeln sich mehrere Pfade in den Dschungel. Die Figuren können sich entweder auf Dschungel- oder Flusspfaden bewegen. Die Dschungelpfade verbinden benachbarte Orte wie etwa das Basislager, Ruinen oder aber die Tempel. Die Flusspfade wiederum sehen gleich aus, bringen aber eine Besonderheit mit sich, die ich an späterer Stelle noch erklären werde.

Die Spieler bewegen nun ihren Entdecker, indem sie ein Wegstück aus unserem Vorrat nehmen und es auf einen Dschungel oder Flusspfad platzieren. Je nachdem, wo die Bewegung endet, können sie nun durch Abgabe einer Tagesration den Ort erforschen. Man darf übrigens Pfade, auf denen schon ein Wegstück der eigenen Farbe liegt, immer wieder benutzen. Dagegen sind Pfade von anderen Spielern tabu. Was auch immer den Abenteurern in diesem Dschungel begegnet, es macht sie reicher. Handelt es sich um eine Ruine, so legt man das oberste Plättchen ab und plaziert ein weiteres Wegstück an einen Pfad angrenzend an diese Ruine an. Handelt es sich um einen Tempel, kommt es darauf an, was für eine Farbe dieser hat.

  • Bei einem elfenbeinfarbenem Tempel deckt man das oberste Plättchen auf. Je nach Stufe verhelfen sie dem Spieler entweder zu einem Bonus für das Ende einer Partie oder einen einmaligen bzw. dauerhaften Effekt.
  • Die blauen Tempel generieren Siegpunkte, die am Ende des Spiels eingelöst werden.
  • Die violetten Tempel bieten eine Mischung sowohl aus Erwerb von Siegpunkten als auch einen einmaligen Effekt.

Das Erforschen eines Tempels oder einer Ruine kostet jedesmal eine Tagesration. Da jeder Spieler aber nur drei davon am Anfang in seinem Gepäck hat, müssen die Abenteurer früher oder später in das Basislager zurückkehren. Der Spielzug ist damit zwar sofort beendet, aber es gibt sofort drei neue Tagesrationen, diese sind aber pro Spieler auf fünf begrenzt. Nachdem das letzte Plättchen eines Tempels oder Ruine erforscht worden ist, entdecken wir das Heiligtum dieses Ortes. Von nun an können wir eine Schatzexpedition durchführen. Dies bedeutet nichts anderes, als wenn man seine Bewegung von einem Heiligtum startet und auf einem anderen Ort mit dem gleichen Heiligtum beendet. Danach darf man sich das Heiligtum nehmen und man erhält so viele Siegpunkte, wie man Pfade genutzt hat. Die Siegpunkte werden dann verdoppelt.

Die Entdecker-Tafel von Relic Runners

Noch ein paar Worte zur sogennanten Entdecker-Tafel. Jeder Spieler bekommt eine solche Tafel mit allem Material der dazugehörigen Farbe. Die Tafel hat zwei Seiten. Die eine Seite wird für das erste Spiel empfohlen. Da auf der anderen Seite jeder Entdecker mit einer Sonderfähigkeit startet. Die Tafel erfüllt zwei Dinge. Zum einen dient sie als Ablagefelder für Tagesrationen, Werkzeugkisten und Wegstücke, zum anderen befindet sich in der Mitte die Fortschrittstabelle. Diese ist in drei Spalten gegliedert. Jede Spalte gibt verschiedene Boni. Diese können die Spieler ausführen, wenn in dieser Spalte auf dem betroffenen Feld eine Werkzeugkiste liegt. Aber wie versetzt man diese Werkzeugkiste? Immer wenn man sich über einen Flußpfad bewegt und dort ein noch nicht benutztes Plättchen liegt, darf man sofort eine seiner Werkzeugkiste in einer Spalte ein Feld nach oben bewegen. Das Plättchen wird dann auf seine graue Seite umgedreht und ist für den Rest des Spiels verbraucht. Man kann während des Spiel bis zu drei weitere Werkzeugkisten erwerben. In jeder Spalte darf aber immer nur eine Kiste plaziert werden. So kann man sich durch das einsammeln der Werkzugkisten einen kleinen Vorteil gegenüber der anderen Spieler verschaffen. Das Spiel Relic Runners endet wenn eine bestimmte Anzahl an Schätzen von allen Spielern gesammelt worden sind.

Wie gut ist das Entdeckerspiel Relic Runners?

Das Material von Relic Runners ist – wie nicht anders von Day of Wonders zu erwarten – auf sehr hohem Niveau. Allein die Heiligtümer sind sehr schön anzuschauen. Auch das andere Material kann sich sehen lassen. Einziger Wermutstropfen: Alles ist aus Plastik. Aber Trotz alledem ist Relic Runners nur mehr Schein als Sein.

Das Spiel serviert hier Altbekanntes in einer aufgemotzten Fassung. Etlich ähnliche Spiele gibt es zu Genüge in einem anderen Korsett. Hier versucht man nur, die möglichst besten Wegstrecken zu bauen, um im richtigen Moment die begehrten Tempel zu erforschen, um so an die wichtigen Heiligtümer zu kommen. Auch die Werkzeugkisten sollte man nicht achtlos auf den Flußpfaden liegen lassen, diese können das Zünglein an der Waage sein.

Die Anleitung ist nicht sehr gut strukturiert und man muss doch des öfteren nachblättern. Etwas mehr Würze kommt mit den verschiedenen Start-Sonderfähigkeiten der Charaktere in das Spiel. Hier gibt es für jeden Entdecker einen einmaligen Vorteil und erst jetzt unterscheiden sich diese voneinander, sind Sie in der Basisversion doch recht gesichtslos und untereinander austauschbar. Relic Runners besticht durch seine Optik und seinen relativen leichten Zugang zum Spiel. Aber hat man einmal seine Strategie zurechtgelegt, sinkt der Wiederspielreiz erheblich. Im großen und ganzen ein solide gemachtes Brettspiel, das das Rad nicht neu erfindet. Einfache Durchschnittskost!

Infos zu Relic Runners

  • Titel: Relic Runners
  • Verlag: Days Of Wonder
  • Autor: Matthew Dunstan
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2013

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