Infos zu Visby
- Titel: Visby
- Verlag: Ostia Spiele
- Autor: Stefan Risthaus
- Spieleranzahl (von bis): 2-6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 20
- Jahrgang: 2015
In der Hansezeit ist das schwedische Visby zu einem wichtigen Umschlagplatz für Waren geworden. Als Patrizierfamilien konkurrieren die Spieler um die erfolgreichsten Handelsfahrten, den geschicktesten Einsatz von Militär und den erfolgreichsten Einsatz am Markt. Visby stammt von Stefan Risthaus (Ostia Spiele) und ist für 2-6 Spieler ab 10 Jahre.
Wie wird Visby gespielt?
Dazu hat jeder den gleichen Kartensatz mit acht verschiedenen Charakteren zu Verfügung, es geht darum, als erster mindestens 30 Siegel einzusammeln. Zu Beginn einer Runde werden die Anzeiger auf drei Leisten in Abhängigkeit von der Spieleranzahl vorgezogen, der Vorrat an Siegeln und Waren wird erhöht, der aktuelle Tauchkurs verbessert. Gleichzeitig wählt jeder der bis zu sechs Spieler eine Karte aus, bei zwei oder drei Spieler jeder zwei Karten. Anschließend wird ausgewertet und eine neue Runde beginnt.
Zunächst geht es bei der Auswertung um die Siegel: Wer die Truppen gespielt hat, nimmt sich sofort zwei Siegel von der Leiste. Die restlichen Siegel werden unter denen aufgeteilt, die einen Ritter gespielt haben, hier sind deutlich mehr als nur zwei Siegel pro Runde zu holen, mit etwas Pech geht man aber auch gänzlich leer aus. Wer den Schmied gespielt hat, bekommt in Abhängigkeit von den Rittern und Truppen der anderen Spieler Waren. Nach einem ähnlichen Schema werden danach die Waren von der Warenleiste verteilt. Abschließend kann man mit einem gespielten Kaufmann seine Waren in Siegel umtauschen oder mit einem Bettelmönch seine bisher gespielten Karten wieder auf die Hand nehmen. So geht es weiter, bis ein Spieler 30 Siegel eingesammelt hat.
Wie gut ist das Gesellschaftsspiel Visby?
Die Regeln von Visby sind sehr eingängig und schon nach wenigen Runden verinnerlicht, was auch an der beliegenden Übersicht und der eindeutigen Symbolik liegt. Jeder Spieler ist durchgängig in das Geschehen eingebunden, die Auswertung ist schnell geschehen und spannend. Bei der Auswahl stellt sich immer wieder die Frage, wie die anderen Spieler wohl agieren, dabei hat man durchaus einige Anhaltspunkte: Hat jemand bereits viele Waren gesammelt, geht er vielleicht zum Markt. Sind viele Siegel zu ergattern, spielt er möglicherweise einen Ritter, und ich könnte meinen Schmied zum Einsatz bringen – doch da kann ich natürlich falsch liegen und komplett leer ausgehen. Es ist sinnvoll, sich die bereits gespielten Karten der Mitspieler zu merken, um seine Optionen besser einschätzen zu können, aber auch mal ein unerwarteter Zug bringt einen dem Spielziel oft näher. Das Spielgefühl erinnert dabei etwas an das wunderbare Adel verpflichtet, ist aber entschlackt worden und sehr eingängig. Schön ist, dass der Spielreiz auch nach einigen Partien nicht nachlässt, zumal die kure Spielzeit von etwa 20 Minuten flott vergeht.
Das Material von Visby ist schlicht gestaltet, statt eines festen Tableaus für die drei Leisten werden zwei dünne Pappkarten aneinandergelegt. Die Anzeiger sind dafür hübsch aus Holz gestaltet, gleiches gilt für das persönliche Material der Spieler. Die Karten sind ansehnlich und passen in das Ambiente des Spiels. Interessant ist, dass hier jeder selbst entscheiden kann, wie umfangreich das Material sein soll: Das Grundspiel enthält die Warenleisten sowie das Material für zwei Spieler, mit Ergänzungssets lässt sich bis auf sechs Spieler aufstocken. Dabei unterscheidet sich das Spielgefühl je nach Teilnehmerzahl: Entfaltet sich zu zweit ein spannendes und gut planbares Duell, wird es mit sechs Spielern etwas chaotischer, aber auch lebendiger. Zu dritt und viert hat mit das Spiel am besten gefallen, allerdings funktioniert Visby mit jeder Spieleranzahl bestens und läuft sehr rund.
Visby ist ein kleines Spiel für zwischendurch, auch ideal für Reisen und erlaubt mit sehr wenigen Regeln ein überraschend tiefgängiges Spielgefühl. Das Gesellschaftsspiel richtet sich dabei nicht nur an Vielspieler, sondern ist auch in Familienrunde sehr vergnüglich. Sehr empfehlenswert!
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