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Stay Away!

Horrorspiel Stay Away - Foto von Truant

blankIm Gesellschaftsspiel Stay Away! von Antonio Ferrara, Sebastiano Fiorillo (Truant Verlag) befinden sich die Spieler in einer klassischen Horrorumgebung. Alles beginnt mit einem Funkspruch. Der einzige Überlebende einer Forschungsmission zur Insel R’yleh warnt inständig davor, eine zweite Gruppe loszuschicken. Natürlich hört niemand auf sein paranoides Gewimmer von etwas Altem, Mächtigen aus der Tiefe des Meeres, und auch die Tatsache, dass er sich als letzten Ausweg das Leben nimmt, stellt kein Hindernis dar, die Warnung in den Wind zu schlagen. Kaum auf der Insel angekommen, kommt es wie es kommen muss und das Böse nimmt von einem der Teilnehmer Besitz.

So wird Stay Away! gespielt

Vier bis zwölf Spieler verschlägt es auf die Insel, von denen einer bereits vor Spielbeginn zum „Ding“ wird, das die restliche Menschheit zum Bösen bekehren möchte. Sein Ziel: Alle Menschen vernichten oder zumindest infizieren, was man halt als chthulhuides Geschöpf den lieben langen Tag so macht, wenn man die Welt beherrschen möchte, aber vorerst auf einer viel zu kleinen Insel festsitzt. Der Plan der Menschen, steht dem selbstredend diametral entgegen. Blöd nur, dass das Ding sich nicht durch Tentakel, dem „Innsmouth – Look“ oder sonstigen eindeutigen Anzeichen zu erkennen gibt, sondern genauso aussieht wie der nette Forscher von nebenan.

Gespielt wird Stay Away! auf denkbar einfache Art: Karte ziehen (Panic-/ Ereigniskarten müssen sofort gespielt werden), Handkarte spielen (normalerweise auf einen direkten Nachbarn) oder abwerfen, eine Karte mit dem Nachbarn in Spielerreihenfolge tauschen. Für „das Ding“ ist die interessanteste Karte „Infiziert!“. Kann er diese einem Mitspieler zuschustern, bekommt das Team des Bösen verdeckt personellen Zuwachs. Flammenwerfer sind die einzige Möglichkeit, Spieler aus der Runde zu werfen. Daneben gibt es Karten, die als Hindernisse fungieren und Kartentauschaktionen verhindern, einige verändern die Sitzordnung oder Spielrichtung, offenbaren Karten eines Mitspieler, manipulieren die eigene oder fremde Kartenhände und vieles mehr. Gespielt wird entweder, bis kein menschlicher Spieler mehr im Spiel verbleibt, oder „Das Ding“ aus dem Spiel entfernt wird.

Wie gut ist das Horrorspiel Stay Away!?

Stay Away! basiert auf dem Werwolf-/Mafia-Mechanismus und kombiniert diesen mit einem einfachen Kartenspiel. Die Karten machen das Spiel ziemlich zufallslastig, es kommt selten wirklich auf Deduktion an, ob und wie schnell sich „das Ding“ enttarnen lässt. Das häufige Plätzchenwechseldich wirkt mehr als Gimmick ohne tieferen Sinn und nervt mit zunehmender Spieldauer. In bestimmten Situationen können das Ding und die Infizierten Flammenwerfer horten und so die Siegchancen der menschlichen Spieler gegen Null senken. Genauso kann es passieren, dass das Ding keine Infektionskarten bekommt, was das Spiel schmerzhaft in die Länge zieht. Auch neigt das Spiel zu einer gewissen Fehleranfälligkeit: Eine Infektionskarte auf der Hand, heißt noch lange nicht, dass man infiziert ist. Nur „das Ding“ darf Infektionskarten weitergeben und so andere Mitspieler infizieren, erhält man sie auf anderem Wege, ist dies eigentlich ohne Belang. Unfreiwillige Ansteckungen, zumindest bei nicht gar so aufmerksamen Spielern sind da vorprogrammiert.

Ein Problem ist auch die optimale Spielerzahl zu finden. Bei Minimalbesetzung läuft das Spiel zwar schnell und unkompliziert ab, ist aber äußerst langweilig, da der ohnehin geringe Deduktionsteil gegen Null geht. Außerdem kommen einige Karten erst bei größerer Spielerzahl zum Zuge. In zu großer Runde ist es für den Bösewicht nahezu unmöglich alle Infizierten im Kopf zu behalten. Zudem läuft dann die Spielzeit, zumindest für das Gebotene, aus oben genannten Problemen gerne mal aus dem Ruder. Wenn alles gut läuft, die „passenden sechs bis neun Spieler“ zusammensitzen, sich mit falschen Verdächtigungen und sonstigen Ablenkungsmaneuvern bei Laune halten und die Spieldauer und die Kartenverteilung stimmt, macht Stay Away! durchaus Spaß. Leider trifft dies auf die Mehrzahl der Spiele nicht zu, wodurch der Titel Stay Away! durchaus als passend erscheint.

Spielregel von Stay Away

Infos zu Stay Away!

  • Titel: Stay Away!
  • Verlag: Truant Verlag
  • Autor: Antonio Ferrara, Sebastiano Fiorillo
  • Spieleranzahl (von bis): 4-12
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 13
  • Dauer in Minuten: 15-60
  • Jahrgang: 2014

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