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Inka und Markus Brand über ihr Spiel Rauf und Runter

Rauf und Runter - Foto von Ravensburger

Auf den Kopf gestellte Erdmännchen

Inka und Markus, zur Spielemesse in Essen 2015 stellt ihr bei Ravensburger euer neues Spiel Rauf und Runter vor. Was bedeutet der Titel?
„In dem Spiel geht es im wahrsten Sinne Rauf und Runter. Die Kinder spielen auf einem ‚Wende-Spielplan‘, der zu gewissen Momenten im Spiel auf den Kopf gestellt wird.“

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Was genau ist Thema des Spiels. Was müssen die Spieler machen?
„Als Erdmännchen schieben die Spieler ihre magnetischen Spielfiguren durch ein Wüstenlabyrinth, um ihren vier tierischen Freunden einen Besuch abzustatten. Immer dann, wenn sie ein Erdloch erreichen, wird allerdings der Plan gewendet und es geht unter der Erde, also im Erdmännchen-Bau weiter. Plötzlich erwartet die Kinder ein vollkommen anderes Wegesystem. Waren sie eben noch kurz davor, ihren Kumpel, die Wüstenrennmaus, endlich zu treffen, wartet diese nun in einiger Entfernung auf den Besuch des Spielers. Wer zuerst alle vier Freunde besuchen konnte, gewinnt das Spiel.

Wie setzt ihr dieses Thema um. Welche Mechanismen sind treibend für den Spielspaß bei Rauf und Runter?
„Die Spieler haben magnetische Spielfiguren, die von oben und unten am Spielplan heften. So können beide Seiten des Plans bespielt werden, ohne zuvor Figuren abräumen und neu platzieren  zu müssen. Da das Wegenetz auf jedem Plan unterschiedlich ist, stehen die Spieler also immer wieder vor neuen Herausforderungen, wenn einer der Mitspieler durch ein Erdloch nach oben ans Tageslicht klettert oder von oben hinab ins Erdreich kriecht.
Mittels Würfel bewegen sich die Figuren dann durch das Labyrinth und die Spannung ist groß. Schaffe ich es, meinen Freund zu besuchen, bevor ein Mitspieler das Erdloch erreicht und der Plan wieder gewendet wird?“

Ein Spielbrett auf den Kopf zu stellen, ist eine kuriose Idee. Wie seid ihr darauf gekommen und welche Schwierigkeiten gab es bei der Umsetzung mit Blick auf Material und Spielbarkeit?
„Die Idee zu diesem Spiel schlummerte schon seit langem in unseren Köpfen. Dass magnetische Figuren zum Einsatz kommen müssen, war schnell klar. Und das war –  so denken wir – auch die größte Herausforderung bei der Realisierung des Spiels. Immer dann, wenn Magneten ins Spiel kommen, sind die Sicherheitsvorschriften natürlich sehr hoch. Die Entwicklung der Spielfiguren stellte das wohl größte Problem dar. Sie mussten dem Fall- und Bruchtest standhalten, sie mussten so groß sein, dass sie nicht von Kindern verschluckt werden können, der Magnet musste stark genug sein, um durch den Spielplan hindurch sein Gegenstück halten zu können und bei alle dem sollten die Figuren dann ja auch noch wie Erdmännchen aussehen …“

Welche Zielgruppe sprecht ihr mit Rauf und Runter an? Wird es ein klassisches Kinderspiel?
„Natürlich sprechen wir damit in erster Linie Kinder ab einem Alter von 5 Jahren an. Uns ist aber bei der Entwicklung von Kinderspielen immer wichtig, dass auch die Erwachsenen, die mit den Kindern spielen, Spaß daran haben. Wenn sich die Eltern bei einem Spiel nicht langweilen, sind sie auch immer wieder gerne zu weiteren Partien bereit. Wenn das Spiel die Erwachsenen nicht überzeugt, werden die Kinder zukünftig Probleme haben, Mama und Papa zu einem Spielchen  zu bewegen. Und das wäre doch schade. Je mehr in der Familie gemeinsam gespielt wird, desto größer die Chance, dass das auch in späteren Jahren so fortgeführt wird. Mit Rauf und Runter werden wir unseren eigenen Ansprüchen an ein Kinderspiel gerecht – wir jedenfalls würden zu einer Partie nicht ‚Nein‘ sagen.“

Habt ihr einen Tipp, worauf die Spieler speziell in ihrer ersten Partie besonders achten sollten, um den Spaß nicht zu verlieren?
„Bei Rauf und Runter können die Spieler ‚Schaufel-Chips‘ erhalten, die ihnen Vorteile im Labyrinth verschaffen, weil sie sich zum Beispiel durch eine Wand graben können, die ansonsten nicht passierbar wäre. Die Chips sollte man schon mit Bedacht einsetzen und nicht gleich bei der erst besten Gelegenheit auf den Kopf hauen.“

Zuletzt habt ihr mehrere Kinderspiele veröffentlicht. Dabei kommt eine Reihe spannende Kniffe wie eine automatisch gesteuerte Kakerlake, Spiegel oder eben das gekippte Spielbrett zum Einsatz. Wie schafft ihr es immer wieder, neue Ideen und Materialien zu finden? Sind Kinderspiele in diesem Sinne sogar bei der Spieleentwicklung besonders anspruchsvoll?
„Natürlich sucht man immer nach spannenden Materialien oder versucht, tolle 3D-Aufbauten zu entwickeln. Aber das ist nicht zwingend das A und O für ein gutes Kinderspiel. Auch Spiele ohne besondere Gimmicks können sehr gute Spiele sein, wenn die Spielregeln kindgerecht, Themen sowie Illustrationen ansprechend und der Spielspaß groß sind.
Anspruchsvoll ist die Kinderspielentwicklung vor allem in Bezug auf die Regeln. Wir merken in unseren Tests in Kindergärten und Grundschulen immer häufiger, dass wir zu viel von den Kindern erwarten. Unsere Ansprüche sind häufig zu hoch, was daran liegen mag, dass die eigenen Kinder schon 13 und 15 sind und inzwischen ganz andere Spiele spielen – wir haben die Zielgruppe also nicht mehr im Haus ;-).  Das Regelwerk so zu gestalten, dass es einfach genug – nicht aber banal – ist und den Kindern über einen längeren Zeitraum Spielspaß bietet, ist wohl die größte Herausforderung.“

Webseite von Inka und Markus Brand

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