Reich der Spiele

Voltage

Voltage - Ausschnitt - Foto von Mattel

Hochspannung! Vorsicht Lebensgefahr! Und damit herzlich willkommen bei Voltage. Dem Strategie-Kartenanlege-Spiel für zwei Spieler aus dem Hause Mattel von Brian Yu. Aber ob es nun auch wirklich hochspannend zugeht oder sich das Spiel doch mehr vom eigenen Namen tragen lässt, habe ich versucht zu ergründen. Nun gebe ich mein Ergebnis preis. Aber fangen wir ganz vorne an.

Wie wird Voltage gespielt?

Der kleine (und trotzdem für den Inhalt gefühlt noch zu große) Karton enthält einen Spielplan, vier Pol-Marker (Doppelseitig + und -), zwei Wertungssteine, 56 Spielkarten (unterteilt in verschiedene Sonderkarten und Zahlenkarten), sowie einen Spielplan. Insgesamt ist das Spiel in kürzester Zeit zu verstehen und in weniger als einer Minute spielbereit aufgebaut.

Zu beginn werden die Karten gemischt und neben den Spielplan gelegt, auf dem Spielplan befinden sich vier verschiedene Farbkategorien, zu denen in die jeweilige Mitte der entsprechende Pol-Marker nach dem Muster + – – + gelegt wird.

Voltage - Plus- und Minuspole - Foto von Mattel

Nun zieht jeder Spieler vier Karten. Der Startspieler wählt eine seiner Karten und und hat die Wahl, eine Karte anzulegen und eine neue zu ziehen, zwei neue Karten zu ziehen (mehr als sechs auf der Hand dürfen es nie werden) oder zwei Karten in verschiedener Farbe zu spielen. Es gibt von jeder Farbe die Werte Eins bis Drei und Karten können nur an ihrer entsprechenden Farbe angelegt werden, dafür jedoch sowohl auf der eigenen als auch auf der gegnerischen Seite. Befinden sich fünf Karten an einer Farbe (Beispielsweise zwei auf der eigenen und drei auf der gegnerischen Seite), ist das Farb-Set komplett und es wird abgerechnet. Nun kommt der Pol-Marker ins Spiel. Zeigt er „+“, gewinnt der Spieler mit dem höheren Gesamtwert an Karten auf der eigenen Seite, bei „–“ entsprechend mit dem geringeren Gesamtwert.

Das wäre so aber relativ unspektakulär und weit ab von Hochspannung, daher kommen noch die vier „Kurzschlusskarten“, die das Weglegen oder zur eigenen Seite tauschen einer gegnerischen Karte erlauben und die vier „durchgebrannte Sicherung-Karten“, die es ermöglichen, eine gegnerische Karte aus dem Spiel zu nehmen hinzu. Außerdem befindet sich auf der Rückseite von 18 Karten das Voltage-Symbol in leuchtender gelber Farbe, zieht ein Spieler diese Karte nach, darf er sie auf die Hand nehmen und dann einen Pol seiner Wahl umdrehen, sprich von + zu – und umgekehrt. Dadurch kann innerhalb eines Spielzugs die Situation komplett gekippt sein. Der Spieler, der zuerst vier Sets für sich entscheiden konnte, gewinnt die Partie.

Fazit: Hochspannung mit Voltage?

Voltage - Spielsituation - Foto von MattelIch finde das Spiel gelungen. Es ist kurzlebig, schnell erklärt und sogar noch schneller bereit zum Spielen gemacht. Besonders bei einem Zwei-Spieler-Spiel finde ich das nicht unwichtig. Die Karten sehen gut aus und sind hochwertig verarbeitet. Die Pol-Marker und das Spielbrett sind ebenfalls von guter Qualität und scheinen eine Weile überleben zu können. Die Anleitung ist kurz, knackig und ausreichend, aber nur auf Deutsch. Der Spielekarton bietet dem Spiel gut Platz und sowohl die Marker, als auch der Plan und die Karten sind in eigenen Slots, sodass nichts verrutscht oder unordentlich wirkt. Trotzdem denke ich, hätte man den Karton sicherlich um gut ein Drittel verkleinern können und trotzdem die Übersicht bewahrt. Das würde dem Spiel den Pluspunkt des leichten Transports und Mal-eben-zwischendurch-spielen-könnens einbringen, dieser Punkt geht aber leider am Spiel vorbei.

Die Spielmechanik ist sehr überschaubar und einsteigerfreundlich, trotzdem aber nicht schlecht oder langweilig. Dennoch hat sich bei unseren Spielrunden immer auch das Gefühl eingeschlichen, dass Voltage kein reines Strategiespiel ist. Es kommt einfach immer eine Portion Glück hinzu. Manchmal ist das sehr ärgerlich, wenn man sich strategisch über vier, fünf Karten etwas überlegt hat und der Gegner Kartenglück hat und den entsprechenden Pol einfach ändern kann. Trotzdem oder gerade deswegen wollte man danach direkt eine Revanche Spielen. Und wie das mit dem Glück immer so ist, ist es mal auf jeder Seite. Somit eignet sich das Spiel auch für Kinder ab 10 Jahren gut. Selbst im Spiel gegen ihre Eltern, die vielleicht weitblickender sind, haben die Kinder aufgrund der nicht zu verachtenden Glückskomponente eine gute Chance. Somit ist es weder Vor- noch Nachteil, dass neben einem nicht zu verkennenden strategischen Element auch Glück bei Voltage eine Rolle spielt.

Voltage - Kartenspiel für 2 - Foto von MattelIch persönlich mag Spiele, die in verschiedenen Variationen gespielt werden können, dass kann Voltage nicht bieten, aber hier finde ich es gar nicht weiter schlimm. Dadurch, dass das Spiel recht schnell zu spielen ist und man einfach angefixt wird gewinnen zu wollen, ergibt sich der Wiederspielwert nicht aus Variationen, sondern aus dem Wunsch, jetzt besser zu spielen als der Gegner. Wer also ein kurzlebiges, leicht zu verstehendes Kartenspiel mit strategischen Grundelementen aber eben auch der gewissen Portion Glück sucht, sollte hier zuschlagen. Bei der Suche nach einem reinen Strategiespiel, das wenig bis gar nicht von Glück und anderen Faktoren, sondern einzig und allein von der eigenen gewählten Strategie abhängt, ist Voltage eventuell eher unbefriedigend.blank

Infos zu Voltage

  • Titel: Voltage
  • Verlag: Mattel
  • Autor: Brian Yu
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 20-30
  • Jahrgang: 2018

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