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Abschied aus dem Reich der Spiele

Riemi geht, doch von ihm bleibt ein Teil …

blankAls ich vor über zehn Jahren im Reich der Spiele angefangen habe, war der Platz eines Kinderspielrezensenten frei. Den letzten Aufsatz hatte ich in der Schule geschrieben. Meine erste Kritik habe ich deswegen mit viel Herzklopfen abgegeben: Schildkrötenrennen von Reiner Knizia. Zum Glück stand Michael Weber als engagierter Chefredakteur (Cheffe) mit Rat und Tat bei dieser und anderen Aufgaben zur Seite, und so konnte ich mich im Laufe der Jahre entwickeln.

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Erinnerungen: Kinderspielrezensenten und ihre Arbeit

Kinderspielrezensenten sind schon was ganz Besonderes. Erstmal werden sie von den anderen Kritikern und Spielern nicht beneidet. Der Coolnessfaktor ist im unteren Level. Wer hat schon Lust auf Kinderspielrunden, wenn der Erwachsenen-Spielekreis mit den richtigen Gesellschaftsspielen lockt. Da meine Kinder im besten Kinderspielalter waren, habe ich mir damals keine großartigen Gedanken gemacht. Nur, die eigenen Kinder reichen natürlich nicht, um kritisch ein Kinderspiel unter die Lupe zu nehmen. Also tingelte ich irgendwann durch Schulen, Kindergärten und Familien, um zu erleben, wie die Spiele ankommen. Ich selber nehme dann immer den Part des spielenden Erwachsenen ein und versuche, wie Eltern zu empfinden, die nach Feierabend mit ihren Kindern spielen müssen. Gelingt mir nicht immer, da es unheimlich Spaß macht, mit aufgeweckten Kindern Gesellschaftsspiele zu spielen.

Wutanfälle von Kindern hat man in diesem Umfeld selten. Natürlich erlebt man auch die Schattenseiten. Kinder, die mit einfachsten Spielen überfordert sind, weil sie zu Hause mit ihren Eltern keine Gesellschaftsspiele spielen. Viele Eltern wissen gar nicht, was sie ihren Kindern damit nehmen. Als männlicher, spielender Erwachsener ist man deswegen eine Sensation bei vielen Kindern. Kinder berichten mir immer ganz stolz von ihren Vätern, die mit ihnen spielen. Spielende Väter sind für ihre Kinder Helden. Bei Müttern ist das in vielen Familien eigentlich normal und nichts Besonderes. Schade eigentlich.

Natürlich braucht man Familien auch als Kritiker. Leider ist das nicht immer ganz einfach. Spiele werden von Familien immer sehr gerne genommen. Regeln lesen und erlernen ist dagegen total unbliebt. Teilweise habe ich nach Wochen Spiele ungespielt zurückbekommen, weil die Regel (angeblich) zu kompliziert gewesen ist. Meistens geht es gut, und ich habe viele Familien erlebt, die, bis der Nachwuchs Kinderspiele uncool findet, engagiert mitarbeiten.

Und jetzt: Auf Wiedersehen

Das alles durfte ich im Reich der Spiele erleben, und es erfüllt mich mit großer Freude. Mit meinen Texten versuche ich die Gefühle und Erlebnisse beim Spiel in eine Kritik, ein Spielgefühl oder Blog zu verarbeiten. Anscheinend gefallen meine Texte. Denn die Redaktion vom Fachmagazin spielbox hat mich mehrfach angesprochen, ob ich nicht für sie schreiben möchte. Ich werde diesem Ruf nun folgen und muss dafür das Reich der Spiele verlassen. Nach so langer Zeit geht man nicht ganz. Ein Stück, beziehungsweise ein paar Hundert meiner Texte, bleiben im Reich der Spiele zurück. Zum Schluss bleibt nur noch eins: Danke an die Leser, und Danke dem Team (ganz besonders Michael Weber) für die schöne und aufregende Zeit im wunderbaren Reich der Spiele.

Nice Dice + 18 Center

Riemi   

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1 Kommentar

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Bernhard Zaugg 13. Oktober 2015 at 22:06

Schade, wir werden Dich vermissen; nicht nur hier auf der öffentlichen Website, sondern ganz besonders auch im internen Forum gewissermassen hinter den Kulissen. Aber wer weiss, vielleicht kreuzen sich ja die Wege wieder und findest Du den Weg zurück in die alte Heimat hier im Reich der Spiele – ich würde mich freuen und viele andere mit mir ebenso. In diesem Sinne mach’s gut und lass von Dir hören; wir warten gespannt!

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