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Deutscher Spielepreis 2017: Sieger Terraforming Mars

Terraforming Mars ist Gewinner beim Deutschen Spielepreis 2017 - Foto Schwerkraft-Verlag

Erbsenzählerei inklusive

Es kam, wie es kommen musste. Und das soll gar nicht negativ sein. Seit heute sind die Gewinner beim Deutschen Spielepreis 2017 bekannt. Wie zu erwarten gewann den Deutschen Kinderspielepreis 2017 Icecool von Brian Gomez (Amigo Spiele). Das turbulente Spiel hatte bereits die Prämierung Kinderspiel des Jahres gewonnen. Bei den „großen“ Spielen gab es ebenfalls keine Überraschung. Denn die Kenner pfiffen es das ganze Jahr über von den Dächern: Terraforming Mars von Jacob Fryxelius (Schwerkraft-Verlag) sei ein super-duper-hypergeniales Expertenspiel. Und da beim Deutschen Spielepreis auch tatsächlich erfahrenere, zumindest aktive, dieses Jahr immerhin 2.660 Spieler den Sieger bestimme, ist der Sieg eben dieses Expertenspiels zu erwarten gewesen. Dem Schwerkraft-Verlag ist damit sein größter Coup in der Verlagsgeschichte gelungen. Chapeau.

DSP 2017: Starkes Trio an der Spitze

Auf den Plätzen kommt es zu einem Who is Who des aktuellen Spielejahrgangs. Praktisch alles, was in diesem Jahr in Expertenforen, Rezensionen und Spieletreffs von Kennern anspruchsvoller Spiele propagiert wurde, findet sich auf den nächsten Plätzen. Den zweiten Platz erreichte Alexander Pfister mit seinem Great Western Trail (eggerstpiele/Pegasus Spiele). Auf dem dritte Platz wählten die abstimmenden Spieler Ein fest für Odin von Uwe Rosenberg (Feuerland Spiele). Alle drei Spiele sind echte Brocken, die für viele Gelegenheits- und Familienspieler etwas zu sperrig sein dürften. Wer aber tief in das Regelwerk hinabtauchen möchte, findet erstklassige anspruchsvolle Spiele.

Deutscher Spielepreis: Elf, nicht zehn unter den Top Ten

Die weiteren Platzierungen hat der Merz Verlag auf seiner Webseite zur Spielemessen in Essen veröffentlicht. Kurioserweise hat es der Ausrichter der Abstimmung unter Spielern geschafft, sich selbst ad absurdum zu führen. Der Wunsch, eine Rangfolge der besten zehn Spiele bzw. der zehn Spiele mit den meisten Stimmen bei der Wahl festlegen, scheitert auf RTL-Nau-Niveau. Denn auf dem sechsten Platz finden sich mit dem Spiel des Jahres 2017, Kingdomino von Bruno Cathala (Pegasus) und Räuber der Nordsee von Shem Phillips (Schwerkraft-Verlag) gleich zwei Spiele. Punktgleichheit. Da eine Top 10 die Aufgabe hat, die Reihenfolge der zehn Bestplatzierten zu ermitteln, würde jeder mathematisch begabte Mensch nun erwarten, dass der siebte Platz unbesetzt bleibt. Denn der Siebtplatzierte hat nun einmal sechs, nicht sieben Konkurrenten vor sich. Denkste! Wie bei den teilweise unsäglichen Benotungsshows („Ich vergebe sieben von zehn Punkten“) im Privatfernsehen, trägt nun auch der Merz-Verlag zum Absinken des Bildungsstandards bei. Denn es gibt einen siebten Platz und damit elf Spiele unter den ersten Zehn. Um es ganz eindeutig zu sagen: Plätze zeichnen eine Rangfolge in abgezählter Reihenfolge nach. Bei allem Respekt für die Punktegleichheit, dem Wettlauf nach El Dorardo von Reiner Knizia (Ravensburg) als elftes Spiel auf dem zehnten Platz und den Wunsch, alle zehn Plätze besetzen zu wollen: Das ist daher Humbug.blank

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3 Kommentare

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Alex Sch. 18. September 2017 at 19:14

Ich bin erst spät auf den Terraforming Mars „Hype Train“ aufgesprungen. Jedoch hat er mich förmlich mitgerissen. Es ist das meistgespielte Spiel in meinem Haus geworden. Und das obwohl ich eher Miniaturen, statt Würfelchen übers Spielbrett schiebe. Von daher auch von mir: Kudos!

Was die Rangliste angeht: Wen interessiert denn da überhaupt der letzte Platz? Egal ob er nun die Nummer Zehn oder die Elf trägt? Die Leute lieben Gewinner. Und dank der Liebe der (abstimmenden) Leute, gewinnt Terraforming Mars.

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Leser 19. September 2017 at 10:27

Danke, dass ihr den Quatsch mit den 11 Spielen unter den Top 10 thematisiert. Wenn sich zwei oder mehrere Spiele einen Platz teilen, entfällt schlicht der dahinterliegende Platz (oder halt die dahinterliegenden x-1 Plätze). Alles andere zeugt von wenig Professionalität und vermittelt stark der Eindruck, dass "Wettlauf nach El Dorado" irgendwie noch mit in die Top 10 Liste gequetscht werden musste.

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Jürgen Strobel 20. September 2017 at 08:31

Ha, ich freue mich wirklich sehr! Was für ein tolles Spiel und jetzt auch noch den Deutschen Spielepreis 2017 gewonnen. Meiner Meinung nach hätter er auch den „Kennerspiel Preis 2017“ gewinnen müssen. GRATULATION…. 🙂

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