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Vorsicht, kleiner Pirat!

Vorsicht, kleiner Pirat! von Kosmos

Vorsicht, kleiner Pirat! Wie der Titel schon stark vermuten lässt: ein Spiel, das sich mit Wasser, Booten und Piraten beschäftigt. Der Verlag nennt das Spiel "Ein Würfel-Dreh-Spiel mit Überraschungseffekt".

Die Piraten-Pöppel sitzen in Holzbooten, die wiederum in Aussparungen des drehbaren Spielplanes stecken. Der Spielplan ist dabei so konstruiert, dass an bestimmten Stellen der Insasse einfach nach unten wegflutscht. Diese Piraten sind dann für den weiteren Spielverlauf verloren. Da aber jede Piraten-Mannschaft aus acht Leuten besteht, kann man ab und zu Nachschub holen.

Die "Drehweite" des Spielplanes wird bei den Zügen der Spieler jeweils durch den Würfel (ein bis drei Punkte) bestimmt. Taktik kommt insofern ins Spiel als man nach jedem Zug eines Spielers seinen Piraten in ein eigenes weiteres Boot umsetzen (bei zwei Spielern hat jeder drei, bei mehr Spielern jeder zwei Boote) darf. Damit kann man versuchen, rechtzeitig vor Untiefen im Spielplan in ein anderes, ungefährlicheres Boot zu wechseln. Übersteht ein Pirat eine vollständige Umdrehung, landet er auf die sicheren Insel in der Spielplanmitte. Wer zuerst drei seiner Seeleute dort unterbringen konnte, hat gewonnen.

Das Spiel begeistert durch das schöne, hochwertige und nett illustrierte Material. Bis auf den Spielplan besteht alles aus Holz. Und der Effekt des Ins-Nichts-verschwinden" amüsiert Kinder anfangs sehr. Etwas anders wird es dann schon im Laufe des Spieles. Kinder schauen dann doch etwas verdattert und enttäuscht, wenn wieder mal einer ihrer Piraten unerwartet abgetaucht ist. Es hilft natürlich, wenn man im Laufe des Spieles immer besser weiß, wo ein Loch droht. Insofern trainiert das Spiel ein bisschen das Erinnerungsvermögen. Allerdings kann – und das halten wir für ein größeres Manko des Spieles – aufgrund der Verteilung der Boote auf dem Spielplan die Situation eintreten, dass keines der beiden eigenen Boote für den nächsten Zug absolute Sicherheit bietet. Die Piraten dieses Spielers verschwinden dann mit schöner Regelmäßigkeit und das führt verständlicherweise zu erheblicher Frustration beim Schiffseigner. Insofern sollte man der Regel, die von weitgehend beliebiger Verteilung der Boote auf dem Spielplan spricht, nicht folgen und darauf achten, dass zumindest jeweils eines der Boote vor einer drohenden Untiefe sicher ist. Eine faire Verteilung ist unbedingt notwendig.

Außerdem kommt es immer wieder vor, dass bei Erreichen einer Umdrehung ein gerade zuvor wieder eingesetzter Pirat gleich auf der sicheren Insel landet. Dieses Glück des einen Spielers ruft bei manchen anderen, die ihren Pöppel mühsam eine volle Umdrehung lang im Boot halten, doch leichte Entrüstung hervor.

Ein weiterer, kleinerer Nachteil: Die Boote werden mit winzigen Holzstäbchen gekennzeichnet und diese sind trotz der hohen Verlust-Anfälligkeit (ein Kinderzimmer hat viele Winkel) nur in der genau erforderlichen Anzahl enthalten. Hier wären zumindest ein paar Ersatzstäbchen angebracht gewesen.

Die Altersangabe von ab 4 Jahren halten wir für etwas gewagt – ohne Tipps, in welchem Boot der Pirat im nächsten Spielzug am sichersten ist, kommen Vierjährige wohl nicht aus. Insgesamt fällt unsere Einschätzung des Spieles letztlich etwas verhalten aus. Unsere "Test-"Kinder wollten das Spiel nicht öfter spielen, sich eher einfach so mit dem Material beschäftigen und sich dabei trotzdem über die wegflutschenden Piraten amüsieren.

Infos zu Vorsicht, kleiner Pirat!

  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Barbara Schyns, Helmut Marx
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 4
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2002

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