Bericht zum 24. Spieleautorentreffen
Zum 24. Mal fand am 4. und 5. Juni in der Göttinger Stadthalle das Spieleautorentreffen statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden dieses Jahr insgesamt vier Preise verliehen. Sawada Tiju aus Japan gewann den Hippodice Autorenwettbewerb, Der Medienpreis „Alex“ der Spieleautorenzunft ging an Thilo Mischke. Die beiden „echten“ Göttinger Preise sind aber der Innospatz und der Förderpreis für Nachwuchsautoren.
Den Innospatz der Stadt Göttingen erhielt Dr. Peter Lemcke. Er hatte 1986 das deutsche Spielemuseum, weltweit das erste dieser Art, gegründet, das nach einem Umzug seit mehreren Jahren in Chemnitz ansässig ist. Das Museum enthält inzwischen weit über 30.000 Spiele. Darunter befinden sich viele Exemplare zu Schwerpunktthemen wie zum Beispiel Spiele in der Biedermeierzeit, Spiele aus der Zeit des ersten und zweiten Weltkrieges, Spiele aus der DDR und Video- und Computerspiele. Dr. Peter Lemcke bezeichnete Spiele als Mittel, um Entscheidungen treffen zu lernen, und widmete den Preis seiner Frau: „Ohne sie würde der Spatz jetzt nicht fliegen.“
Den Förderpreis für Nachwuchsautoren erhielt Sebastien Pauchon. Der Schweizer, der neben Spiele vor allem Billard liebt, kam eher zufällig zum Spieleerfinden. Ein Bekannter bat ihn um Hilfe, der selbst kein Spieler ist, aber Spiele entwickeln wollte. Nach dieser Initialzündung knüpfte Sebastien Pauchon nach und nach viele Kontakte zur Spieleszene und hat zum Beispiel sein Kartenspiel Museum gemeinsam mit Bruno Cathala entwickelt. Pauchons Spiele fielen in Göttingen besonders durch die professionelle Gestaltung auf.
Wie jedes Jahr tummelten sich neben vielen Autoren auch Verlagsvertreter in der Göttinger Stadthalle, um nach interessanten Prototypen Ausschau zu halten. So mancher viel versprechender Prototyp wurde gleich von ihnen mitgenommen. Ob daraus in den nächsten Monaten Veröffentlichungen werden, muss abgewartet werden.
Die gezeigten Spiele umfassten eine große Bandbreite von kleinen Kartenspielen über rudimentär ausgearbeitete Muster bis hin zu liebevoll gestalteten produktionsreifen Prototypen. Einige der erfahrenen Autoren hatten gleich einen ganzen Koffer voller Spiele dabei, um für jeden Verlagsvertreter ein passendes Exemplar auf dem Tisch legen zu können.
Nächstes Jahr gibt es das Autorentreffen bereits zum 25. Mal. Diese stolze Zahl zeigt, wie wichtig diese von Karin und Reinhold Wittig ins Leben gerufene Veranstaltung für die Spieleszene inzwischen geworden ist. Deutlich wird dies auch an den Herkunftsländern der Autoren, die internationales Flair nach Göttingen bringen. Neben zum Beispiel einigen Schweizern, Franzosen und Österreichern sowie Alan R. Moon aus den USA hatte der Australier Daryl Buttler wohl die weiteste Anreise. Und das ist selbst im Jubiläumsjahr 2006 kaum zu übertreffen.
Fotoalbum zum Spieleautorentreffen 2005
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