Reich der Spiele
Reich der Spiele >> Rezension >> Zoff im Zoo

Zoff im Zoo

Zoff im Zoo: Ausschnitt, Foto Doris und Frank

Infos zum Spiel Zoff im Zoo

  • Titel: Zoff im Zoo
  • Verlag: Spiele von Doris & Frank
  • Autor: Frank Nestel, Doris Matthäus
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 7
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 1999

Ich gebe zu, ich mag dieses Kartenspiel. Zoff im Zoo von Doris & Frank bzw. Doris Matthäus und Frank Nestel gehört zu den kleinen Meisterwerken, die viel zu wenig bekannt sind. Erschienen im Eigenverlag und hin und wieder mal bei einem größeren Hersteller gehört Zoff im Zoo für mich zu den „Klassikern, die keine sind“. Ich besitze selbst ein altes Exemplar, das total abgegriffen wirkt, so häufig habe ich es in verschiedenen Runden gespielt. Memo an mich selbst: Ich sollte es mal mit Babypuder versuchen … Aber zum Kartenspiel.blank

Worum geht es bei Zoff im Zoo?

Zoff im Zoo von Anita Borchers

Es geht im Grund darum, dass alle versuchen, ihre Kartenhand schnellstmöglich loszuwerden. Denn dafür gibt es Punkte. Im Mittelpunkt stehen aber Tiere. Davon gibt es von der Mücke bis Elefanten und von kleinen Goldfischen bis zu Orcas ganz verschiedene Land- und Wassertiere.

Kleiner Tipp: Ich würde niemals empfehlen, Zoff im Zoo in einer anderen Besetzung als exakt zu viert zu spielen. Zu viert hat es den größten Reiz und nutzt die Teamregeln hervorragend. Alle anderen Besetzungen machen deutlich weniger Spaß.

Die Regeln, Teil 1: Alle gegen alle

Zoff im Zoo: Beispiel für einen möglichen Stich, Foto Michael Weber

Die Vorgeschichte: Geschenkt. Es geht letztlich darum, dass eine Person mit mindestens einer Karte einer Tierart den Stich eröffnet. Es dürfen aber auch gleich mehre einer Sorte sein wie zum Beispiel vier Krokodile. Die nachfolgende Person kann nun passen (aber später wieder einsteigen) oder muss entweder ein Tier der gelegten Art mehr legen (fünf ist Maximum – ohne Joker) oder die gleiche Anzahl einer höherwertigen Tierart, die die gelegte Tierart verdrängt. Das wiederum ist an Gedankenblasen auf den Kartenmotiven erkennbar.

So läuft die erste Runde bei Zoff im Zoo. Danach gibt es Punkte. Je eher die eigene Kartenhand leer ist, desto mehr. Jetzt folgt die spannende Phase.

Zoff im Zoo: aus einer Mücke kann ein Elefant werden, Foto Michael Weber

Die Regeln, Teil2: Jetzt wird in wechselnden Teams gespielt

Nun spielen die erst- und drittplatzierte Person sowie die zweit- und viertplatzierte in jeweils einem Team. Anfang der Runde dürfen beide jeweils zwei Karten tauschen. Innerhalb des Teams dürfen aber keine Absprachen getroffen werden, was das Planen der eigenen Stiche spannend macht.

Eine Ausnahme: Das kleinere Teammitglied darf „anfordern“. Das funktioniert so: Auslegen von passenden, aber nicht ausreichenden Karten mit Bitte, um x Tiere dieser Art zu ergänzen. Das andere Teammitglied kann, muss aber nicht ergänzen. Denn die beiden sind ein Team, aber jeder kämpft am Ende für sich allein. So kann es passieren, dass gerade bei wichtigen Tieren mal ein „Nein“ kommt.

Die Tiere und ihre Eigenschaften

Zoff im Zoo: Füchse fangen Igel, Foto Michael Weber

Denn nun kommt noch eine Besonderheit: In der laufenden Runde gibt es Sonderpunkte bzw. Minuspunkte durch Löwen und Igel. Mücken werden aber auch mal zu Elefanten, wenn eine davon eine Elefantenauslage ergänzt, Mäuse schlagen als einzige Tierart Elefanten, sind aber ein gefundenes Fressen für fast alle. Füchse sichern Igel, Igel sind wichtig für Punkte … Zudem ist ein gewonnener Stich (wenn alle anderen reihum passen) der Garant, selbst rauszukommen und so die eigene Hand zu leeren. So einfach ist das Zusammenspiel im Team also nicht, da jedes eigene Tier besonders wichtig werden kann.

Die Punkte im Team bei Zoff im Zoo

Zoff im Zoo: Löwen sind in Gruppen wertvoll, Foto Michael Weber

Am Ende gibt es wieder Punkte in der Reihenfolge, wie die Kartenhand geleert ist. Aber! Beide Teammitglieder erhalten die Punkte des jeweils anderen ebenfalls. Nur die Sonderpunkte sind immer persönlich. Der Wechsel von Einzelkampf zu Teamtaktik sorgt für Spannung und viel Interaktion zwischen allen – auch und gerade innerhalb des Teams. Zugleich bringt diese Diskrepanz zwischen Zwängen zu Sonderpunkten und Beihilfe zum Beenden sowie dem Sammeln gleicher Tiere zum Herauskommen und Leeren der Kartenhand einen großen Reiz. Dabei sind die Regeln von Zoff im Zoo übrigens extrem einfach und zugänglich.

Zoff im Zoo ist ein großartiges Kartenspiel zu viert

Zoff im Zoo ist ein Must-have für Fans schneller, interaktiver Kartenspiele. Es überzeugt mit cleverem Gameplay und viel Humor. Die Illustrationen sind zweckdienlich, aber ansprechend und passen gut zum Ablauf.

Kartenspiel Zoff im Zoo: Schachtel, Foto Doris und Frank Es ist erprobt: Seit weit über 20 Jahren gehört dieses Kartenspiel zu den Titeln, die Spielemuffel an den Tisch holen und dabei dennoch Tiefe erlauben. Die Mischung aus Stichmechanismus und Mau-Mau-Ansätzen wirkt anfangs harmlos. Nach und nach entpuppt sich Zoff im Zoo aber als Wolf im Schafspelz und überzeugt vor allem durch die Interaktion. Für mich ist es ein absoluter Hit in Viererrunden. Als modernes Stichspiel ist es für mich nur übertroffen von Wizard Extreme (aber bitte dann die Ausgabe als Die sieben Siegel).

Werbung
kaufen Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken

1 Kommentar

Avatar-Foto
FKB-Andreas 15. Mai 2015 at 22:03

Wirklich ein sehr gelungenes Spiel. Seit 15 Jahren kommt es bei uns immer wieder auf den Tisch. Habe es im letzten Jahr nochmal gekauft, da die Karten mit der Zeit zu abgegriffen aussahen. Unbedingt empfehlenswert. 

Antwort

Kommentieren