Tiger & Dragon ist der ultimative Showdown der Kungfumeister. Welche Fähigkeiten setze ich bei diesem Kartenspiel von Atsushi Hashimoto (Oink Games) im Kampf ein, wie kann ich einen Abschluss erzielen? Was sind die Schwächen meines Gegners?
Überblick über das Spiel Tiger & Dragon
Tiger & Dragon basiert auf dem traditionellen, japanischen Spiel Goita und ist mit dieser Ausgabe sehr einsteigerfreundlich gestaltet. Ziel des Spiels ist es, als erster Spieler alle eigenen „Kampf-Steine“ abzulegen.
Wie ist das Material?
Besonders die Tiger-&-Dragon-Steine fallen sofort ins Auge und jeder nimmt diese sofort in Hand. Sie sehen aus wie Mahjongg-Steine und fühlen sich auch so an. Es ist schon eine Freude, mit diesen Steinen zu spielen.
Außerdem gibt es für jede Mitspielerin ein Spielbrett. Dort sind Ablageplätze eingezeichnet, sowohl für die Steine, die ich zur Verteidigung nutze, als auch für die Steine, mit denen ich angreife. Es gibt Spielsteine mit den Zahlen 1 bis 8 – dabei gibt es von jeder Zahl genau die Anzahl an Steine, wie die Zahl, die drauf steht, zum Beispiel zwei Steine mit einer „2“ und sieben Steine mit einer „7“.
Zwei Sondersteine – die Ögi-Steine spielen noch eine besondere Rolle. Die zehn Kampfkarten boten unterschiedliche Szenarien an. Außerdem gibt es noch Punktechips, die in die Spielbretter eingepuzzelt werden können, und einen Startspielermarker.
Die Spielvorbereitung
Jeder Spieler erhält ein Spielbrett. Gemeinsam wird eine Kampfkarte gewählt. Alle Kampfsteine werden verdeckt in der Tischmitte gemischt. Je nach Spieleranzahl zieht jeder Spieler die gleiche Anzahl verdeckter Steine und stellt diese so vor sich auf, dass sie selbst die Zahlen sehen können.
Regeln: So geht der Spielverlauf
In Tiger & Dragon wechseln sich Angriffszüge und Verteidigungszüge ab. Der Startspieler beginnt mit dem ersten Angriff. Er wählt dazu einen seiner Steine aus und legt diesen auf das erste Angriffsfeld auf seinem Spielplan.
Nun können die folgenden Spieler versuchen, sich zu verteidigen. Dazu braucht der nächste Spieler einen Spielstein mit der gleichen Zahl. Kann er keinen Spielstein oder möchte er aus taktischen Gründen zu diesem Zeitpunkt den Stein nicht spielen, muss er passen. Wenn ein Angriff mit einem passenden Spielstein abgewehrt wird, darf die Spielerin direkt im Anschluss einen neuen Angriffsstein ausspielen.
Sollte keiner der folgenden Spieler den aktuellen Angriff abwehren können, so bekommt der angreifende Spieler einen Rundenbonus. Er darf einen beliebigen seiner Steine verdeckt auf ein Verteidigungsfeld legen. Zum einen hat er dadurch einen Spielstein weniger, zum anderen wissen alle anderen Spieler nicht, welche Zahl er aus dem Spiel genommen hat. Anschließend darf der den neuen Angriff starten.
Die große Unbekannte
Der Spielstein mit der „2“ kann also nur mit genau einen anderen Spielstein geschlagen werden. Eventuell ist dieser aber gar nicht im Spiel. Er könnte entweder nicht mit ausgeteilt worden sein (es spielen nie alle Steine mit) oder ein Spieler könnte die zweite „2“ als Rundenbonus beiseitegelegt haben.
Die einzige Möglichkeit, die „2“ dann noch zu schlagen ist der Ögi-Stein mit dem Tiger. Dieser schlägt alle Spielsteine mit gerader Zahl. Der Dragon-Ögi-Stein hingegen schlägt alle ungeraden Steine.
Das Ende der Partie
Wem es gelingt, als erstes alle seine Spielsteine abzulegen, gewinnt. Wer den letzten Stein vor sich hat, kündigt dies mit „riichi“ an.
Die Punkte, die der Sieger erzielt, richten sich nun zum einen nach der aktuellen Kampfkarte, zum andern nach dem zuletzt ausgespielten Stein. Je nach Kampfkarten gibt es unterschiedliche Punkte für die zuletzt ausgespielte Zahl. Außerdem bekommt der Sieger Punkte für jeden Rundenbonus, den er erzielen konnte.
Fazit der Rezension
Der Mechanismus, dass die niedrigen Zahlen meist die stärkeren Zahlen sind, ist wichtig zu beachten. Die Verteidigungschancen sind bei den niedrigen Zahlen viel geringer. Sind allerdings schon viele Steine mit hohen Zahlen aus dem Spiel, sind diese plötzlich auch wieder stark. Eine wichtige Strategie ist es also, genau zu überlegen, welche Zahlen am Ende vermutlich stark sind. Zudem kann es entscheidende Vorteile bringen, an der richtigen Stelle zu passen.
Erstaunliche Spannung
Vor dem ersten Spiel hat mir das Material gefallen und ich war neugierig auf den Mechanismus – auch wenn mir normalerweise solch abstrakte Kampfspiele nicht so liegen. Es ist dann nicht bei einer Runde geblieben – schnell war eine erstaunliche Spannung da. Beispiele:
- Welchen Stein bringe ich durch?
- Passe ich lieber jetzt oder später.
- Wenn ich jetzt viele 7er-Steine „rauslocke“, dann kann ich mit meinem zweiten 7er-Stein vielleicht am Ende punkten.
Tiger & Dragon wird sicher nicht regelmäßig bei uns auf den Tisch kommen. Aber es hat einen Platz im Spieleregal gefunden.
Infos zu Tiger & Dragon
- Titel: Tiger & Dragon
- Verlag: Oink Spiele
- Autor: Atsushi Hashimoto
- Spieleranzahl (von bis): 2-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 20
- Jahrgang: 2023
Werbung
Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive