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Spieleautor Stefan Risthaus über sein Brettspiel Riga

Brettspiel Riga - Foto von Ostia Spiele

Hanseatische Bauoptimierung

Stefan, kurz vor der Spielemesse in Essen 2017 erscheint bei Ostia Spiele dein neues Gesellschaftsspiel Riga. Nach Visby und Tallin ist dieses wieder im Ostseeraum angesiedelt. Wie kommt es zu dieser Zentrierung auf diese Region?
„Die Hanse ist wegen ihrer Innovationen und Entwicklung zum staatsähnlichen Gebilde faszinierend und bietet eine gute Kulisse für Spiele mit Waren, Ständen und Handelselementen. Durch Urlaubsreisen kennen wir ein paar der Städte, in denen unsere Spiele angesiedelt sind.“

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Riga ist die Hauptstadt von Lettland. Welches Spielethema hast du hinter diesem Titel versteckt?
„Von Riga aus sollen die Spieler die Ostsee beherrschen, indem sie Gebäude in den dort wichtigsten vier Städten bauen und so Einfluss gewinnen (der in Siegpunkten gemessen wird). Anlass ist die Erteilung eines päptstlichen Privilegs. Es ist immer thematisch stimmig, einen Neuanfang in einer Epoche als Ausgangspunkt für eine spielerische Handlung zu nehmen, weil dann alle sozusagen bei Null starten können.“

Welche Aufgaben haben die Spieler bei Riga?
„Die Spieler bezahlen die Kosten für Gebäude mit Waren, denn im Spiel gibt es nur Gebäude- und Warenkarten, kein Bargeld. Es gibt vier Warensorten und vier Städte (Gebäude-Farben). Jede Ware hat einen Grundwert zwischen 2 und 5, ist aber in einer Stadt zwei Dukaten mehr wert, während sie in einer anderen Stadt überhaupt nicht verkäuflich ist. Auf jeder Gebäude-Karte ist aufgedruckt, welchen Wert die einzelnen Waren beim Bau dieses Gebäudes haben.“

Mit welchen wesentlichen Mechanismen setzt du das Thema und die Aufgabe um? Welche sind entscheidend für den Spielspaß?
„Jede Runde gibt es eine Auslage mit neuen Warenpaketen, die zufällig unterschiedlich zusammengestellt sind, und Gebäuden. Zuerst im, dann gegen den Uhrzeigersinn führen die Spieler mit dieser Auslage zwei Züge in der Runde durch, bevor die Auslage für die nächste Runde wieder aufgeüllt wird.

In jedem Zug nehmen die Spieler entweder ein neues Paket von Waren oder ein neues Gebäude aus der gemeinsamen Auslage auf die Hand, bevor sie bauen können. Dazu können sie wiederum die besonderen Funktionen ihrer Gebäude einsetzen, mit denen zusätzliche Karten gezogen oder Baukosten verringert werden können. Andere Gebäude-Funktionen bieten zusätzliche Siegpunkte in der Schlusswertung.

Der Kern des Spiels liegt in der Optimierung beim Bezahlen der Baukosten. Der Reiz liegt darin, Waren und Gebäude-Funktionen so einzusetzen, dass mit möglichst wenig Waren möglichst viele Gebäude mit hohen Siegpunkte-Werten gebaut werden können.“

An welche Zielgruppe richtet sich dein Spiel Riga?
„In der Grundversion richtet sich Riga an Familien- und Gelegenheitsspieler. Spätestens mit den Erweiterungen bietet es aber sicher auch dem Kenner eine gute Abwechslung am Beginn oder Ende eines Spieleabends.“

Welchen Tipp hast du für Spieler, die Riga zum ersten Mal spielen? Gilt es Fettnäpfchen zu vermeiden oder gibt es wichtige Aktionen, die über- oder unterschätzt werden?
„Wichtig ist das geschickte Nehmen und Kombinieren von Warenpaketen und Gebäuden, sodass beim Bezahlen möglichst Waren eingesetzt werden können, die in der Farbe des zu bezahlenden Gebäudes zwei Dukaten mehr wert sind. Überzahlungen sollte man vermeiden, wenn es geht, aber ohne Scheu in Kauf nehmen, wo es sich lohnt.

Häufig entscheidet das Ausnutzen der Gebäude-Funktionen. Wer bspw. zu früh die Bank einsetzt (bringt einmalig zwei Dukaten je Kaufmanns-Symbol), verschenkt viele Dukaten, die er später für weitere Kaufleute erhalten würde.

Das Archiv sollte nicht unterschätzt werden, auch wenn es eine gewisse Spielweise auf Kaufleute und Ritter erfordert.“

Der Verlag, Ostia Spiele, ist sehr klein, Riga per Crowdfunding realisiert. Sollten Messebesucher und andere Interessierte das Spiel vorbestellen? Wird es ausreichend Exemplare auf der Messe geben?
„Wir werden ausreichend Exemplare zur Verfügung haben. Das Spiel selbst kann auch beim örtlichen Fachhändler (Spiel-Direkt-Partner), bei Pegasus im Webshop und mit seinen Erweiterungen auch bei spielmaterial.de oder auf unserer eigenen Webseite erworben werden.“

Das Crowdfunding lief recht gut. Allerdings sind nicht alle „Stretch Goals“ erreicht. Bisher hat Ostia dennoch kleine optionale Zusatzpacks (Erweiterungen) parallel zu einigen Spielen angeboten. Weißt du schon, ob der Verlag für Riga ebenfalls solche Zusatzangebote bereit hält?
„Ja, die im Crowdfunding bereits vorgestellten Erweiterungen wird es auch in Essen und danach geben. Für Essen planen wir eine kleine zusätzliche Erweiterung Der Ehrenbürger – und im Adventskalender von Frosted Games wird es eine weitere kleine Erweiterung geben. Mal sehen, was sich noch so ergibt …“blank

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