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Suspects: Tödliche Spuren

Suspects - Tödliche Spuren - Ausschnitt - Foto von Kosmos

Marry Higgings ist tot. Ermordet. In der Villa Allister. Mitten in den schottischen Highlands. Wie gut, dass Claire Harper vor Ort ist. Doch die Hobby-Detektivin benötigt Hilfe. Von der Gruppe.blank

Willkommen bei Suspects: Tödliche Spuren. Das Krimi-Rätselspiel von Guillaume Montiage (Kosmos) eignet sich für bis zu fünf Personen ab 12 Jahren. Es ist hervorragend als Solospiel oder zu zweit zu lösen. Aus meiner Sicht spricht auch nichts gegen miträtselnde Zehnjährige.

Worum geht es bei Suspects: Tödliche Spuren?

Im Intro wird bereits die Geschichte vorweggenommen. Die Ermittlerin Claire Harper ist zufällig vor Ort, als ein Mord geschieht. Marry Higgins ist gewaltsam zu Tode gekommen. Wie auch immer: Harper soll den Fall lösen. Doch allein kann sie das natürlich nicht. Also hilft ihr die Gruppe. Die bildet bei diesem kooperativen Rätselspiel das eigentliche Ermittlungsteam.

In der Partie funktioniert das wie folgt: Zum einen gibt es einen Plan der Villa, auf dem einige Details eingezeichnet sind. Zum anderen lassen sich nach und nach Indizien finden. Doch das Salz in der Suppe sind Befragungen der anwesenden Leute. So findet die Gruppe immer klarere Hinweise, wer die Tat begangen haben kann, womit und vor allem warum. Spannend ist vor allem der Einblick in die Familienstruktur.

Der Kartenmechanismus von Suspects

Tragende Komponente sind die Karten. Anfangs geht es darum, einige davon in die Partie zu bringen. Das geschieht durch Vorlesen. Es entsteht eine gewisse Atmosphäre, die einerseits die Stimmung in der Villa wiedergibt. Andererseits Rückschlüsse auf mögliche Verdächtige liefert. Durch Befragung von Personen und Besuch von Orten kommen weitere Puzzlestücke des Kriminalfalls in Kartenform ans Licht.

Die Karten geben dabei in Kombination mit dem Plan Hinweise, welche neuen Aktionen möglich sind. Ein Besuch des Wintergartens erlaubt beispielsweise drei weitere Aktionen. Jede davon ist an eine neue Karte (mit Nummer) gebunden. So bilden die Karten mit ihren Texten und Hinweisen den Motor, der die Geschichte vorantreibt. Das erinnert an ein Abenteuerbuch mit eigenen Entscheidungen, ist aber lange nicht so geradlienig.

Suspects: Tödliche Spuren – so lassen sich Indizien prüfen

Hin und wieder kommt die Gruppe an Indizien, die Beweisstücke sein könnten – oder auch nicht. Um das zu überprüfen, legen sie die Spur neben eine Personenkarte. Passt beispielsweise die Schuhgröße der Spuren zu Camilla Allister? Gibt es einen grafisch herausgestellten Übergang zwischen den Karten, führt die Spur zu der verdächtigten Person und belastet diese schwer. Aber das allein ist eben kein Beweis. Auf diese Weise und durch Lesen der Kartentexte ist das Rätsel um den Mord an die junge Dame zu lösen.

Die Wertung ist bei dieser Detektivaufgabe egal

Zwischendurch und am Ende muss die Gruppe Fragen zum Fall beantworten. Dafür gibt es Punkte. Stimmt nach der Partie die eigene Anklage mit der Geschichte überein, umso besser. Aber ganz ehrlich: Dafür kann sich niemand etwas kaufen. Die Punktwertung ist wie bei anderen Titeln dieses Genres völlig gleichgültig. Spannender ist, was die Gruppe herausfindet und was am Ende wirklich stimmt. Dafür muss es meiner Meinung nach keine Punkte geben.

Suspects: Tödliche Spuren bietet viel Krimigeschichte

Krimispiel Suspects: Tödliche Spuren - Schachtel - Foto von Kosmos

Insgesamt entsteht durch diesen Fall eine schöne Geschichte. Es gibt anfangs viele Verdächtige, scheinbar haben alle etwas auf dem Kerbholz – oder zumindest einen Grund für den Mord. Was genau passiert ist, offenbart sich aber gar nicht so leicht. Die Gruppe muss schon gut kombinieren, grübeln und diskutieren. Dabei werden Theorien aufgestellt, Vermutungen gekippt und Verdächtige ins Spiel gebracht.

Trotz der Hinweise über die Kartenkombinationen ist es gar nicht so einfach, die Spuren richtig zu bewerten. Daher ist Suspects: Tödliche Spuren nichts für Leute, die keine Krimis mögen. Hier ist die Geschichte der Spielspaß. Der Mechanismus und die Lösung sind zweitrangig. Das ist ähnlich wie bei Unsolved: Der Jagdunfall oder die Titel der Sherlock-Reihe.

Das Ermitteln ist Zeitvertreib und Vergnügen zugleich. Für mich ist es ein tolles Solospiel. In großer Runde kommen zu viele Ideen, die den klaren Blick auf eine Lösung vernebeln. Am Ende ist es das Ermitteln, das Sichten der Indizien, was Suspects: Tödliche Spuren so spannend macht. Der Fall selbst ist dabei durchaus knackig, das Material top. Das Beste ist aber: Die Spuren führen die Gruppe immer wieder hinters Licht. Genau das bringt dem Titel eine gute Wertung ein.

Infos zu Suspects: Tödliche Spuren

  • Titel: Suspects: Tödliche Spuren
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Guillaume Montiage
  • Spieleranzahl (von bis): 1-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 90-150
  • Jahrgang: 2022

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