Infos zu Caylus
- Titel: Caylus
- Verlag: Ystari
- Autor: William Attia
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
- Dauer in Minuten: 120
- Jahrgang: 2005
Philipp der Schöne fürchtet um die Sicherheit seiner Reichsgrenzen. Um diese zu verstärken, beschließt er, in der Nähe des bislang eher unbedeutenden südfranzösischen Dorfes Caylus ein Schloss zu bauen. Die Spieler übernehmen die Rolle von Bauunternehmern, die durch den Bau am Schloss und die Errichtung einer unerlässlichen Infrastruktur in und um das Dorf herum zu Ruhm und Ehre (Prestigepunkten ) kommen wollen.
Eines vorweg: Eine genaue Beschreibung des Spiels kann im Rahmen einer solchen Rezension nicht erfolgen, dafür gibt es zu viele Details. Es kann also hier nur ein grober Überblick erfolgen.
Wie funktioniert Caylus
Das Spiel läuft in Runden ab, die sich in jeweils sieben Phasen aufteilen. In der ersten gibt es Geld. In der zweiten werden die Handwerker ausgeschickt. Das ist das Herzstück des Spieles, denn jeder Baumeister hat deren sechs und muss sie die Aufgaben vollbringen lassen, die für ihn im Moment am wichtigsten sind. Dazu werden der Spielreihenfolge nach je ein Handwerker auf ein Feld/Gebäude gesetzt. Hier gilt es, richtig einzuschätzen, welche Felder mit welchen Eigenschaften in welcher Reihenfolge für die jeweiligen Spieler wichtig sind, bevor sie ein anderer wegschnappt, denn jedes Feld kann nur einer nutzen. Auch rechtzeitiges Aussteigen ist nicht zu verachten, denn es erspart unnötige Kosten, während sie damit für die anderen Spieler manchmal in unerreichbare Höhen schnellen. Denn jeder Handwerker will bezahlt werden und je mehr Spieler schon ausgestiegen sind, desto teuerer wird es.
Nun folgt die Auswertung der so genannten „Sondergebäude“. Hier kann man zum Beispiel zusätzliches Geld bekommen, Einfluss auf die Spielerreihenfolge nehmen und weiteres mehr. In Phase vier kann der Vogt versetzt werden – eine Figur, die angibt, welche Felder überhaupt aktiviert werden. Wer vor dem Vogt steht, kann die Eigenschaft seines Gebäudes nicht nutzen – da muss man zusehen, selbst noch handeln zu können und es anderen nach Möglichkeit nicht zu erlauben.
Die fünfte Phase bringt die Auswertung aller weiten Felder – eben bis zum Vogt. Da gibt es Rohstoffe, und Handelsfelder erlauben den Tausch von Rohstoffen und/oder Geld. Zimmermann, Maurer, Architekt und Notar erlauben die Errichtung oder den Umbau von Gebäuden.
Schließlich wird auch noch am Schloss gebaut, was den Spielern wichtige Boni bringen kann. In der Abschlussphase rückt der Seneschall vor, der den Bau des Schlosses vorantreibt und der bei Erreichen eines bestimmten Feldes das Spielende einläutet. Wer dann im Spiel – vornehmlich durch die Errichtung von Gebäuden – die meisten Prestigepunkte gesammelt hat, gewinnt.
Wie schon zu Anfang bemerkt: Das Spiel ist nicht in wenigen Worten zu beschreiben, und manches mag sich recht kryptisch anhören. Und auch die Reaktion nach einer ersten Erklärung ist bei den meisten Spielern rechst skeptisch: „Das kann ich mir unmöglich alles merken!“. Man muss es aber auch gar nicht. Eine ganze Reihe eindeutiger Symbole sowie ein übersichtlicher und logischer Spielverlauf mit immer wiederkehrenden Mechanismen, lässt das Ganze im Spielverlauf viel einfacher ablaufen als gedacht. Außerdem hilft nicht zuletzt eine gute Spielregel mit vielen Beispielen, alle Fragen zu klären.
Ohne Frage ist Caylus unter den Spielen des Jahrgangs 2005/2006 ein überragendes Highlight – für „Vielspieler“. Diese Einschränkung muss man machen. Wer nicht gewohnt ist, sich auf Regeln einzulassen, die über vier oder fünf Seiten hinausgehen und es außerdem nicht mag, erst im zweiten oder dritten Spiel vernünftige Strategien zu entdecken, wird mit Caylus nicht zurechtkommen. Aber für solche Leute ist dieses Spiel nicht gedacht.
Caylus (Ystari Games) wendet sich an den engagierten Vielspieler und bietet ihm über viele, viele Partien immer wieder Gelegenheit neue Strategien zu entwickeln und zu erproben. Eins mit Sternchen – ein prima Spiel!
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