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Zock ’n‘ Roll

Zock n Roll - Foto von Schmidt Spiele

blankMit Würfeln ist es so eine Sache. Es gibt schon so viele Spiele, bei denen gewürfelt wird. Sehr viele. Und wir kennen auch schon haufenweise davon. Auch solche, die es eigentlich gar nicht gibt. Oder jedenfalls nicht als fertiges Spiel mit Schachtel und gedruckter Anleitung und so. Eines davon haben wir beispielsweise vor vielen Jahren in Paris nächtelang gespielt. Da ging es hoch zu und her. So hoch, dass einer der Nachbarn irgendwann nach Mitternacht zu toben begann und Ruhe verlangte. Später hat dann ein Kollege und Mitspieler einen meiner Würfel aus dem Fenster geschmissen, weil er sich von diesem schlecht behandelt fühlte (wir haben den Würfel später nicht mehr gefunden …). Das sind Emotionen, die prägen, weshalb das Spiel in unserem Kreis seit damals Paris Poker heißt und immer noch gerne gespielt wird.

Zock ’n‘ Roll – das Spiel mit dem gewissen Extra

Würfelspiele müssen also einiges mitbringen, um aus dem Kreis der übrigen herauszuragen und für Aufsehen zu sorgen. Besondere Mechanismen und Regeln beispielsweise. Oder sonst etwas Spezielles. So wie Zock ’n‘ Roll von Jörg von Rüden (Schmidt Spiele), das Würfelbecher ohne Boden mitbringt. Völlig unbrauchbar zum Würfeln. Aber überaus praktisch im Spiel. Da geht es nämlich darum, den eigenen Wurf anschauen zu können, ohne dass die Gegner davon profitieren. Und das geht tatsächlich am besten, wenn der Becher keinen Boden hat und man von oben reinschauen kann. Dass da noch niemand vorher draufgekommen ist! Die seltsamen Becher erfüllen also ihren Dienst und sind gut. Aber gilt dasselbe auch für das eigentliche Spiel?

Zock ’n‘ Roll – worum geht es im Zockerspiel?

Es geht mal wieder darum, möglichst viele Punkte zu sammeln. Dazu werfen die Spieler bei Zock ’n‘ Roll gleichzeitig je zwei Würfel in ihre bodenlosen Becher und der Startspieler zusätzlich drei weitere Würfel offen in die Tischmitte. Dann schauen alle, welches die wertvollste Kombination sein könnte, die sich aus den eigenen und den Würfeln in der Tischmitte bilden lässt. Das Wertungstableau, von dem alle eines erhalten haben, zeigt an, was überhaupt in Frage kommt (die übliche Kombinationen von Kniffel & Co.) und wieviele Punkte es einträgt.

Zock ’n‘ Roll – wie wird es gespielt?

Beginnend beim Startspieler entscheidet dann reihum jeder, ob er weitermachen oder aussteigen will. Wer aussteigt, hebt seinen Becher und kreuzt das erzielte Ergebnis auf seinem Tableau an. Außerdem gibt es einen Zusatzpunkt für den Ausstieg in der ersten Runde. Alle anderen fahren weiter und profitieren allenfalls von einem weiteren Würfel in der Tischmitte, der im Idealfall ein besseres Ergebnis ermöglicht. Und erneut entscheidet jeder, ob er aussteigen und sein Ergebnis werten (allerdings ohne Zusatzpunkt) oder ob aber im Spiel verbleiben will. Und wieder gibt es einen zusätzlichen Würfel für die letzte Runde. In dieser zählt dann allerdings nur noch das beste Resultat, während alle übrigen leer ausgehen und gescheiter vorher aufgehört hätten. Aber das alles weiß man ja jeweils erst hintendrein …

Zock ’n‘ Roll – wie gut ist das Würfelspiel?

Wie der Titel sagt, wird bei Zock ’n‘ Roll viel gezockt und fast noch mehr gerollt. Dabei ist das Einschätzen der Würfel und das Timing beim Aussteigen ziemlich wichtig. Gehen alle auf Nummer Sicher und steigen vorzeitig aus, kann im Extremfall der letzte Spieler mit einem müden Zahlenpaar die Runde gewinnen und kräftig Punkte einsacken. Wird dagegen trotz schlechten Würfeln weitergefahren bis zum bittern Ende, droht die Vollpleite, wenn andere ein besseres Resultat vorweisen und es keinen einzigen Punkt für die den oder die Unterliegenden gibt.

Das Ganze endet, wenn jemand dasselbe Ergebnis bei sich zum sechsten Mal angekreuzt hat, was einigermaßen absehbar ist und bei den eigenen Entscheidungen mitberücksichtigt werden sollte. Und wer dann eben am meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt.

Viel mehr zu sagen gibt es eigentlich nicht. Zock ’n‘ Roll überzeugt als einfaches, rasch erklärtes Spiel, bei dem sofort losgelegt werden kann. Und auch der Ablauf ist einfach und wird sicher niemanden überfordern. Allerdings führt das Gane doch rasch zu einem gewissen Gefühl der Monotonie. Da sorgen andere Zockerspiele wie Can’t stop, Las Vegas, Heckmeck am Bratwurmeck oder eben unser Paris Poker doch für wesentlich mehr Ambiance und Stimmung. Teilweise bis ein Würfel zum Fenster rausfliegt. Das ist mir bei Zock ’n‘ Roll bisher noch nie passiert.

 

Infos zu Zock ’n‘ Roll

  • Titel: Zock 'n' Roll
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Autor: Jörg von Rüden
  • Spieleranzahl (von bis): 3-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2016
  • Video:
    YouTube

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